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Mehr InfosExamensarbeit, 2009, 71 Seiten
Examensarbeit
2,7
I. Einleitung
II. Theoretische Grundlegung
A. Sachinformationen zur Unterrichtseinheit
1. Das Spiel
2. Die Übung
3. Schwimmen im Schulsport
4. Physikalische Eigenschaften des Wassers
5. Die Wasserbewältigung
6. Das Lerntagebuch
6.1 Das Kann-Buch
B. Didaktische Entscheidungen und Begründungen
1. Zielsetzungen für die Unterrichtseinheit
2. Begründungen für die Auswahl des Inhaltes
3. Voraussetzungen für den Unterricht
C. Methodische Entscheidungen und Begründungen
1. Medien, Geräte und Materialien
2. Unterrichtsgrundsätze
III. Praktischer Teil
A. Übersicht über die Unterrichtseinheit
B. Darstellung der Unterrichtsstunden
1. 1.Stunde: Abtauchen mit Gesicht und Kopf
1.1 Geplanter Unterrichtsverlauf
1.2 Reflexion
2. 2.Stunde: Augen auf unter Wasser
2.1 Geplanter Unterrichtsverlauf
2.2 Reflexion
3. 3.Stunde – Ausführliche Darstellung: Tauchübungen in der Bewegung
3.1 Didaktische Analyse
3.1.1 Zielsetzungen/ Einordnung der Unterrichtsstunde
3.2 Methodische Analyse
3.2.1 Einstiegssituation
3.2.2 Artikulation/ Sozial- und Aktionsformen
3.2.3 Medien- und Arbeitsmittel
3.3 Wissens- und Kompetenzentwicklung
3.4 Geplanter Unterrichtsverlauf
3.5 Reflexion
4. 4.Stunde: Richtiges Atmen – Ausatmen in das Wasser
4.1 Geplanter Unterrichtsverlauf
4.2 Reflexion
5. 5.Stunde: Gewöhnung an das Ausatmen unter der Wasseroberfläche
5.1 Geplanter Unterrichtsverlauf
5.2 Reflexion
6. 6.Stunde – Ausführliche Darstellung: Erfahren des Auftriebs – hin zum freien Schweben
6.1 Didaktische Analyse
6.1.1 Zielsetzung/ Einordnung der Unterrichtsstunde
6.2 Methodische Analyse
6.2.1 Einstiegssituation
6.2.2 Artikulation/ Sozial- und Aktionsformen
6.2.3 Medien und Arbeitsmittel
6.3 Wissens- und Kompetenzentwicklung
6.4 Geplanter Unterrichtsverlauf
6.5 Reflexion
C. Das Kann-Buch zur Feststellung der individuellen Leistungsentwicklung
1. Entwicklung des Kann-Buches
2. Einsatz der Kann-Bücher
3. Auswertung/ Resümee der Kann-Bücher
IV. Schlusswort
Literaturverzeichnis
Anhang
Erklärung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anfängerschwimmen im Schulsport, das ist der Einstieg mit einer der Schwimmtechniken, so denken viele. Beschäftigt man sich aber intensiv mit dem Thema, so merkt man schnell, dass es dabei bei weitem nicht nur um den bloßen Technikerwerb geht. Schlagworte, die einem in diesem Zusammenhang immer wieder in der Literatur und in den Teilrahmenplänen begegnen, sind „Wassergewöhnung“ und „Wasserbewältigung“. Doch was genau steckt dahinter? Diese Frage stellte ich mir auch; sie bewegte mich dazu, genannte Schlagworte genauer zu durchleuchten, hatte ich doch bisher noch wenig praktische Erfahrung im Umgang mit Nichtschwimmern im Schulsport gesammelt. Schon nach kurzer Einarbeitung in die Thematik wusste ich, dass mein Thema für die vorliegende Hausarbeit diese Problematik beinhalten sollte. Kinder langsam an die Eigenschaften des Wassers und somit auch langsam zum Schwimmen hinzuführen, erscheint nicht nur sinnvoll, vielmehr sollte es in jedem gut strukturierten Schwimmunterricht so praktiziert werden. Nur durch eine vernünftige Wasserbewältigung eröffnet man den Kindern einen sinnvollen Weg hin zum Schwimmenlernen. Nach Absprache mit der Seminarleitung und Abklärung mit der Schule stand schnell fest, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, in unserer zweiten Klasse zeitnah die Unterrichtseinheit im Schwimmen durchzuführen. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle schon bei meinem Mentor Bernd Lang, der sich sofort bereit erklärte, die Schüler[1] der Klasse 2a zu übernehmen, die bereits schwimmen konnten, so dass ich mit der Gruppe der Nichtschwimmer arbeiten durfte. Interessant erschien mir in diesem Zusammenhang auch von Beginn an der Einsatz eines Kann-Buches im Schwimmen, ist der Begriff doch noch sehr neu und wird im Teilrahmenplan Sport ausdrücklich empfohlen und gefordert. Dies weckte mein Interesse, ein solches Kann-Buch zu entwickeln und es in meiner geplanten Unterrichtseinheit begleitend einzusetzen. Schwerpunkt der vorliegenden Hausarbeit „Ausgewählte Spiel- und Übungsformen zur Wasserbewältigung und Einsatz eines Kann-Buches zur Feststellung der individuellen Leistungsentwicklung (2. Schuljahr)“ wird die Planung, die praktische Durchführung und Reflexion einer Unterrichtseinheit zum Thema Wasserbewältigung in der Klasse 2a der Pestalozzischule in Zweibrücken sein.
Röthig und Prohl (2003, S. 482) beschreiben aus pädagogischer Sicht folgende Grundmerkmale eines Spieles:
- Das Moment der Freiheit
Das Spiel ist frei von Ziel- und Zwecksetzungen, die außerhalb seiner selbst liegen.
- Das Moment der inneren Unendlichkeit
Das Spiel strebt nach möglichster Ausdehnung in der Zeit, nach ständiger Selbstwiederholung.
- Das Moment der Scheinhaftigkeit
Das Spiel erreicht seine besondere Qualität auf einer eigenen, sich von der sonstigen Realität abhebenden scheinhaften Ebene.
- Das Moment der Ambivalenz
Spielen ist für die Beteiligten spannend. Diese Spannung rührt aus der Offenheit des Ausgangs.
- Der Moment der Geschlossenheit
Damit das Spiel seine Offenheit in der Zeit aufrechterhalten kann, benötigt es eine gewisse Begrenzung, bspw. durch vereinbarte Regeln.
- Das Moment der Gegenwärtigkeit
Das Spiel ist unmittelbare Gegenwart, es ist offen und ungewiss, man weiß nicht, wie es weitergeht.
„Eine Übung bezeichnet einen Vorgang zur Festigung und Flexibilisierung, allgemeiner zur Optimierung gelernter Bewegungshandlungen, bei dem Gekonntes wiederholt reorganisiert und ausdifferenziert wird.“ (Röthig & Prohl, 2003, S. 631)
Unter Schwimmenlernen wird in der heutigen Zeit nicht nur der bloße Technikerwerb der Schwimmarten verstanden. Konzentrierte man sich in der Vergangenheit häufig auf die reine Vermittlung der Schwimmtechniken, so ist seit einigen Jahren ein Wandel in der Didaktik des Schwimmunterrichtes zu erkennen. Gerade das Anfängerschwimmen ist doch ein sehr komplexes Gebiet. Es gilt, die Anfänger langsam an ein neues Medium, an das Wasser, heranzuführen. Dabei muss sehr sensibel mit den Schwimmanfängern, ihren Ängsten und Hemmungen umgegangen werden. Das Hauptziel des Schwimmunterrichtes ist noch immer die Vermittlung der Schwimmfähigkeit. Daneben werden aber weitaus mehr Forderungen an den Weg des Schwimmenlernens gestellt, als nur das rasche Schwimmenkönnen. So beschreiben Wilke, K. und Daniel, K. (2007, S.12) weitere Ziele, die gerade für den Anfängerunterricht gelten. So soll der Anfängerunterricht einen wesentlichen Teil der Umwelt erfahren lassen, nämlich das Element Wasser und sein Einwirken auf unseren Körper. Einsichten in physikalische Gegebenheiten des Wassers sollen ermöglicht werden, durch den spielerischen Umgang mit dem Wasser soll von unangenehmen Seiten des Wasseraufenthaltes abgelenkt werden. Den Kindern soll Spaß im Umgang mit dem Wasser vermittelt und zweckmäßiges menschliches Verhalten soll geweckt werden. Der Schwimmunterricht soll schwimmerische Kompetenzen vermitteln, die weit über das geradlinige Schnellschwimmen hinausgehen und hin zur Anregung zu verschiedenartigem persönlichen Gebrauch des Schwimmens führen. Wilke, K. (1994, S.37) beschreibt einen vernünftigen Weg zum Schwimmenlernen. Dieser geht Schritt für Schritt die einzelnen Schwierigkeiten an, die den Nichtschwimmer vom Schwimmer trennen. So gilt es zunächst, die Schüler an die Besonderheiten des Wasseraufenthaltes zu gewöhnen, bevor auf der nächsten Stufe die Eigenschaften des Wassers erfahren und dann zum Schwimmenlernen genutzt werden sollen. So gliedert sich nach Wilke, K. (1994, S.38) der Weg zum Schwimmenlernen in drei große Abschnitte: die Wassergewöhnung, die Wasserbewältigung und die Aneignung der Schwimmbewegungen.
Beim Schwimmen werden die menschlichen Bewegungsabläufe, die normalerweise an Land stattfinden, ins Wasser verlagert. Nach Wilke, K. (1994, S.20) stören die physikalischen Eigenschaften des Wassers das normale menschliche Verhalten. „Jeder gesunde Körper – mit Einschränkungen auch der des Behinderten – bemüht sich jedoch, die Störungen des Wassers im Sinne der Anpassung auszugleichen.“ (Wilke, 1994, S.20).
Dabei spielen nach Volck, G. (1982, S.62) folgende physikalische Eigenschaften des Wassers eine entscheidende Rolle:
Das spezifische Gewicht (Auftrieb):
„Der Auftrieb entsteht durch den Gewichtsunterschied von Körper und verdrängter Flüssigkeit.“(Volck, 1982, S.62). Dadurch entfällt ein großer Teil der Haltearbeit für den Stütz- und Bewegungsapparat. Der Auftrieb nimmt wegen des günstigeren spezifischen Gewichts zu, wenn die Lungen zuvor voll Luft gesogen wurden. So ist nach Graumann, D. und Pflesser, W. (1994, S.33) das spezifische Gewicht des menschlichen Körpers nach intensiver Einatmung zwischen 0,98 und 0,90, nach intensiver Ausatmung ist es zwischen 1,03 und 1,09. Dies variiert jedoch je nach Körperbau, Knochenbau, Vitalkapazität und Trainingszustand.
Der hydrostatische Druck:
Der Mensch spürt im Wasser einen Druck auf den Körper, was nach Wilke, K. (1994, S.22) dadurch zu erklären ist, dass Wasser bei gleichem Volumen eine erheblich größere Masse als Luft hat. So werden durch den Wasserdruck besonders die Körperpartien beeinflusst, die mit Luft gefüllt sind, wie Brustkorb, Lungen, Innenohr und der Nasen – Rachen - Raum. Der beschriebene Wasserdruck hat vor allem Auswirkungen auf die Atmung, speziell die Einatmung, da sich der Brustkorb gegen den Wasserdruck weiten muss. Der Wasserdruck führt auch zu einer vermehrten Füllung des Herzens mit Blut. Dadurch tritt eine hormonelle Veränderung ein, was bewirkt, dass die Schwimmanfänger häufiger als üblich die Toilette aufsuchen müssen.
Die Temperatur und Wärmeleitfähigkeit:
„Wasser ist 25mal so wärmeleitfähig wie Luft.“ (Wilke, 1994, S. 20). Daraus ergibt sich der Effekt, dass der menschliche Körper an das Wasser etwa drei- bis viermal so viel Wärme abgibt wie an die Luft. So verlieren nach Wilke, K. (1994, S.20) drei- bis fünfjährige Kinder durch einen viertelstündigen Wasseraufenthalt bereits 0,1 Grad ihrer Körpertemperatur. Ähnliche Werte sind für Grundschüler anzunehmen. Die beschriebene Wärmeabgabe hängt nach Wilke, K. (1994, S.21) von folgenden Faktoren ab:
- von der Wassertemperatur
- von der Zeitdauer des Wasseraufenthalts
- von dem Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpermasse
- von der Fettschicht
- von der Bewegungsintensität bzw. Ruhighaltung.
Für die Schwimmpraxis kann man daraus folgern, dass darauf zu achten ist, die Kinder immer in lebhafter Bewegung zu halten, da dann der Wärmeverlust über eine erheblich längere Zeit hingenommen wird als bei Passivität. Auch Pausen an Land entlasten den Wärmehaushalt, allerdings nur, wenn die Kinder sich mit einem Handtuch bedecken oder sich zumindest abtrocknen, um die Verdunstung des Wassers auf der Haut, was eine erneute Abkühlung bedeutet, zu vermeiden. Wilke, K. (1994, S.22) empfiehlt für den Schwimmunterricht eine Wassertemperatur von 30 bis 32 Grad Celsius.
In der Literatur findet man für die Phase, die vor der Schulung der Schwimmtechniken stattfinden soll, verschiedene Bezeichnungen. So sprechen Graumann, D. u.a. (1979, S.13) von der Phase der „Wassergewöhnung - Wasservertrautheit – Wassergewandtheit“. In einem später erschienenen Werk bezeichnen Graumann, D. und Pflesser, W. (1994, S.18) diese Phase ganz allgemein als Wassergewöhnung. Sinnvoller erscheint allerdings die von Wilke, K. und Daniel, K. (2007, S.17) gewählte Einteilung. Diese Autoren unterteilen die Phase, die vor dem Erlernen der Schwimmtechniken stattfinden soll. Zunächst sollen sich die Kinder in der Phase der Wassergewöhnung durch Spielformen und unter Ablenkung dem Wasser anpassen. Zu dieser Phase der Wassergewöhnung zählen sie:
- ins Wasser eintreten/ einsteigen
- durchs Wasser gehen/ laufen/ hüpfen
- spielen mit dem Wasser/ mit dem Körper im Wasser/ mit dem Partner im Wasser/ mit dem Ball im Wasser
- Luft anhalten
- Gesicht aufs Wasser legen
Sind die Teillernziele der Wassergewöhnung erreicht, so folgt die Phase der Wasserbewältigung. „Die durch Wassergewöhnung gesammelten Erfahrungen werden nun angewendet, um das Wasser nach und nach in den Griff zu bekommen.“ (Wilke, 1994, S. 45). In dieser Phase wird nach Wilke, K. und Daniel, K. (2007, S.17) durch Übungsformen unter Bewusstheit das Wasser in den Griff genommen. Als Teillernziele der Wasserbewältigung nennen die Autoren:
- Tauchen/untertauchen und ins Wasser springen
Wilke, K. und Daniel, K. (2007, S.16) bezeichnen das Tauchen als Tor zum Schwimmen und unterstreichen somit die Stellung, die das Tauchen in der Wasserbewältigung einnimmt. Dem aktiven Abtauchen des Körpers folgt physikalisch zwangsläufig sein Auftreiben. Bemüht sich das Kind, völlig unterzutauchen, wird es feststellen, dass es vom Wasser getragen wird. Diese Erfahrung verringert bei den Kindern die Angst vorm Ertrinken. Somit zählt zu den Teillernzielen des Tauchens, den Körper und den Kopf unter Wasser zu nehmen. Durch die räumliche Orientierung unter Wasser wird ein weiteres Sicherheitsgefühl vermittelt. Dies ermöglicht das Öffnen der Augen unter Wasser, was das nächste Teillernziel des Tauchens in der Wasserbewältigung darstellt. Dadurch erkennt der Schwimmschüler, wo der Beckenrand ist, wo er Halt für seine Füße findet oder wie weit er von den Treppenstufen entfernt ist. Somit ist nach Durlach, F. (2007, S.96) das Bewegen unter der Wasseroberfläche für Kinder ein wichtiger Erlebens-, Erfahrungs- und Lernbereich. Ein weiteres Teillernziel im Tauchen stellt das Lösen der Füße vom Boden dar. Wilke, K. und Daniel, K. (2007, S.16) bezeichnen das Tauchen außerdem als „zentrales Erleben“ für Bewegen und Aufhalten im Wasser. Dabei müssen an Land bedingte Schutzreflexe wie Atemreflex, Lidschlussreflex und der Kopfstellreflex für das Wasser abgebaut, bzw. kontrolliert werden. Um Eintauchsituationen zu schaffen, empfehlen sich auch Fußsprünge ins flache Wasser. Dabei steht nicht das Springen an sich im Mittelpunkt, sondern vielmehr das nachfolgende Tauchen.
- Auftreiben und Schweben
„Das Phänomen Schwimmen kann nur in dem Zusammenhang Schweben und/ oder Sinken gesehen werden.“ (Wilke & Daniel, 2007, S.16). Dabei sieht man das Schweben und Auftreiben in Abhängigkeit vom zuvor gelernten Tauchen, da die Auftriebskraft des Wassers nur auf den zuvor eingetauchten Körper wirkt. So schwebt der Körper an der Wasseroberfläche nach einer Einatmung und bei angehaltener Luft. Den Kindern soll bewusst gemacht werden, was Auftrieb bedeutet. Da sich die Kinder jedoch oft auf Anhieb nicht zutrauen, ihren Körper ohne Hilfen schweben zu lassen, empfiehlt es sich, über das Teilschweben, bei dem die Kinder ihren Körper teilweise selbst oder durch Materialien noch abstützen, hin zum freien Schweben zu gelangen.
- Gleiten in Bauch und Rückenlage
Graumann, D. und Pflesser, W. (1994, S.79) empfehlen eine sorgfältige Erarbeitung des Gleitens aus folgenden Gründen:
- Das Gleiten ist eine wichtige Voraussetzung für das Erarbeiten jeder Schwimmlage, jeder Wende und jedes Starts.
- Ein gutes Gleitvermögen ist ein wichtiger Beweis dafür, dass der Übende die Scheu vor dem Wasser überwunden hat.
- Das Gleiten ist eine Grundlage für ausdauerndes Schwimmen.
- Ein gutes Gleitvermögen wird häufig als Kriterium der Talentierung eines Schwimmers angesehen.
Wilke, K. und Daniel, K. (2007, S.17) nennen als Teillernziele des Gleitens das unterstützte Gleiten, das Zielgleiten, sowie das freie Gleiten. Sie sehen die Umsetzung des Auftreibens, möglichst in waagerechter Lage, in ein Gleiten an der Wasseroberfläche als Voraussetzung für die Schwimmbewegung an.
- Aus- und Einatmen
Im Rahmen der Wasserbewältigung muss eine adäquate Schulung der Atmung erfolgen, da die Atmung eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches und ausdauerndes Schwimmen darstellt. Alleine schon der Aufenthalt im Wasser erfordert eine Umstellung der Atmung. Wie in Punkt II.A.2. beschrieben, kann der Wasserdruck, der auf den Körper wirkt, bei Kindern Angstgefühle hervorrufen, da gegen diesen Druck besonders kräftig eingeatmet werden muss. Somit kann als ein Teilziel der Wasserbewältigung die Anpassung der Einatmung an den verstärkten Druck des Wassers auf den Brustkorb beschrieben werden. Des Weiteren soll nach Graumann, D. und Pflesser, W. (1994, S.54) eine Anpassung der Ausatmung an den verstärkten Druck des Wassers auf den Mund angestrebt werden. Dies ist von großer Bedeutung, da das Schwimmen in allen Techniken, mit Ausnahme des Rückenschwimmens, die Ausatmung ins Wasser fordert. Der Wasserdruck erschwert diese Ausatmung und so ist es notwendig, dass jeder Schwimmschüler lernt, kräftig pustend und mit möglichst geschlossenem Mund ins Wasser auszuatmen. Eindringen des Wassers in die Nase hat unangenehme Nebenerscheinungen. Um dies zu verhindern und somit einen freudvollen Aufenthalt im Wasser zu ermöglichen, ist ein Teillernziel die Gewöhnung an die Ausatmung durch die Nase. Die Schüler sollen erfahren, dass bereits ein geringer Gegendruck im Nasen-Rachen-Raum das Eindringen des Wassers verhindern kann. Da ein Ziel des Schwimmunterrichtes das Erlernen von Schwimmtechniken ist, soll auch das Ausatmen in der Bewegung geschult werden. In weiteren Schritten kann die Atemtechnik an die Atmung, die bei den Schwimmtechniken gefordert wird, angeglichen werden. Graumann, D. und Pflesser, W. (1994, S.54) benennen diese beiden Teillernziele/ -kompetenzen wie folgt:
- Gewöhnung an eine Steigerung in der Ausatmung
- Gewöhnung an eine regelmäßige Ausatmung mehrmals hintereinander
Wilke, K. (1994, S.57) nennt als Ziel der Atemübungen in der Wasserbewältigung, dass der Anfänger den Atem mehrere Sekunden mit anschließendem Luftholen unter Fortführung der Bewegung anhalten kann und zur Einatmung den Mund nur kurz über den Wasserspiegel nehmen muss. Dieser Atemrhythmus soll in mehrfacher Wiederholung ohne Unterbrechung eingehalten werden können.
Es sollen in der Phase der Wasserbewältigung aber auch weiterhin noch zusätzliche Erfahrungen über das Wasser und das Verhalten des eigenen Körpers im Wasser gesammelt werden.
Bartnitzky definiert den Begriff „Lerntagebuch“ wie folgt:
„Ein Lerntagebuch besteht aus mehreren, in regelmäßigen Abständen verfassten und chronologisch aneinandergereihten Aufzeichnungen, in denen der Autor Erfahrungen des (meist schulischen) Lernprozesses mit sich und seiner Umwelt aus subjektiver Sicht unmittelbar festhält.“ (Bartnitzky, 2004, S.6)
Bartnitzky (2004, S.6) empfiehlt für die Aktualisierung der Lerntagebücher längere Intervalle. So kann ein Lerntagebuch bspw. wöchentlich aktualisiert werden, was es von einem normalen Tagebuch, welches täglich aktualisiert wird, unterscheidet. Winter (1999, S.204) nennt folgende Ziele, die durch den Einsatz von Lerntagebüchern angestrebt werden:
- Exploration des eigenen Lernhandelns mit der Möglichkeit der Optimierung eigener Lernstrategien
- Erleben von Selbstverantwortlichkeit für den Lerninhalt und die Unterrichtsaktivitäten
- Festigung des Lerninhalts durch Strukturierung und Wiederholung während der schriftlichen Fixierung
- Differenzierung von Verstandenem und Unverstandenem
- Schaffen regelmäßiger Schreibanlässe
- Evaluation des Unterrichts
Winter (1999, S. 205) sieht auch Punkte, bei denen der Lehrende vom Lerntagebuch seiner Schülerinnen und Schüler profitieren kann:
- Aufschlüsse über die individuellen Lernprozesse und Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler
- Grundlage für Gespräche über den Unterricht, über Lernwege und inhaltliche Schwierigkeiten
- Rückmeldungen über den Unterricht
Bartnitzky (2004, S. 8) schlägt vor, sich bei der Kategorisierung von Lerntagebüchern an Reflexionsstufen zu orientieren und empfiehlt folgende dreistufige Ordnung:
- Erste Reflexionsstufe – Dokumentation:
Lerntagebucheinträge gehen nicht über die Dokumentation des Lernprozesses hinaus und beziehen sich auf die rein retrospektive Darstellung von Gedanken, Gefühlen und Handlungen.
- Zweite Reflexionsstufe – Evaluation
Die Dokumentation des Lernprozesses wird vom Verfasser des Lerntagebuches zum Gegenstand der Reflexion gemacht. Er wertet sie retrospektiv aus und erreicht damit die zweite Reflexionsstufe, die der Evaluation des Lernprozesses.
- Dritte Reflexionsstufe – Analyse und Optimierung
Der Schreiber reflektiert die Ergebnisse der retrospektiven Evaluation des Lernprozesses und leitet aus den gewonnen Erkenntnissen Optimierungsmöglichkeiten für die Zukunft ab. So wird die Analyse des Geschehenen mit einer Perspektive für das weitere Lernen verknüpft.
Der Teilrahmenplan Sport (2008, 29) beschreibt in Punkt 6 „Feststellen des Lernerfolges“ den Einsatz der Kann-Bücher. Kinder sollen mehr und mehr dazu befähigt werden, ihr individuelles Bewegungshandeln innerhalb der einzelnen Bewegungsfelder und die damit verbundenen Lernfortschritte wahrzunehmen, zu reflektieren und zu dokumentieren. Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung werden als Qualitätselemente des Sportunterrichts genannt. In diesem Zusammenhang werden Kann-Bücher als Ergänzungen zur herkömmlichen Leistungsfeststellung und –beurteilung erwähnt. So ist es mit Kann-Büchern möglich, neben der Dokumentation von erreichten körperlich-sportlichen Leistungsfähigkeiten und dem individuellen Verlauf von Entwicklungsprozessen auch die nicht messbaren Kompetenzentwicklungen zu erfassen. Auf der Fachtagung zum Teilrahmenplan Sport in der Grundschule vom 24. und 25.09.2008 in Waldfischbach-Burgalben wurde besonders der kommunikative Prozess herausgearbeitet, bei dem sich alle am Lernprozess Beteiligten mit den gemeinsam erarbeiteten Kriterien auseinandersetzen sollen. So kann die sportlich ausgerichtete Kompetenzentwicklung stärker in die Eigenverantwortung der Schüler gerückt werden. Die Gestaltung der Kann-Bücher soll in direktem Bezug zu den Inhalten der Bewegungsfelder und zu den entsprechenden Standards stehen. So machen laut Teilrahmenplan Sport (2008, 29) die Kann-Bücher die sportliche Kompetenzentwicklung transparent. Sie fördern darüber hinaus Qualitätsprozesse im Bereich der Selbst- bzw. Fremdwahrnehmung bei den Kindern und den Lehrkräften und nehmen so Einfluss auf die Unterrichtsentwicklung im Bereich Sport.
Kann-Bücher können je nach Entwicklung und Einsatzbereich einer der unter Punkt II.A.4. genannten Reflexionsstufen zugeordnet werden.
In Anlehnung an Bartnitzky können folgende Eigenschaften von Kann-Büchern formuliert werden:
- Sie müssen alltagstauglich sein.
- Sie dürfen nicht zur Hauptsache werden.
- Sie müssen in den Unterricht integriert werden.
- Sie sollen die Kinder als Lerner dialogisch einbeziehen.
- Sie müssen alle Lernbereiche und die überfachlichen Ziele mit in den Blick nehmen.
Ziel der vorliegenden Unterrichtseinheit „Ausgewählte Spiel- und Übungsformen zur Wasserbewältigung und Einsatz eines Kann-Buches zur Feststellung der individuellen Leistungsentwicklung (2.Schuljahr)“ ist es, dass die Kinder durch ausgewählte Spiel- und Übungsformen das Medium Wasser bewältigen können. Sie sollen durch wassertypische Aufgabenstellungen und Bewegungsformen, die auf die Eigenschaften des Wassers abgestellt sind, diese kennen lernen, indem sie die Wirkungen des Wassers auf den Köper selbst erfahren und lernen, sich anzupassen und sich die Eigenschaften des Wassers zu Nutze zu machen. Die Schüler sollen mit Freude das Medium Wasser und die damit verbundenen Bewegungsmöglichkeiten entdecken und kennen lernen. Gesammelte Erfahrungen sollen angewendet werden, um das Wasser in den Griff zu bekommen. So sollen neue senso-motorische Erfahrungen gesammelt werden und Bewegungen an das neue Element angepasst werden. Damit werden Voraussetzungen für eine Unterrichtseinheit geschaffen, die in naher Zukunft geplant ist und in der nach einer kurzen Phase der Wasserbewältigung dann mit dem Erlernen einer Schwimmtechnik begonnen werden soll. Dies ist aus zeitlichen und organisatorischen Gründen so geplant. Aus diesem Grund soll in der vorliegenden Unterrichtseinheit auch nicht die komplette Wasserbewältigung abgehandelt werden, vielmehr liegt der Schwerpunkt dieser Unterrichtseinheit in den Bereichen Tauchen, Atmen und Schweben. Daneben sollen die Kinder durch den Einsatz eines Kann-Buches lernen, ihre eigene Leistung realistisch einzuschätzen. Sie sollen lernen, selbst zu entscheiden, welche Leistungen sie schon erbringen können und bei welchen Bewegungshandlungen noch Übungsbedarf besteht.
Beck, C. u.a. (2007, S.7) bezeichnen das Schwimmen als wichtige und bedeutende Basissportart im Fächerkanon des Schulsports. So eröffnen sich mit der Fähigkeit, schwimmen zu können, für Schüler zahlreiche Perspektiven einer gesundheitsorientierten und bewegungsaktiven Lebensgestaltung. Beck, C. u.a. (2007, S.7) begründen den Schwimmunterricht durch lebens- und lernrelevante Aspekte, wie zum Beispiel das Erlernen einer sinnvollen Belastung des eigenen Körpers im Bereich „ausdauernd schwimmen“, das Beherrschen verschiedener Wasserspiele im Team, die in der Freizeit soziale Kontakte ermöglichen und das Erkennen und Beurteilen von Wassergefahren. So werden einige Inhalte sogar überlebensnotwendig und zeigen, dass eine gute Schwimmfähigkeit für Schüler eine wesentliche Schlüsselqualifikation darstellt. Gerade im Schulsport soll aber nicht nur die bloße Fertigkeit des Schwimmens angestrebt werden, vielmehr steht ein umfassendes Verständnis von Wassersicherheit im Mittelpunkt. Dies führt dazu, dass nach Beck, C. u.a. (2007, S.7) neben dem Erlernen der Schwimmtechniken auch das Verinnerlichen elementarer Bade-, Sicherheits- und Hygieneregeln, sowie der Erwerb grundlegender Fertigkeiten der Selbst- bzw. Fremdrettung im Schulsport eine wichtige Rolle spielen. Der Teilrahmenplan Sport (2008, S.13) beschreibt im Bewegungsfeld „Bewegen im Wasser“ den hohen gesundheitlichen Wert, den die Bewegung im Wasser darstellt. Dem Schwimmenlernen wird im Leben der Grundschulkinder ein hoher Stellenwert, gerade auch hinsichtlich der Gefahrenprävention, zugeschrieben. Laut Teilrahmenplan Sport (2008, S.13) bildet das Schwimmen die Basis für alle Sportarten im und auf dem Wasser. Somit kann das Bewegen im Wasser und das Schwimmen eine Grundlage für lebensbegleitende Freizeitbeschäftigungen sein, gerade auch durch den hohen Beliebtheitsgrad bei den Kindern. Der Teilrahmenplan Sport (2008, S.29) beschreibt den Einsatz eines Kann-Buches (vgl. Punkt II.A.4.1.).
- Lernvoraussetzungen der Schüler
Die Klasse 2a der Grundschule Pestalozzi in Zweibrücken wird von 26 Schülern, darunter 17 Mädchen und 9 Jungen, besucht. In vorausgegangenen Stunden im Schwimmbad, in denen eine Wassergewöhnung durchgeführt wurde, wurden die Kinder auf ihre Schwimmfähigkeit hin getestet. So entstand die Einteilung der Klasse in 2 Gruppen, die Schwimmer und die Nichtschwimmer. Die Gruppe der Schwimmer wird von Herrn Lang betreut, so dass für diese Arbeit nur die Gruppe der Nichtschwimmer relevant ist. Diese Gruppe ist 15 Schüler stark, darunter 8 Mädchen und 7 Jungen. Bei Samira, die bereits die erste Klasse wiederholt hat, wurde kürzlich ADHS diagnostiziert. Seit sie medikamentös eingestellt wurde, ist eine erhebliche Verbesserung hinsichtlich ihrer Konzentration und aktiven Mitarbeit im Unterricht zu beobachten. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn sie ihre Medikamente regelmäßig einnimmt. Vergisst sie ihre Tabletten, ist sie sehr unruhig und stört durch ihr Verhalten häufig ihre Mitschüler. Ebenfalls auf ADHS wird momentan Cedric getestet, die Ergebnisse sind allerdings noch nicht bekannt. Das Leistungsniveau der Klasse kann als durchschnittlich bezeichnet werden. Wie oben beschrieben haben alle Kinder bereits eine Wassergewöhnung durchlaufen und sich so mit den Besonderheiten des Wassers vertraut gemacht. Auffällig in diesen Stunden war Cedric, der sehr ängstlich erschien und nach eigener Aussage zuvor noch nie im Schwimmbad war. Er konnte jedoch größtenteils seine Ängste gegenüber dem neuen Element Wasser abbauen. Ansonsten zeigte nur Justin Berührungsängste mit dem Element Wasser, die aber schnell abgebaut waren. Justin ist auch der einzige Schüler, der im sonstigen Schulsport im koordinativen Bereich stärkere Probleme hat. Seine Bewegungen erscheinen oft unkontrolliert und seinen Krafteinsatz kann er nur sehr schwer richtig dosieren. Auch beim schnelleren Laufen hat Justin oft Koordinationsprobleme. Dies zeigte sich auch beim ersten Bewegen im Wasser. Er ist allerdings sehr gut in die Klassengemeinschaft integriert, obwohl er erst seit Beginn des Schuljahres die Klasse zwei wiederholt und gelegentlich durch seine raue Art, die er anderen Kindern gegenüber zeigt, auffällt. Disziplinprobleme treten bei Justin hauptsächlich bei Kolleginnen auf. Er bekommt oft Hilfe durch die anderen Schüler und traut sich so auch an schwierigere Übungen heran, die er alleine nicht bewältigen könnte.
Leistungsstarke Schüler in der Gruppe sind Benedict, Philipp, Emil und Janina, die bereits bei der Wassergewöhnung durch ihre unbeschwerte Art im Umgang mit dem Element Wasser und durch ihr geschicktes Bewegen im Wasser aufgefallen sind. Die Stunden im Schwimmbad bereiteten den Schülern sehr viel Freude und durch Gespräche im Unterricht lässt sich bereits eine Vorfreude auf den Schwimmunterricht feststellen. Durch den abwechslungsreichen Einsatz von Spiel- und Übungsformen ist eine hohe Motivation bei den Kindern zu erwarten. Um die Schüler am Beckenrand zum Sitzkreis zu versammeln, kennen die Kinder ein Zeichen des Lehrers, der dazu den rechten Arm hebt. Zum Sitzen auf der Beckentreppe kennen die Schüler das Signal eines kurzen Pfiffes.
- Äußere Voraussetzungen
Die vorliegende Unterrichtseinheit findet im Badeparadies in Zweibrücken statt. Die Pestalozzischule ist dort donnerstags angemeldet. Der Transfer zum Hallenbad erfolgt mit dem Bus, da die Strecke zu Fuß zu weit für die Kinder wäre. Auch der Bus ist bereits vorbestellt und holt immer donnerstags nach der großen Pause die Schüler vor der Schule ab. Er hält danach direkt vor dem Hallenbad, so dass keine großen Wege zu Fuß nötig sind, was sich sehr positiv auf die Unterrichtszeit auswirkt. Die Schüler wissen dies und nehmen deswegen bereits ihre Schwimmsachen mit in die große Pause, so dass sie sich direkt nach der Pause aufstellen können. Im Bad gibt es Sammelumkleidekabinen, für die jeweils ein Schlüssel vorhanden ist. Da beide Lehrpersonen männlich sind, kleiden sich die Mädchen alleine um. Mit dem Abschließen der Kabine werden die beiden zuverlässigen Mädchen Kim und Nathalie betraut, denen zu diesem Zweck dann auch der Schlüssel für die Zeit des Umziehens ausgehändigt wird. Direkt hinter den Kabinen sind die Duschen. Auch hier duschen die Mädchen alleine und stellen sich dann, wie die Jungen auch, direkt hinter den Duschen im Gang paarweise auf. Danach gehen alle gemeinsam zum Nichtschwimmerbecken, wo halbrunde Sitzbuchten sind, an denen sich die Gruppe der Schwimmer und die Gruppe der Nichtschwimmer getrennt versammeln. Das Nichtschwimmerbecken ist rechteckig und besitzt folgende Maße:
- Breite: 12,00 Meter
- Länge: 16,66 Meter
- Tiefe: 0,70 Meter bis 1,30 Meter
Die Wassertemperatur beträgt 29,5Grad, was dem empfohlenen Wert von Wilke, R. entspricht (vgl. Punkt II.A.2.). Somit ist das Becken groß genug, um mit beiden Gruppen Schwimmunterricht durchzuführen. Bei Bedarf kann auch die Schwimmergruppe in das Schwimmerbecken ausweichen, so dass dann das ganze Nichtschwimmerbecken zur Verfügung steht. An einer kompletten Längsseite des Nichtschwimmerbeckens befindet sich eine Treppe mit 3 Treppenstufen, die durch drei Edelstahlhandläufe unterteilt ist, unter denen man aber hindurchklettern kann. Die Schwimmmeisterkabine ist direkt neben dem Nichtschwimmerbecken. Dort ist auch Erste-Hilfe-Material und ein Telefon zum Absetzen eines Notrufes. Besetzt ist die Kabine immer mit mindestens einem Schwimmmeister, der von dort auch gute Übersicht über das Nichtschwimmerbecken hat. Der gut ausgestattete Materialraum des Hallenbades ist im Keller. Dort findet man neben ca. 50 Schwimmnudeln ebenso viele Schwimmbretter, Paddels, zahlreiche Reifen, Tauchringe und Bälle. Den Schlüssel erhält man an der Schwimmmeisterkabine.
Folgende Materialien kommen in der vorliegenden Unterrichtseinheit zum Einsatz:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darüber hinaus kommen noch die 15 Kann-Bücher (vgl. Punkt III.C.) der Kinder zum Einsatz, die in der Zeit direkt vor oder nach den Schwimmstunden bearbeitet werden. Diese Kann-Bücher (siehe Anhang) bestehen aus je einem Schnellhefter und den einzelnen Seiten, die den Kindern bei Bedarf ausgeteilt werden und die dann gemeinsam bearbeitet werden:
- Deckblatt „Mein Schwimm-Kann-Buch“ zur Gestaltung
- Unsere Baderegeln
- Zwei Seiten „Das kann ich schon!“
- Eine Seite „Das kann ich jetzt schon!“
- Urkunde zum Seepiraten
Die geplante Unterrichtseinheit richtet sich nach dem Prinzip der Differenzierung. Der Klassenverband wird in den Schwimmstunden aufgelöst zugunsten zweier Gruppen, den Schülern, die schon schwimmen können und den Nichtschwimmern. Ein weiteres Prinzip, welches in der geplanten Unterrichtseinheit Anwendung findet, ist das Prinzip der Erfolgsbestätigung. Der Schüler erhält durch den Lehrer während der Stunden ständiges Feedback über seine Leistungen und sein Verhalten. Das Prinzip der Kindgemäßheit wird realisiert durch kindgemäße Spiel- und Übungsformen, die zum Einsatz kommen. Auch das Prinzip der Motivierung wird in der Unterrichtseinheit Anwendung finden. Durch den Einsatz von Rahmengeschichten und motivierenden Spielbezeichnungen wird bei den Kindern die Neugier geweckt, was die Schüler mit Freude auf die anstehenden Bewegungsaufgaben blicken lässt. Das Prinzip des Erfahrungsbezugs wird dadurch umgesetzt, dass verschiedene Aufgabenstellungen Freiraum für eigenes Ausprobieren lassen. Durch die handelnde Auseinandersetzung beim Lösen der Bewegungsaufgaben sammeln die Kinder Erfahrungen im Umgang mit dem Element Wasser.
[...]
[1] Im Folgenden wird aus Gründen der Übersichtlichkeit darauf verzichtet, eine feminine und maskuline Form zu verwenden.
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