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Mehr InfosDiplomarbeit, 2009, 122 Seiten
Diplomarbeit
Technische Universität Dresden (Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre)
1,3
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretischer Hintergrund
2.1 Entwicklung des volkswirtschaftlichen Sparprozesses in der ökonomischen Theorie
2.2 Keynesianische Konsumtheorien
2.2.1 Die absolute Einkommenshypothese von Keynes
2.2.2 Die relative Einkommenshypothese von Duesenberry
2.2.3 Die Habit Persistence Hypothese von Brown
2.3 Normaleinkommenshypothesen
2.3.1 Die permanente Einkommenshypothese von Friedman
2.3.2 Die Lebenszyklushypothese von Modigliani et al
2.4 Fazit aus den Erklärungsansätzen
3 Der volkswirtschaftliche Sparprozess
3.1 Wesen und Bedeutung des Sparens für eine Volkswirtschaft
3.2 Operationalisierung des theoretischen Konstrukts
3.3 Datenbasis des volkswirtschaftlichen Sparprozesses
3.4 Sektorengliederung in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
3.4.1 Die Abgrenzung der Sektoren
3.4.2 Bedeutung der privaten Haushalte für die Ersparnis einer Volkswirtschaft
4 Grundlagen zur Sparquote der privaten Haushalte
4.1 Rechtliche Rahmenbedingungen
4.2 Definition der Sparquote
4.3 Berechnungsmethoden
4.4 Probleme bei der Berechnung der Sparquote
4.5 Probleme bei internationalen Vergleichen am Beispiel der USA
5 Entwicklung der Sparquote der privaten Haushalte
5.1 Betrachtung der Sparquote in der Bundesrepublik Deutschland
5.1.1 Entwicklung der Sparquote in Deutschland
5.1.2 Regionale Entwicklung der Sparquote in Deutschland – alte versus neue Bundesländern
5.2 Betrachtung der einzelnen Komponenten der Sparquote in der Bundesrepublik Deutschland
5.2.1 Einleitende Betrachtungen zur Untersuchung der Komponenten der Sparquote
5.2.2 Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte
5.2.3 Die Ersparnis der privaten Haushalte
5.2.4 Simultane Betrachtung beider Komponenten
5.3 Internationaler Vergleich der Entwicklung der Sparquoten in Deutschland und in den USA
6 Analyse von Zusammenhängen zwischen der Sparquote und ausgewählten ökonomischen Einflussfaktoren
6.1 Betrachtung ökonomischer Zusammenhänge
6.1.1 Problematik ökonomischer Zusammenhangsanalysen
6.1.2 Statistische Grundlagen
6.2 Korrelationsanalyse
6.2.1 Empirische Zusammenhangsuntersuchung des Einflussfaktors Einkommen
6.2.1.1 Das verfügbare Einkommen in absoluten Größen
6.2.1.2 Die Wachstumsraten des verfügbaren Einkommens
6.2.2 Empirische Zusammenhangsuntersuchung der Einflussfaktoren Zins und Inflation
6.2.3 Empirische Zusammenhangsuntersuchung des Einflussfaktors Vermögen
7 Schlussbemerkung
Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildung 1: Anteile der einzelnen Sektoren an der gesamtwirtschaftlichen Ersparnis zuzüglich Vermögensübertragungen in Deutschland für 1991 bis 2007 in %
Abbildung 2: Berechnung des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte nach VGR-Konzept
Abbildung 3: Residuale Ermittlung der Ersparnis der privaten Haushalte nach VGR-Konzept
Abbildung 4: Berechnung der Ersparnis der privaten Haushalte mit Hilfe der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung
Abbildung 5: Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland für 1991 bis 2007 in %
Abbildung 6: Vergleich der Sparquoten der privaten Haushalte in den alten und neuen Bundesländern für 1991 bis 2007 in %
Abbildung 7: Ersparnis und private Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland von 1991 bis 2007 in Mrd. €
Abbildung 8: Entwicklung des nominal und real verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte in Mrd. € sowie der Sparquote in % in Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung 9: Entwicklung des nominal und real verfügbaren Einkommens je Einwohner in € sowie der Sparquote in % in Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung 10: Komponenten des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte in % in Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung 11: Entwicklung der nominalen und realen Ersparnis der privaten Haushalte in Mrd. € sowie der Sparquote in % in Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung 12: Entwicklung der nominalen und realen Ersparnis je Einwohner in € sowie der Sparquote in % in Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung 13: Veränderung des verfügbaren Einkommens und der Ersparnis der privaten Haushalte gegenüber dem Vorjahr in % in Deutschland von 1992 bis 2007
Abbildung 14: Vergleich der Sparquoten der privaten Haushalte in Deutschland und in den USA in % von 1991 bis 2007
Abbildung 15: Veränderung des nominal und real verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte gegenüber dem Vorjahr in % in Deutschland von 1992 bis 2007
Abbildung 16: Veränderung des nominal und real verfügbaren Einkommens je Einwohner gegenüber dem Vorjahr in % in Deutschland von 1992 bis 2007
Abbildung 17: Entwicklung der nominalen und realen Zinssätze für Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist sowie der Sparquote der privaten Haushalte in % in Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung 18: Entwicklung der nominalen und realen Umlaufrendite für Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit sowie der Sparquote der privaten Haushalte in % in Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung 19: Entwicklung der nominalen und realen Geldvermögen der privaten Haushalte in Mrd. € sowie der Sparquote in % Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung 20: Veränderung der nominalen und realen Geldvermögen der privaten Haushalte gegenüber dem Vorjahr in % in Deutschland von 1992 bis 2007
Tabelle 1: Determinanten des Sparverhaltens der privaten Haushalte
Tabelle 2: Sektorengliederung nach ESVG 1995 und bisherige deutsche VGR
Tabelle 3: Prozentualer und absoluter durchschnittlicher Beitrag der einzelnen Sektoren an der gesamtwirtschaftlichen Ersparnis zuzüglich Vermögensübertragungen in Deutschland für 1991 bis 2007
Tabelle 4: Intervallübersicht für die Beurteilung der Stärke des Zusammenhangs
Tabelle 5: Bravais-Pearson-Korrelationskoeffizient für die Sparquote und das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 6: Bravais-Pearson-Korrelationskoeffizient für die Sparquote und die Wachstumsraten des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 7: Bravais-Pearson-Korrelationskoeffizient für die Sparquote der privaten Haushalte, den Zinssatz sowie die Inflation in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 8: Bravais-Pearson-Korrelationskoeffizient für die Sparquote und das Geldvermögen der privaten Haushalte
Tabelle 9: Die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 10: Sparquote der privaten Haushalte untergliedert nach neuen und alten Bundesländern von 1991 bis 2007
Tabelle 11: Verwendung des verfügbaren Einkommens für private Konsumausgaben bzw. Ersparnis in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 12: Entwicklung des nominal und des real verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte sowie der Sparquote in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 13: Entwicklung des nominal und des real verfügbaren Einkommens je Einwohner sowie der Sparquote in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 14: Entwicklung der nominalen und realen Ersparnis des Sektors Private Haushalte sowie der Sparquote in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 15: Entwicklung der nominalen und realen Ersparnis je Einwohner sowie der Sparquote in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 16: Veränderung des verfügbaren Einkommens und der Ersparnis der privaten Haushalte gegenüber dem Vorjahr sowie der Sparquote in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 17: Vergleich der Sparquoten der privaten Haushalte in Deutschland und den USA von 1991 bis 2007
Tabelle 18: Verbraucherpreisindex, Inflationsrate sowie Zinsentwicklung in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 19: Ersparnis der einzelnen Sektoren einschließlich Vermögensübertragungen in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 20: Geldvermögen des Sektors private Haushalte in Deutschland von 1991 bis 2007
Tabelle 21: Komponenten des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte in Deutschland von 1991 bis 2007
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Umfang, Arten und Formen des volkswirtschaftlichen Sparprozesses beeinflussen entscheidend das Wirtschaftswachstum, die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklung einer Volkswirtschaft unterliegt die Struktur des Sparprozesses einzel- wie auch gesamtwirtschaftlich ständigen Wandlungen und Anpassungen. In den letzten zwei Jahrzehnten waren diese – infolge einschneidender Veränderungen aufgrund der deutschen Wiedervereinigung, der Europäischen Währungsunion und der fortschreitenden Globalisierung – besonders stark. Solche Wandlungen können, ausgelöst durch Veränderungen der nationalen und internationalen wirtschaftlichen Gegebenheiten, der Verhaltensweisen der Wirtschaftssubjekte oder der institutionellen Gegebenheiten, zu neuen theoretischen Erklärungsansätzen des Sparverhaltens führen. Umgekehrt gewinnen zurückliegende theoretische Ansätze, die zwischenzeitlich schon als widerlegt angesehen wurden, wieder an Aktualität.
Die vorliegende Arbeit greift diese Thematik auf, indem sie einen dogmengeschichtlichen Bogen von der merkantilistischen Wirtschaftstheorie über die klassische, neoklassische und keynesianische Spartheorie hin zu den modernen Ansätzen spannt. Auf diesem Theoriegerüst basierend, werden ökonomische Einflussfaktoren auf das Sparverhalten identifiziert und anhand einer Korrelationsanalyse wird die Wirkung ausgewählter Einflussfaktoren auf das Sparverhalten untersucht. Wenn im Folgenden unter der Theorie des Sparens die Analyse der Einflussfaktoren auf das Sparverhalten verstanden werden soll und damit mittelbare Wechselwirkungen im Gesamtzusammenhang des wirtschaftlichen Geschehens in den Hintergrund rücken, so tritt das Sparverhalten des Sektors private Haushalte in den Mittelpunkt der Betrachtung. Mit dem Begriff der Sparquote wird intuitiv die Sparquote der privaten Haushalte verbunden. Eine Konzentration auf das Sparverhalten der privaten Haushalte erscheint auch deshalb gerechtfertigt, da die Bedeutung der privaten Ersparnis für die gesamtwirtschaftliche Kapitalbildung der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat.
Um langfristige Zusammenhänge in den Vordergrund zu stellen, erstreckt sich der Untersuchungszeitraum auf die Jahre von 1991 bis 2007. Während einerseits für die Jahre vor 1990 keine länderübergreifend vergleichbaren Daten existieren, die deutsche Wiedervereinigung andererseits eine Verzerrung der Datenbasis verursacht, ist für den Zeitraum von 1991 bis 2007 eine hinreichend strukturbruchfreie Analyse garantiert, ohne eine langfristige Perspektive zu vernachlässigen. Als notwendige empirische Basis fungiert hauptsächlich das im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) veröffentlichte Datenmaterial des Statistischen Bundesamtes.
Den Ausgangspunkt für eine empirische Untersuchung des Sparprozesses der privaten Haushalte bilden hier grundlegende Zusammenhänge zwischen Einkommen/Konsum und Sparen/Investieren. Neben den methodischen Grundlagen nach denen die Sparquote berechnet werden kann, setzt sich diese Arbeit kritisch mit den Besonderheiten der statistischen Datenbasis – der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung – und ihrer Aufbereitung auseinander.
Spezifische wirtschaftliche Strukturen und die institutionellen Gegebenheiten in Deutschland schlagen sich sowohl im Niveau als auch in der langfristigen Entwicklung der Sparquote der privaten Haushalte nieder. Während Deutschland insbesondere in den 1990-er Jahren bei der Steigerung des Wirtschaftswachstums, dem Abbau der Arbeitslosigkeit und der Rückführung des öffentlichen Defizits große Probleme zu bewältigen hatte, konnten die USA in diesen Bereichen enorme Erfolge vorweisen. Bei einem Vergleich beider Volkswirtschaften wird eine deutlich geringere Sparneigung der amerikanischen Haushalte im Vergleich zu Deutschland ersichtlich. Letztgenannter Vergleich ist geprägt durch die oben angesprochenen unterschiedlichen wirtschaftlichen Strukturen und institutionellen Gegebenheiten. Zur Analyse dieser Asymmetrien werden Definitionsunterschiede hinsichtlich der Sektorenabgrenzung und Berechnungs-methoden zwischen beiden Ländern offen gelegt und deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Sparquote beschrieben.
Für eine exakte Integration des empirischen Teils der Ausführungen in die Korrelationsanalyse wird die Sparquote in ihre Komponenten Verfügbares Einkommen und Ersparnis zerlegt. Nachdem die Entwicklung der Sparquote in Deutschland – auch unter Berücksichtigung der Wiedervereinigung – ausführlich dokumentiert wurde, folgt eine detaillierte Analyse des Sparprozesses der privaten Haushalte anhand beider Komponenten im Einzelnen sowie simultan. Beide Komponenten sind im Kontext der Sparquote der privaten Haushalte zu sehen. Die Betrachtungen konzentrieren sich somit auf jene Einkommen, wofür tatsächlich die alternativen Verwendungsmöglichkeiten des Konsums und des Sparens bestehen.
Dieser Prolog fungiert als inhaltliches Kernstück und Leitfaden der Diplomarbeit und findet in den nachfolgenden Ausführungen seine theoretische Fundierung, statistische Verifizierung, empirische Bestätigung und kritische Würdigung. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Frage, inwieweit es gelingt, die in der Praxis verbreiteten Theorien bzw. theoretischen Zusammenhänge – anhand der Sparquote der privaten Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland – nachzuweisen. Es ist bekannt, dass der Preis der Allgemeinheit die Unvollständigkeit ist, so dass die nun folgenden Ausführungen nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Fragen zur Bildung und Wirkung des Sparens sind so alt wie die Geschichte der Volkswirtschaftslehre selbst. Doch zunächst sei darauf hingewiesen, dass eine gesamtwirtschaftliche Theorie der Ersparnis, die die privaten und öffentlichen Haushalte sowie die Unternehmen umfasst, ebenso wenig existiert wie eigene Spartheorien der einzelnen Sektoren. Größtenteils beschränken sich die Versuche, das Sparverhalten zu erklären, auf die Sparquote der privaten Haushalte.[1] An dieser Stelle erfolgt nur ein kurzer historischer Überblick sowie eine Charakterisierung der verschiedenen Erklärungsansätze, da es kaum möglich ist, das komplexe ökonomische Beziehungsgefüge mathematisch in diesem Rahmen zu erörtern.[2]
Bereits im 17. Jahrhundert verwendeten die Merkantilisten[3] im Wesentlichen dieselbe Sparfunktion, wenn auch nicht explizit ausformuliert, wie sie später von Keynes eingeführt werden sollte, obwohl die merkantilistische Wirtschaftstheorie primär an der Frage der Veränderung der Einkommensverteilung und am Außenhandel interessiert war. Demnach führen eine Einkommenserhöhung und eine Einkommensumverteilung hin zu hohen Einkommen, aufgrund von Export- und Geldmengensteigerung, zu einer höheren Ersparnis.[4] Seiner Zeit voraus war die Einteilung der Wirtschaftssubjekte von King (1688) in Sparer und Entsparer, die erst wieder im 20. Jahrhundert in den Fokus der Forschung rückte.[5]
In der klassischen Lehre postulierte Adam Smith (1776) in seinem Werk „An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations“, dass Ersparnisse des Gewinnes wegen sofort reinvestiert werden müssen. Demzufolge sind Sparen und Investieren immer gleich. Beachtenswert ist, dass Smith für den Ausgleich von Ersparnis und Investition lediglich einen positiven Zinssatz benötigte. Ein Ausgleich über den Zinsmechanismus fand nicht statt.[6] Ricardo (1817) billigte den Arbeitern lediglich Subsistenzlöhne[7] zu und sprach ihnen die Fähigkeit zum Sparen gänzlich ab. Die Einkommensverteilung, die noch im Merkantilismus als Einflussfaktor auf die Höhe der Ersparnis berücksichtigt wurde, wird von den Klassikern ausgeblendet.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, mit dem Aufkommen der Neoklassik, begann die Ökonomie sich wieder intensiver mit den Einflussfaktoren des Sparprozesses auseinanderzusetzen. Gemäß ihrer marginalanalytischen Ausrichtung wendeten die Neoklassiker das Prinzip des Grenznutzens[8] auf die Gestaltung des intertemporalen Konsumstroms an. Nach der Theorie der intertemporalen Nutzenmaximierung von Irving Fisher (1930) sorgt Sparen bei sinkendem Grenznutzen des Konsums für eine Nutzenmaximierung über die Lebenszeit durch einen Ausgleich der Grenznutzen von Gegenwarts- und Zukunftskonsum.[9] Bereits A. Marshall (1890) nahm eine positive Abhängigkeit der Ersparnis vom Zinssatz an: Sparen als eine preisabhängige Substitution von gegenwärtigem durch zukünftigen Konsum.[10] Je höher der Zins, umso preiswerter erscheint der zukünftige Konsum im Verhältnis zum gegenwärtigen. Dieser Substitutionseffekt führt zu einer erhöhten Ersparnis.[11] Marshall berücksichtigte auch den Einkommenseffekt, der den Substitutionseffekt konterkariert.[12] Steigende Zinsen erhöhen die Einkünfte aus Kapital und damit implizit das Vermögen, so dass eine geringere Ersparnis ausreicht, um den Zukunftskonsum zu finanzieren. Die Neoklassiker gingen von einer Dominanz des Substitutionseffektes aus, somit bewirken steigende Zinsen eine Zunahme der Ersparnis.[13] Sie stimmten mit den Klassikern in der Hinsicht überein, dass Sparen eine Grundvoraussetzung für Investitionen ist. Während in der Klassik a priori die Investitionen gleich den Ersparnissen sind, steuert in der neoklassischen Theorie der Zinssatz gemäß dem „Gesetz von Say“[14] (1803) den Ausgleich zwischen dem Angebot an Krediten (Ersparnis einer Volkswirtschaft) und der Nachfrage nach Darlehen für Investitionszwecke.[15] Wie bereits erwähnt, führen steigende Zinsen zu einer höheren Ersparnis, Investitionen hingegen werden bei sinkenden Zinssätzen zunehmen. Der Marktausgleichsmechanismus zwischen dem Angebot und der Nachfrage nach Krediten wird über den Gleichgewichtszins reguliert. Höhere Ersparnisse sind also nicht wie bei Adam Smith (1776) gleich den Investitionen, sondern durch vermehrtes Sparen sinkt der Zins und führt damit, aufgrund günstigerer Darlehen, zu zusätzlichen Investitionen.[16]
Ausgelöst durch die Veröffentlichung von J.M. Keynes´ (1936) Hauptwerk „The General Theory of Employment, Interests and Money“ in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts vollzog sich ein Paradigmenwechsel. Die mikroökonomische Betrachtungsweise der Neoklassiker verdrängte die makroökonomisch-orientierten Konsumtheorien.[17] Bei Keynes (1936) rückte der private Verbrauch als primäre Größe in den Mittelpunkt des Interesses, wobei die Ersparnis als Restgröße des verfügbaren Einkommens nach dem Konsum verbleibt, gewissermaßen eine „…Spartheorie als Residuum der Konsumtheorie…“[18]. Die von ihm entwickelte Konsumtheorie, später bekannt geworden als „ Absolute Einkommenshypothese“, stellt die Abhängigkeit der Höhe des Konsums vom Einkommensniveau dar. Ausgehend von dem fundamental- psychologischen Gesetz[19] ist die marginale Konsumneigung aus einer zusätzlichen Einkommenseinheit positiv, aber kleiner Eins. Daraus folgt, dass die Sparquote mit der Höhe des absoluten Einkommens steigt. In Anbetracht der empirisch beobachtbaren relativ konstanten und in den letzten Jahrzehnten weltweit gesunkenen Sparquoten, trotz deutlich gestiegener Volkseinkommen, wurde die keynesianische Konsumtheorie von J.S. Duesenberry (1967) zur relativen Einkommenshypothese weiterentwickelt.[20]
In den 1950-er Jahren begannen die Ökonomen an den keynesianischen Konsumtheorien zu zweifeln, und es kam zu einer Wiederbelebung der neoklassischen Erklärungsansätze. Neben der Orientierung des laufenden Konsums am gegenwärtigen Einkommen gaben die keynesianischen Ansätze weiteren Anlass zur Kritik, wie z.B. die Vernachlässigung langlebiger Konsumgüter und die Nichtberücksichtigung des Vermögens als Bestandsgröße.[21] Auf Basis der Theorie der intertemporalen Nutzenmaximierung von Fisher (1930), deren Kern das Streben der Haushalte nach intertemporaler Konsumglättung ist, wurden neue Konsumhypothesen unter dem Oberbegriff der „Normaleinkommenshypothesen“ entwickelt.[22] Allen diesen Hypothesen liegt die Idee der rationalen Planung der Einkommensverwendung zugrunde, wonach die Haushalte ihren Nutzen durch eine gleichmäßige Verteilung des Konsums über die Lebenszeit zu maximieren versuchen.[23] Einkommensschwankungen werden durch Sparen bzw. Entsparen aufgefangen, so dass sich Einkommensänderungen nicht auf den langfristigen Konsum auswirken.[24] Während Milton Friedman (1957) in seiner „Permanenten Einkommenshypothese“ von einem erweiterten Einkommensbegriff ausgeht, unter dem er auch die Verzinsung des Vermögens als Einkommen verstand, steht bei der „Lebenszyklustheorie“ von F. Modigliani, R. Brumberg und A. Ando (1954) erstmals das Sparen zu Zwecken der Altersvorsorge im Mittelpunkt des Interesses. Beide Theorien betonen die Bedeutung der Zinssätze für die Sparentscheidung und viele ihrer Vertreter, wie etwa J. Tobin (1967), sahen einen direkten Zusammenhang zwischen der volkswirtschaftlichen Kapitalbildung und der Ersparnis.[25]
Wie eingangs erwähnt, wird jede Analyse der Sparquote dadurch erschwert, dass es keine einheitliche ökonomische Theorie über das Sparen gibt. Dennoch hat sich in der Literatur eine Unterteilung der Erklärungsansätze zur Ersparnis in keynesianische Konsumtheorien und Normaleinkommenshypothesen durchgesetzt. Beide Erklärungs-ansätze unterscheiden sich hinsichtlich des zugrundeliegenden Konzeptes – zum einen das Marktentnahme- oder Ausgabenkonzept und zum anderen das Versorgungs- oder Verbrauchskonzept.[26] Die keynesianischen Konsumhypothesen betrachten lediglich die Konsumausgaben eines Haushaltes im Gesamten und unterscheiden dabei nicht nach Gebrauchs- und Verbrauchsgütern. Alle Konsumausgaben werden ausnahmslos als Verbrauch bewertet. Gemäß ihrer nutzentheoretischen Argumentation gehen die Normaleinkommenshypothesen hingegen von einem erweiterten Konsumbegriff aus, der dem Versorgungskonzept entspricht.[27] Die Anschaffung eines Gutes stellt per se noch keinen Verbrauch dar, erst dessen Nutzung ist als Konsum zu betrachten. Beide Konzepte unterscheiden sich hinsichtlich des kurzfristigen zyklischen Verlaufes der Sparquote.[28] Der Unterschied ist umso größer, je weiter der zeitliche Abstand zwischen Ausgabe und tatsächlicher Nutzung der langlebigen Konsumgüter im Konjunkturverlauf auseinanderfallen.
Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise in den 1930-er Jahren beschäftigte sich Keynes im Rahmen seiner „General Theory“ mit den Ursachen des Kreislaufes aus sinkender Nachfrage und Investitionstätigkeit, rückläufigen Einkommen und steigender Arbeitslosigkeit.[29] Nur allzu verständlich erscheint es daher, dass die Untersuchung der Konsumgewohnheiten im Vordergrund stand. Den Ausgangspunkt seiner Theorie bildet das Konsumverhalten der privaten Haushalte.
Seiner Ansicht nach neigen Individuen dazu, mit zunehmendem Einkommen ihren Konsum zu steigern, allerdings nicht in dem Umfang der Einkommenserhöhung, sondern unterproportional.[30] Dies entspricht einer nichtlinearen Konsumfunktion mit sinkender durchschnittlicher und sinkender marginaler Konsumquote bei steigendem Einkommen. Im Umkehrschluss steigen im theoretischen System von Keynes die Sparquoten mit dem absoluten Einkommen. Die Ersparnis war für ihn im Wesentlichen ein kurzfristiges Instrument zur Anschaffung nicht dauerhafter Konsumgüter. Den Einfluss des Zinses auf Konsum und Ersparnis erachtete er als relativ gering, da Ersparnis und Investitionen nicht per se vom Zinssatz ausgeglichen würden.[31]
Den von Keynes unterstellten funktionalen Zusammenhang zwischen Einkommen und Ersparnis wurde in Querschnittsuntersuchungen in den USA zu kurzfristigen Konsumgewohnheiten bestätigt. Kuznets und R. Goldsmith konnten für die Vereinigten Staaten in einer Langzeituntersuchung über den Zeitraum 1869 – 1926 eine konstante durchschnittliche Sparquote nachweisen, die jedoch nach Untersuchungen von A. Hansen kurzfristig antizyklischen Schwankungen unterliegt.[32] Ebenso waren während des zweiten Weltkrieges in den USA stark steigende Einkommen zu beobachten, ohne dass die Sparquote entsprechend stieg.[33] Diese Diskrepanzen zwischen Theorie und Empirie waren Gegenstand der weiteren Entwicklung der Konsumtheorien.
Duesenberrys relative Einkommenshypothese setzte an den Kritikpunkten der keynesianischen Theorie an. Durch die Berücksichtigung von Gewohnheitsbindungen im Konsumentenverhalten sowie durch die Einbeziehung sozialpsychologischer Aspekte versuchte er den Widerspruch zwischen kurz- und langfristiger Konsumfunktion zu entkräften.[34] Der Ansatz basiert auf folgenden zwei zentralen Annahmen über das Konsumverhalten der privaten Haushalte:[35]
- Das Konsumverhalten der privaten Haushalte ist interdependent und nicht wie bei Keynes unabhängig von den Konsumgewohnheiten der anderen Haushalte.
- Die Konsumenten passen ihren Verbrauch schneller an steigende Einkommen als an Einkommensrückgänge an.
Die erste Annahme – die Interdependenz des Konsumentenverhaltens – erklärt er mit dem Demonstrationseffekt. Demnach orientiert sich das Konsum- und Sparverhalten der privaten Haushalte nicht am absoluten Einkommen, sondern am relativen, d.h. an der individuellen Position des jeweiligen Haushaltes in der Einkommenspyramide. Die Haushalte mit einem höheren Einkommen üben eine Art Leitfunktion aus. Obwohl sie, relativ betrachtet, einen hohen Anteil des verfügbaren Einkommens sparen, besitzen sie ein hohes absolutes Konsumniveau und wirken dadurch als Konsumführer.[36] Der Demonstrationseffekt bewirkt, dass die schlechter gestellten Haushalte versuchen, das höhere Konsumniveau zu erreichen. Ihrerseits versuchen die Haushalte mit höheren Einkommen, sich in ihren Konsumgewohnheiten wieder abzusetzen. Durch das gegenseitige „Hochschaukeln“ ändert sich das Verhältnis von Konsum und Ersparnis eines Haushalts bei gleichbleibender gesamtwirtschaftlicher Einkommensverteilung, trotz des höheren Einkommens, nicht. Auf Basis des Demonstrationseffektes gelang es Duesenberry, die in den Untersuchungen von Kuznets und R. Goldsmith ermittelte langfristige Konstanz der Sparquote zu erklären.
Die von A. Hansen beschriebenen kurzfristigen antizyklischen Schwankungen der Sparquote erläutert Duesenberry mit dem sogenannten Einklinkeffekt.[37] Er nahm an, dass die Sparquote davon abhängig ist, in welchem Verhältnis das gegenwärtige Einkommen zum jemals erreichten Höchsteinkommen steht. Steigt das Einkommen permanent, und liegt es jeweils über dem erreichten Höchststand, nehmen Konsum und Ersparnis mit derselben Rate zu.[38] Aufgrund der Interdependenz des Verbraucherverhaltens der Haushalte bleibt die Sparquote langfristig stabil. Kommt es jedoch zu einem Einkommensrückgang, z.B. aufgrund eines Konjunktureinbruches, passt sich der Konsum der Haushalte erst mit Verzögerung an das neue Einkommensniveau an. Zu Lasten der Ersparnis wird versucht, das einmal erreichte Konsumniveau beizubehalten. Dies führt in der Folge zu einem kurzfristigen Rückgang der Sparquote.
Während bei Keynes eine Einkommensnivellierung zu sinkenden Sparquoten führt, löst nach Duesenberry eine Angleichung der Einkommen konsumdämpfende Effekte aus.[39] Eine gleichmäßigere Einkommensverteilung verringert die sozialen Unterschiede, und die ärmeren Haushalte besitzen einen geringeren Anreiz, ihr Konsumniveau zu erhöhen.
Unbefriedigend an der relativen Einkommenshypothese blieb die Annahme der diskontinuierlichen Anpassung der Konsumgewohnheiten der privaten Haushalte. Damit konzentrierte sich die Kritik vor allem auf den Einklinkeffekt.[40] Brown griff diese auf und versuchte den Einwänden in seiner Habit Persistence Hypothese gerecht zu werden.
Die Weiterentwicklung der relativen Einkommenshypothese basiert auf folgenden Annahmen:[41]
- Das Einkommen der Vorperiode dient neben dem aktuellen Einkommen als Konsumdeterminante.[42]
- Anstatt des Höchsteinkommens wird das maximal erreichte Konsumniveau als Bestimmungsgrund des Verbrauchs berücksichtigt.
T.M. Brown (1952) konstatierte, dass sich das Konsumentenverhalten stetig, aber mit einer gewissen Verzögerung, an ein neues Einkommensniveau anpasst.[43] Diesen Habit Persistence Effekt berücksichtigte er, indem er neben dem aktuellen Einkommen die Einkommen früherer Perioden mit geometrisch fallenden Gewichten als Bestimmungsgröße des Konsums heranzieht.[44]
Einerseits führt die Verzögerung in der Anpassung der Konsumgewohnheiten zu einer kurzfristig antizyklischen Reaktion der Sparquote. Andererseits lässt sich die langfristige relative Konstanz der Sparquote durch die Einbeziehung der Einkommen vergangener Perioden mit geometrisch fallenden Gewichten erklären.
Wie bereits oben erwähnt, gehört die permanente Einkommenshypothese, die M. Friedman in seinem Werk „A Theory of the Consumption Function“ 1957 veröffentlicht hat, zusammen mit der Lebenszyklushypothese von Modigliani, Brumberg und Ando zur Gruppe der Normaleinkommenshypothesen. Beide Hypothesen basieren auf der Annahme, dass Konsumentscheidungen nicht mehr vom laufenden Einkommen, sondern von Einkommenserwartungen determiniert werden.
Ausgehend von einem erweiterten Einkommensbegriff, unter Berücksichtigung der Verzinsung des Vermögens, trennt Friedman sowohl den Konsum als auch das Einkommen in eine permanente und eine transitorische Komponente. Das permanente Einkommen wird definiert als „reflecting the effect of those factors that the unit regards as determining ist capital value or wealth“, so dass neben Sachkapital auch persönliche Merkmale der Individuen, wie Ausbildungsniveau, Gewohnheiten, Alter etc. berücksichtigt werden.[45] Das permanente Einkommen – konzipiert als Erwartungsgröße – ist der Teil des Einkommens, den der Haushalt im längerfristigen Durchschnitt als normal ansieht.[46] Unvorhergesehene Abweichungen von diesem Einkommen werden dem transitorischen Einkommen zugerechnet. Analog lässt sich der Konsum in einen permanenten und einen transitorischen Anteil spalten. Die permanenten Komponenten von Konsum und Einkommen sind nach der Proportionalitätshypothese zueinander proportional. Friedman nahm an, dass kausale Beziehungen ausschließlich zwischen den permanenten Größen bestehen, wobei der permanente Konsum stets einen festen Anteil des Normaleinkommens einnimmt.[47] Folglich ist die marginale Konsumneigung aus transitorischen Einkommen Null, so dass eine zufällige Einkommenssteigerung den Konsum nicht berührt. Umgekehrt führen transitorische Einkommensrückgänge zu einem kurzfristigen Absinken der Sparquote. Nach Friedman gleichen sich die positiven und negativen transitorischen Einkommensbestandteile im Zeitablauf aus, was langfristig zu einer konstanten Sparquote führt.[48]
Im Gegensatz zur absoluten Einkommenshypothese ist die Sparquote vom absoluten Einkommen unabhängig. Sie wird determiniert vom Zinssatz, den Präferenzen der Haushalte und dem Verhältnis von Einkommen aus Vermögen zu Arbeitseinkommen.[49]
Mit der permanenten Einkommenshypothese eng verwandt ist die Lebenszyklus-hypothese von Modigliani, Brumberg und Ando. Gegenüber Friedmans Hypothese wird jedoch das Vermögen als eine Determinante des Konsums berücksichtigt. Wird das Vermögen als Bestandsgröße interpretiert, aus dem zukünftiges Einkommen fließt, so ist jede Vermögensänderung gleichbedeutend mit einer Änderung des permanenten Einkommens.[50]
Die zentrale Annahme des Lebenszyklusmodells lautet, dass Individuen vorausschauend sind, sichere Erwartungen bezüglich ihres Lebensalters haben, ein Zinssatz von Null herrscht und Erbschaften sowie Geschenke ausgeschlossen sind.[51] Die Lebensspanne eines solchen Haushalts lässt sich in zwei Abschnitte aufteilen in die Zeit der Erwerbstätigkeit, in der er ein konstantes Einkommen bezieht und in eine Ruhestandsphase ohne Erwerbseinkünfte. Gemäß dem Ziel ein ausgeglichenes Konsumniveau über die Lebenszeit zu realisieren, muss der Haushalt während der Erwerbsphase Rücklagen bilden, deren Auflösung ihm im Ruhestand die Absicherung seines Lebensstandards ermöglicht. Unter den getroffenen Annahmen wird er einen konstanten Anteil seines Einkommens sparen, so dass sein Vermögen gleichmäßig bis zu einem Maximum während des Übergangs in die Rentenphase ansteigt, um dann kontinuierlich wieder abgebaut zu werden. Die Ersparnis über die gesamte Lebenszeit beläuft sich somit auf Null und die Sparquote ist während der Erwerbstätigkeit nur abhängig von dem zeitlichen Verhältnis zwischen Erwerbsdauer und Ruhestand.
In einer stationären Volkswirtschaft würden die Ersparnisse der Erwerbstätigen durch die Pensionäre vollständig aufgezehrt. Eine positive gesamtwirtschaftliche Ersparnis kann nur in einer wachsenden Volkswirtschaft auftreten.[52] Basiert ein Anstieg des Sozialproduktes auf einem Bevölkerungswachstum, steigt die Anzahl der Erwerbstätigen im Verhältnis zu den Pensionären. Ist der Sozialproduktanstieg hingegen durch den technischen Fortschritt begründet, so lässt sich dieser durch steigende Einkommen der Erwerbstätigen begründen. Demgemäß beeinflusst das Wachstum des Sozialproduktes die Sparquote der privaten Haushalte.
Ebenso wie Friedman gelang es auch Modigliani et al. die Diskrepanz zwischen kurz- und langfristiger Sparquote zu erklären.[53] Langfristiges Wachstum des Sozialproduktes ermöglicht eine langfristig konstante Sparquote, während kurzfristige Wachstums- einbrüche sich in Schwankungen der Sparquote widerspiegeln.
Wie in diesem Kapitel aufgezeigt, existieren in der ökonomischen Theorie verschiedenste Ansätze zur Erklärung des Sparverhaltens der privaten Haushalte. Die theoretischen Erkenntnisse sind der besseren Übersichtlichkeit halber noch einmal in Tabelle 1 zusammenfassend dargestellt. Diese Tabelle fungiert gleichzeitig als Grundlage für die empirische Zusammenhangsuntersuchung in Kapitel 6 zwischen der Sparquote der privaten Haushalte und ausgewählten ökonomischen Einflussfaktoren.
Die absolute Einkommenshypothese von Keynes basiert auf der Annahme, dass die Sparquote der privaten Haushalte mit dem absoluten Einkommen steigt. Hierbei wird der Einfluss des aktuellen Einkommens auf das Sparverhalten in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt.[54]
Die Habit Persistence Hypothese von Brown und die permanente Einkommens-hypothese von Friedman stellen Weiterentwicklungen der relativen Einkommens-hypothese von Duesenberry dar. Alle drei Theorien zeigen über unterschiedliche Argumentationsketten die ersparnissteigernde Wirkung des Einkommenswachstums auf. Hier steht also die Veränderung des Einkommens im Zeitablauf im Mittelpunkt der Betrachtung. Brown und Friedman gingen beide von langfristig konstanten Konsumgewohnheiten aus, wobei das Sparen als Puffer wirkt. Kurzfristige Veränderungen in der Einkommenssituation wirken sich positiv bzw. negativ auf die Sparquote aus.[55] In der permanenten Einkommenshypothese wird die Sparquote zusätzlich vom Zinssatz, der Inflation, den Vermögenseinkommen und den individuellen Präferenzen der Haushalte beeinflusst.[56] Da die Präferenzen der privaten Haushalte nur schwer messbar sind, sollen sie hier nur am Rande erwähnt werden. In der weiteren Untersuchung finden sie keine Berücksichtigung.
Die Lebenszyklushypothese stellt eine Zusammenfassung der Einflussfaktoren Einkommen, Einkommensverteilung, Vermögen, Zinssatz, Inflation, Anstieg des Sozialproduktes und der demographischen Entwicklung dar. Dem Ansatz liegt zugrunde, dass Individuen über die Lebenszeit ein ausgeglichenes Konsumniveau anstreben. Übertragen auf die demographische Entwicklung werden Menschen im mittleren Lebensalter Schulden aus der Vergangenheit zurückzahlen und gleichzeitig Vermögen für die Zeit nach der Erwerbstätigkeit aufbauen.[57] Das Wachstum des Vermögensbestandes verringert die Notwendigkeit einer Rücklagenbildung. Demgegenüber wird dem Zinssatz ein positiver Substitutionseffekt und ein negativer Einkommenseffekt zugeschrieben.
Tabelle 1: Determinanten des Sparverhaltens der privaten Haushalte
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In der Ökonomie wird unter dem Begriff des Sparens aus privatwirtschaftlicher Sicht der Nichtverbrauch von Einkommen durch Konsumverzicht bzw. -aufschub verstanden.[58] Die Ersparnis der Unternehmen bezieht sich auf die einbehaltenen Unternehmensgewinne, die entweder für Investitionen oder zur Auszahlung an die Haushalte zur Verfügung stehen. Die Ersparnis der öffentlichen Haushalte entspricht der Differenz der laufenden Staatseinnahmen – die sich aus den direkten und indirekten Steuereinnahmen zusammensetzen – abzüglich der laufenden Staatsausgaben. Wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, wird das Wirtschaftssubjekt zum Entsparer. Somit stellt Sparen einen Entscheidungsprozess in der Form einer aktiven Zukunftsplanung dar, wodurch ein Verzicht auf den erzielbaren Gegenwartskonsum mit einem höheren Konsum in der Zukunft belohnt wird.[59] Motive für das Sparen lassen sich grob einteilen in das Vorsorgesparen, das Vorsichtssparen, das Zwecksparen und das Sparen um der Vermögensbildung willen. Allerdings können auch mehrere Beweggründe gleichzeitig das Wirtschaftssubjekt zum Sparen veranlassen.
In einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft werden Sparer und Investoren definitorisch getrennt.[60] Der überwiegende Teil der volkswirtschaftlichen Ersparnis wird von den privaten Haushalten aufgebracht. Diese möchten Teile ihres Einkommens gewinnbringend anlegen, ohne aber unbedingt gleichzeitig als Investor aufzutreten. Hierfür steht ihnen eine breite Palette an Möglichkeiten in Form von Spar- und Termineinlagen bei Kreditinstituten, Staatsobligationen bis hin zu Aktien oder stillen Beteiligungen zur Verfügung. Das bedeutet, zwischen beiden Wirtschaftssubjekten muss eine Finanzintermediation stattfinden.[61] Die Umwandlung von privaten Ersparnissen in investives Kapital erfolgt somit hauptsächlich über den Kapitalmarkt. Der private Anleger erhält für seine Ersparnisse Zinsen und Dividenden, und dem Investor fließen bei erfolgreichem Kapitaleinsatz Erträge in Form von Einkommen zu. Dies bedeutet nicht, dass der Unternehmenssektor allein für den Ausgleich von Kapitalbereitstellung und Kapitalverwendung verantwortlich ist, denn auch der Staat greift bei einer Kreditaufnahme auf private Ersparnisse zurück.[62]
Somit kommt den privaten Haushalten eine wichtige gesamtwirtschaftliche Funktion zu, denn eine ausreichende Spartätigkeit ihrerseits ist Voraussetzung für die Finanzierung von Investitionen. Nur kurzfristig ist eine rückläufige Ersparnis positiv zu bewerten, da der mit der rückläufigen Ersparnis einhergehende Anstieg der Konsumausgaben wachstumsfördernd für eine Volkswirtschaft ist. Langfristig werden die Investitionen ebenfalls sinken, da weniger Kapital zur Verfügung steht. Die Investitionen sind jedoch von essentieller Bedeutung für das Wirtschaftswachstum, die Konjunkturentwicklung und die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Eine Verbesserung der Kapitalausstattung des Unternehmenssektors ist die Basis für eine Produktivitäts-steigerung. Und letztlich ist eine wachsende Produktivität Voraussetzung für die Schaffung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze.[63]
Als primäre Quelle für die Finanzierung von Investitionen ist die gesamtwirtschaftliche Ersparnis für die Höhe und die Akkumulation des Kapitalstocks einer Volkswirtschaft verantwortlich. Wenn das Wachstum des Kapitalstocks, also die Ersparnis aller Sektoren, zu gering ist, so kann das deutlich negative Folgen für eine Volkswirtschaft und deren Wachstumspotenziale nach sich ziehen.[64] Grundsätzlich kann zwar Kapital aus dem Ausland importiert werden, doch damit wird das Problem nicht gelöst, und die Auswirkungen für das Empfängerland sind in der Literatur umstritten.[65]
In diesem Abschnitt wurde die grundlegende Bedeutung des Sparens für eine Volkswirtschaft geklärt. Nun stellt sich die Frage, wie die Ersparnis gemessen werden kann und welche Besonderheiten im Zusammenhang mit wirtschaftsstatistischen Analysen zu berücksichtigen sind.
Im Folgenden werden die statistischen Anforderungen an die Operationalisierung des theoretischen Konstrukts beschrieben und auf die verwendete Datenbasis projiziert. Im Rahmen von empirischen Untersuchungen existiert eine Vielzahl potenzieller Fehlerquellen. Um eine erfolgreiche Anwendung statistischer Methoden zu gewährleisten sind die folgenden drei Schritte bei der Analyse zu berücksichtigen:
1. Übersetzung eines wirtschaftlichen Sachverhaltes in die Kategorien der Statistik
2. Analyse des Sachverhaltes mit Hilfe geeigneter statistischer Methoden (d.h. Durchführung von Berechnungen, Erhebungen etc.)
3. Rückübersetzung der Zahlenergebnisse in den wirtschaftlichen Sachverhalt (d.h. die Interpretation der Ergebnisse)
In der Praxis werden diese Arbeitsschritte oft vernachlässigt, was wiederum zu Fehlinterpretationen führen kann, da die mit Hilfe der Statistik gewonnenen Ergebnisse nicht an die Aufgabenstellung angepasst sind.[66] Bei der Übersetzung eines wirtschaftlichen Sachproblems in empirisch erfassbare Größen wird ein nur indirekt messbares Konstrukt durch beobachtbare Erscheinungen operationalisiert, d.h. konkretisiert.[67] Die Messung der empirisch erfassbaren Größen kann diesem Konstrukt immer nur mehr oder weniger ähnlich sein. Dennoch sollte die inhaltliche Diskrepanz zwischen den theoretischen und statistischen Begriffen möglichst gering sein.[68] Die bestmögliche Überwindung dieser Diskrepanz ist somit die Aufgabe der Operationalisierung.
Diesem Problem wird in allen Teilen der Statistik begegnet. Auch das Sparverhalten ist nicht unmittelbar messbar. Um das Sparverhalten messen zu können, muss somit zunächst ein dem wirtschaftlichen Sachverhalt ähnliches Konstrukt aufgestellt werden, dessen Komponenten messbar sind. Für das Sparverhalten stellt die Sparquote eine gute Konkretisierung dar. Ähnlich wie bei anderen ökonomischen Größen existieren auch für die Sparquote unterschiedliche Definitionen. Die Sparquote wird allgemein als das Verhältnis von Ersparnis und Einkommen definiert, wobei Zähler und Nenner unterschiedlich abgegrenzt sein können.
In der Bundesrepublik Deutschland wird die Sparquote in der VGR-Abgrenzung des Statistischen Bundesamtes als Anteil der Ersparnisse der privaten Haushalte an ihrem verfügbaren Einkommen definiert. Wie sich die beiden Komponenten Ersparnis und verfügbares Einkommen zusammensetzen, wird in Kapitel 4 näher erläutert. Neben der Sparquote der privaten Haushalte ist der Begriff der gesamtwirtschaftlichen Sparquote sehr geläufig. Bei der Ermittlung der gesamtwirtschaftlichen Sparquote wird die Ersparnis einer Volkswirtschaft üblicherweise in Relation zum Nettonational-einkommen zu Marktpreisen[69] gesetzt. Generell können aber auch andere Sozialproduktabgrenzungen herangezogen werden.[70]
Das Spektrum der Berechnungsmöglichkeiten der Sparquote verdeutlicht die Relevanz der Berücksichtigung der oben genannten Arbeitsschritte. Das Problem ist nicht mit einer Methode zu rechnen oder Datensätze zu finden. Entscheidend ist vielmehr, die Ergebnisse an die Aufgabenstellung anzupassen und eine sinnvolle Interpretation des wirtschaftlichen Sachverhalts vorzunehmen.
Eine zuverlässige Datenbasis, die auch die Grundlage für die Veröffentlichung der Sparquote der privaten Haushalte in der Abgrenzung des Statistischen Bundesamtes darstellt, bildet die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung auf die im Folgenden näher eingegangen wird.
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) ist ein auf der Kreislaufanalyse basierendes, gesamtwirtschaftliches Rechnungssystem. Sie stellt den Versuch dar, ein umfassendes, systematisch quantitatives Gesamtbild über das Wirtschaftsgeschehen einer Volkswirtschaft zu vermitteln.[71] Die VGR bietet Informationen für Träger aus Wirtschaft und Politik und stellt eine unverzichtbare Grundlage für deren Handlungen und Entscheidungen dar. Außerdem sei auf die Verwendung von VGR-Daten für die empirische Überprüfung wirtschaftstheoretischer Modelle hingewiesen.[72] So werden in dieser Arbeit die vermuteten Zusammenhänge zwischen den in Kapitel 2 identifizierten ökonomischen Variablen anhand von VGR-Zeitreihen getestet.
Die VGR besteht aus unterschiedlichen Teilrechnungen aus nahezu allen Bereichen der amtlichen Statistik und wird durch Schätzungen ergänzt. Im Mittelpunkt der VGR steht neben der Entstehungs-, Verteilungs- und Verwendungsrechnung des Bruttoinlands-produktes und Bruttonationaleinkommens auch die in der vorliegenden Arbeit betrachtete Einkommensverwendung.[73] Die dargestellten ökonomischen Aktivitäten der einzelnen Wirtschaftssubjekte bilden die Güter-, Einkommens- und Finanzierungsströme sowie daraus ableitbare Größen, wie z.B. das verfügbare Einkommen, die privaten Konsumausgaben oder die Ersparnis, ab. Neben dem Nachweis von Stromgrößen liefert die VGR auch Informationen über Bestände, insbesondere über den Sach- und Geldvermögensbestand.[74] Die Ergebnisse der VGR werden in Kontenform und in Tabellen dargestellt. Die Tabellen enthalten zusätzliche Informationen, die aus den Konten nicht direkt ermittelt werden können. Sie sind tiefer gegliedert und werden nicht nur zu jeweiligen, sondern auch zu Preisen eines Basisjahres veröffentlicht.[75]
Neben der Darstellung gesamtwirtschaftlicher Aktivitäten einer Volkswirtschaft sind die Ergebnisse der VGR auch nach Sektoren untergliedert. Im Fall von Querschnittsbetrachtungen werden Daten je Einwohner, Arbeitnehmer oder nach Branchen veröffentlicht.
Inhalt und Aufbau der VGR orientieren sich an internationalen Empfehlungen, insbesondere an die des System of National Accounts (SNA). Im Rahmen der Europäischen Union (EU) ist 1996 eine tiefgreifende Revision des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995)[76] beschlossen worden, die für alle Mitglieder der EU verbindlich ist.[77]
Eine grobe Zusammenfassung der verschiedenen Wirtschaftssubjekte stellt nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) die Gliederung der Sektoren nach der Struktur in Tabelle 2 dar. Diese unterscheidet sich grundlegend von der bisherigen Sektorenabgrenzung in der deutschen VGR.
Tabelle 2: Sektorengliederung nach ESVG 1995 und bisherige deutsche VGR
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: In Anlehnung an Ahrns (2001), S. 10; eigene Darstellung.
Während es bisher in der deutschen VGR bei der Zuordnung zum Unternehmenssektor allein auf die Art der wirtschaftlichen Tätigkeit ankam, spielen nun die Kriterien Rechtsform und Eigentumsverhältnisse eine entscheidende Rolle für die sektorale Gliederung.[78] In der Praxis werden Personengesellschaften als Quasikapitalgesell-schaften dem Unternehmenssektor zugeordnet. Einzelunternehmer, Selbstständige und Angehörige freier Berufe hingegen sind dem Sektor private Haushalte zuzurechnen.
Eine Besonderheit der deutschen VGR bestand darin, dass private Haushalte als Vermieter, Nutzer und Erwerber von Grundstücken und Wohneigentum dem Unternehmenssektor zugewiesen wurden. Im Gegensatz dazu wird nun die gewerbliche Vermietung im Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften und die private Vermietung und Nutzung von Wohnraum im Sektor Private Haushalte erfasst.[79]
Ob die sektorale Gliederung nach ESVG 1995 den strukturellen Verhältnissen in Deutschland gerecht wird, darf bezweifelt werden. Insbesondere die Zusammenfassung von Einzelunternehmen und bestimmten Personengesellschaften sowie die Neustrukturierung der wohnungswirtschaftlichen Aktivitäten des Sektors Private Haushalte sind mit Informationsverlusten verbunden.[80] Das Statistische Bundesamt und die Deutsche Bundesbank tragen diesem Rechnung, indem sie – wie bisher – zusammengefasste Angaben für den Unternehmenssektor, unabhängig von deren Rechtsform, veröffentlichen.
Um die Quellen der Gesamtwirtschaftlichen Ersparnis analysieren zu können, bietet sich ein Blick auf die sektoralen Ersparnisse an. Diese veranschaulichen, wie sich die gesamte Ersparnis einer Volkswirtschaft auf die einzelnen Sektoren, d.h. die privaten Haushalte, die Unternehmen[81] und den Staat verteilt.
[...]
[1] Vgl. Ohmayer (1997), S. 4.
[2] Einen guten Überblick vermitteln Voigt (1950), S. 3ff. und Streissler et al. (1985), S. 3-25.
[3] Unter dem Begriff Merkantilismus werden die europäischen Ökonomen von 1500 -1750 subsumiert, obwohl diese sich selbst nicht als Anhänger einer gemeinsamen Ideologie verstanden. Das Wort stammt aus dem Lateinischen (mercari) und bedeutet „Handel treiben“.
[4] Vgl. Streissler et al. (1985), S. 3f.
[5] Vgl. Ohmayer (1997), S. 46 und Streissler et al. (1985), S. 9.
[6] Vgl. Streissler et al. (1985), S. 14.
[7] Grundlegend für die klassische Verteilungstheorie ist die Existenz eines natürlich gegebenen Sub-sistenzlohns. Damit ist diejenige Gütermenge gemeint, die einem Lohnarbeiter und seiner Familie eine Reproduktion ermöglicht, d.h. gerade ausreicht um seine Arbeitskraft zu erhalten.
[8] Der Grenznutzen bezeichnet den Nutzenzuwachs, der einem Haushalt durch den Konsum eines zusätzlichen Gutes erwächst. In formaler Sicht handelt es sich um die 1. Ableitung einer Nutzenfunktion.
[9] Vgl. Leinert (2005), S. 13.
[10] Vgl. Ohmayer (1997), S. 47.
[11] Vgl. Frietsch (1991), S. 14.
[12] Vgl. Streissler et al. (1985), S. 16.
[13] Vgl. Frietsch (1991), S. 14.
[14] Nach der Aussage des französischen Volkswirtschaftlers Jean Baptiste Say (1767-1832) benannt: „Das Angebot schafft sich jeweils seine Nachfrage." Demnach werden in einer Tauschwirtschaft nur Güter und Leistungen angeboten, um andere Güter und Leistungen nachzufragen. Jedes im Produktionsprozess erzeugte Angebot schafft damit im gleichen Umfang kaufkräftige Nachfrage, denn die im Produktionsprozess erzielten Einkommen entsprechen dem Wert des erzeugten Güterangebots.
[15] Vgl. Ohmayer (1997), S. 48.
[16] Vgl. Streissler et al. (1985), S. 16.
[17] Vgl. Frietsch (1991), S. 15.
[18] Vgl. Blümle (1985), S. 29ff.
[19] Nach J.M. Keynes (1936) erhöht sich der Konsum bei steigenden Einkommen, jedoch nicht in dem Maße wie das Einkommen selbst, also unterproportional.
[20] Vgl. Rubart (2002), S. 80.
[21] Vgl. Ohmayer (1997), S. 53.
[22] Vgl. Rubart (2002), S. 86.
[23] Vgl. Frietsch (1991), S. 30.
[24] Vgl. Leinert (2005), S. 14.
[25] Vgl. Streissler et al. (1985), S. 24.
[26] Vgl. Frietsch (1991), S. 29.
[27] Ebenda, S. 31f.
[28] Vgl. Clausse (1979), S. 25.
[29] Vgl. Kleps (1979), S. 32.
[30] Vgl. Kleps (1979), S. 36f.
[31] Vgl. Ohmayer (1991), S. 48.
[32] Vgl. Karmann (1985), S. 18 sowie Woll (2003), S. 545ff.
[33] Vgl. Ohmayer (1997), S. 50.
[34] Vgl. Frietsch (1991), S. 22.
[35] Ebenda, S. 22.
[36] Vgl. Frietsch (1991), S. 23 sowie Ohmayer (1997), S. 50f.
[37] Vgl. Frietsch (1991), S. 23f. sowie Ohmayer (1997), S. 51.
[38] Vgl. Karmann (1985) S. 19.
[39] Vgl. Ohmayer (1997), S. 51.
[40] Vgl. Frietsch (1991), S. 25.
[41] Vgl. Ohmayer (1997), S. 52.
[42] Die zeitliche Verzögerung zwischen einer Änderung des laufenden Einkommens der privaten Haushalte und der Änderung ihrer Konsumausgaben wurde bereits 1926 vom englischen Ökonomen D.H. Robertson (1890 – 1963) in die Diskussion eingeführt und wird heute in der Literatur als Robertson Lag bezeichnet.
[43] Vgl. Karmann (1985), S. 19.
[44] Vgl. Frietsch (1991), S. 26.
[45] Vgl. Friedman (1957), S. 21.
[46] Vgl. Ohmayer (1997), S. 54.
[47] Vgl. Frietsch (1991), S. 33.
[48] Vgl. Ohmayer (1997), S. 54.
[49] Vgl. Frietsch (1991), S. 34.
[50] Vgl. Cezanne (1998), S. 43.
[51] Vgl. Ohmayer (1997), S. 55 sowie Frietsch (1991), S. 39.
[52] Vgl. Frietsch (1991), S. 40f.
[53] Vgl. Ohmayer (1997), S. 55f.
[54] Vgl. Frietsch (1991), S. 15f.
[55] Vgl. Ohmayer (1997), S. 227.
[56] Vgl. Frietsch (1991), S. 34.
[57] Vgl. Ohmayer (1997), S. 228.
[58] Vgl. Peters (1960), S. 9.
[59] Vgl. Stiglitz (1999), S. 237ff.
[60] Vgl. Ohmayer (1997), S. 7.
[61] Vgl. Ketterer et. al (1985), S. 405ff.
[62] Vgl. Ohmayer (1997), S. 43.
[63] Vgl. Ketterer et. al (1985), S. 405ff.
[64] Vgl. Ketterer et. al (1985), S. 407ff.
[65] Vgl. Erbe (1985), S. 710f.
[66] Vgl. Lippe (2007), S. 27f.
[67] Ebenda, S. 30.
[68] Vgl. Schulze (2007), S. 3.
[69] Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen = Bruttonationaleinkommen zu Marktpreisen - Abschreibungen
[70] Vgl. Frietsch (1991), S. 12.
[71] Vgl. Ahrns (2001), S. 1.
[72] Ebenda, S. 5.
[73] Vgl. Brümmerhoff (2008), S. 1.
[74] Ebenda, S. 2.
[75] Ebenda, S. 33.
[76] Eine nähere Erläuterung des ESVG 1995 und deren rechtliche Grundlagen erfolgt in Abschnitt 4.1.
[77] Vgl. Ahrns (2001), S. 2.
[78] Vgl. Ahrns (2001), S. 11.
[79] Ebenda, S. 12.
[80] Ebenda, S. 17.
[81] Nach dem ESVG 1995 nicht-/ und finanzielle Kapital- und Quasikapitalgesellschaften. Im Folgenden und im weiteren Verlauf dieser Arbeit der Einfachheit halber Unternehmen genannt.
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