Veröffentlichen auch Sie Ihre Arbeiten - es ist ganz einfach!
Mehr InfosBachelorarbeit, 2007, 69 Seiten
Bachelorarbeit
1,0
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Zielsetzung
1.2. Gliederung
2. Programmübertragung
2.1. DMB – Digital Multimedia Broadcasting
2.2. Technische Rahmenbedingungen und Bildqualität
2.2.1. Bandbreitenverteilung am Beispiel „watcha“
2.2.2. Komprimierung
2.2.3. Bildfehler
2.2.3.1. Verblockung
2.2.3.2. Ringing
2.2.3.3. Farbwabern
3. Gestaltungs- und Stilelemente
3.1. Kameraeinstellung / Bewegung
3.1.1. Zoom
3.1.2. Kamerafahrt
3.1.3. Schwenk
3.1.4. Wackeln
3.1.5. Einstellgrößen
3.1.5.1. Super Totale
3.1.5.2. Totale
3.1.5.3. Halbtotale
3.1.5.4. Amerikanische
3.1.5.5. Halbnahe
3.1.5.6. Nahe
3.2. Filmeigenschaften
3.2.1. Lichtverhältnisse
3.2.2. Detailgehalt
3.2.3. Bewegung
3.2.3.1. Kleine Objekte
3.2.3.2. Große Objekte
3.3. Postproduktion
3.3.1. Bauchbinden
3.3.2. Lauftext
3.3.3. Senderlogo
3.3.4. Überblendungen
3.3.4.1. Harter Schnitt
3.3.4.2. Weiche Blende
3.3.4.3. Schwarzblende
3.3.4.4. Weiße Blende
3.3.5. Schwarz/Weiß
3.3.6. Standbild
4. Auswahl und Mitschnitt repräsentativer Programmausschnitte
4.1. Auswahl repräsentativer Ausschnitte
4.1.1. Kategorisierung
4.1.2. Unterkategorisierung
4.2. Programmmitschnitt
4.3. Überblick Videoportfolio
4.3.1. Kamerabewegung/Einstellung
4.3.2. Filmeigenschaften
4.3.3. Postproduktion
4.3.4. Gesamteindruck
5. Bewertung der Bildqualität
5.1. Bewertungskriterien
5.2. Punktesystem
5.3. Mittelwertsbildung der Gesamtpunktzahl
5.4. persönliche Bewertung
5.5. Onlinebewertung
5.5.1. Layout der Onlinebewertung
5.5.1.1. Farbliche und Grafische Gestaltung
5.5.1.2. Inhalte
5.5.1.3. Strukturierung
5.5.1.4. Navigation
5.5.2. Online Bewertungsbogen
6. Bewertungsergebnisse
6.1. Kameraeinstellung / Bewegung
6.1.1. Einstellgrößen
6.1.2. Zoom
6.1.3. Kamerafahrt
6.1.4. Schwenk
6.1.5. Wackeln
6.1.6. Gesamtüberblick Kamerabewegung
6.2. Filmeigenschaften
6.2.1. Nachtaufnahme
6.2.2. Detailgehalt
6.2.3. Bewegung
6.2.3.1. Kleine Objekte
6.2.3.2. Große Objekte
6.2.4. Gesamtüberblick Filmeigenschaften
6.3. Postproduktion
6.3.1. Text
6.3.2. Überblendungen
6.3.2.1. Harter Schnitt
6.3.2.2. Weiche Blende
6.3.2.3. Schwarz- und Weißblende
6.3.3. Standbild
6.3.4. Schwarz/Weiß
6.3.5. Gesamtüberblick Postproduktion
6.4. Gesamteindruck
6.4.1. Sport
6.4.2. Seifenoper
6.4.3. Musikvideo
7. Zukunftsaussichten
Schlusswort
Selbstständigkeitserklärung
Abbildung 01: Einflussfaktoren auf die Bildqualität
Abbildung 02: Bandbreitenverteilung DMB Frequenz
Abbildung 03: Bandbreitenverteilung TV-Programme „watcha“
Abbildung 04: Bildfehler - Verblockung/Kästchenbildung
Abbildung 05: Bildfehler - Nachschwingen des Signals
Abbildung 06: Bildfehler - Ringing
Abbildung 07: Bildfehler - Farbwabern
Abbildung 08: Zusammenspiel Gestaltungs- und Stilelemente
Abbildung 09: Versuchsaufbau Programmmitschnitt
Abbildung 10: Bewertungsschema Bildqualität
Abbildung 11: Punkteskala
Abbildung 12: Bildung Arithmetisches Mittel
Abbildung 13: Onlineauftritt - Strukturierung
Abbildung 14: Onlineauftritt - Bewertungsbogen
Abbildung 15: Bewertungsergebnis Einstellgrößen
Abbildung 16: Bewertungsergebnis Kamera Zoom
Abbildung 17: Bewertungsergebnis Kamerafahrt
Abbildung 18: Bewertungsergebnis Kameraschwenk
Abbildung 19: Bewertungsergebnis Kamerawackeln
Abbildung 20: Überblick Bewertung Kameraeinstellungen
Abbildung 21: Bewertungsergebnis Nachtaufnahme
Abbildung 22: Bewertungsergebnis Detailgehalt
Abbildung 23: Bewertungsergebnis Bewegung Kleine Objekte
Abbildung 24: Bewertungsergebnis Bewegung Große Objekte
Abbildung 25: Überblick Bewertung Filmeigenschaften
Abbildung 26: Bewertungsergebnis Text
Abbildung 27: Bewertungsergebnis Harter Schnitt
Abbildung 28: Bewertungsergebnis Weiche Blende
Abbildung 29: Bewertungsergebnis Schwarz- & Weißblende
Abbildung 30: Bewertungsergebnis Standbild
Abbildung 31: Bewertungsergebnis Schwarz/Weiß Film
Abbildung 32: Überblick Bewertung Postproduktion
Abbildung 33: Bewertungsergebnis Sport
Abbildung 34: Bewertungsergebnis Seifenoper
Abbildung 35: Bewertungsergebnis Musikvideo
Tabelle 01: L-Band DMB Frequenzbänder
Tabelle 02: Videobeispiele Kamerabewegung/Einstellung
Tabelle 03: Videobeispiele Filmeigenschaften
Tabelle 04: Videobeispiele Postproduktion
Tabelle 05: Videobeispiele Gesamteindruck
Tabelle 06: Beispiel Punktevergabe
Bewertungsergebnisse
Tabelle 07: Einzelbewertungen Einstellgrößen
Tabelle 08: Einzelbewertungen Kamera Zoom
Tabelle 09: Einzelbewertungen Kamerafahrt
Tabelle 10: Einzelbewertungen Kameraschwenk
Tabelle 11: Einzelbewertungen Kamerawackeln
Tabelle 12: Einzelbewertungen Nachtaufnahme
Tabelle 13: Einzelbewertungen Detailgehalt
Tabelle 14: Einzelbewertungen Bewegung Kleine Objekte
Tabelle 15: Einzelbewertungen Bewegung Große Objekte
Tabelle 16: Einzelbewertungen Text
Tabelle 17: Einzelbewertungen Harter Schnitt
Tabelle 18: Einzelbewertungen Weiche Blende
Tabelle 19: Einzelbewertungen Schwarz- & Weißblende
Tabelle 20: Einzelbewertungen Standbild
Tabelle 21: Einzelbewertungen Schwarz/Weiß Film
Tabelle 22: Einzelbewertungen Sport
Tabelle 23: Einzelbewertungen Seifenoper
Tabelle 24: Einzelbewertungen Musikvideo
Das Medium Fernsehen ist im Begriff sich zu Revolutionieren. Seit Anfang Juni 2006 ist mobiles Fernsehen in Deutschland Realität. Damit hat ein neues Kapitel in der deutschen Rundfunkgeschichte begonnen. Der Empfang von digitalem Fernsehen auf mobile Endgeräte ermöglicht TV Genuss immer und überall. Doch die Entwicklung von Mobile-TV hat gerade erst begonnen.
Als einzige Firma hat MFD - Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH (im Weiteren mit MFD bezeichnet) sowohl die senderrechtlichen[1] als auch die rundfunkrechtlichen[2] Lizenzen für die Ausstrahlung von digitalem Fernsehen für mobile Endgeräte erhalten. Das im DMB Standard ausgestrahlte Rundfunkprogramm ist derzeit in 16 deutschen Ballungsräumen empfangbar und umfasst fünf TV Programme, so wie einen mit Bildern unterlegten Radiosender.
Der Zuschauer kann hier das bekannte TV Programm von zu Hause eins zu eins auf seinem mobilen Endgerät anschauen. Laut Expertenmeinungen tendiert die zukünftige Entwicklung jedoch hin zu speziellen Mobile-TV Sendeformaten. Dies wird zum einen damit begründet, dass das Konsumverhalten der Nutzer von mobilem Fernsehen nicht mit dem des normalen Zuschauers zu Hause vergleichbar ist. Zum anderen ist, trotz der sich stetig verbessernden technischen Möglichkeiten, die Empfangsqualität noch nicht mit dem des normalen Fernsehens vergleichbar. Eine optimale Anpassung an die technischen Rahmenbedingung der mobilen Übertragung, bereits während der Dreh- und Postproduktion[3] Phase, ist daher ein wichtiger Schritt hin zu einer optimalen Bildqualität.
Es ist somit abzusehen, dass sich in Zukunft ein großer Markt für die Produktion von Mobile-TV Inhalten entwickeln wird. Die TV Inhalte müssen sowohl in der Dreh- und Postproduktion Phase bestmöglich an die technischen Rahmenbedingung der mobilen Übertragung, als auch Inhaltlich an das geänderte Nutzerverhalten angepasst werden.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden die TV Inhalte aus dem normalen Fernsehen noch eins zu eins im Mobile-TV ausgestrahlt. Hier zeichnet sich jedoch eine Veränderung ab. In Zukunft werden spezielle, für Mobile-TV produzierte Inhalte das Programmbild prägen. Erste Produktionen sind hier bereits von der UFA, Phoenix und der ARD realisiert worden[4]. Diese TV-Formate müssen inhaltlich und gestalterisch optimal an die Bedingungen von Mobile-TV angepasst werden.
Gegenstand dieser Arbeit ist es, die gestalterischen Elemente einer TV Produktion auf ihre Eignung für das Ausstrahlen und Empfangen mit mobilen Endgeräten zu untersuchen. Damit soll eine optimale Anpassung an die technischen Rahmenbedingungen von Mobile-TV, bereits in der Dreh- und Postproduktion Phase, erreicht und gezielt auf eine optimale Bildqualität hingearbeitet werden.
Nach einer generellen Übersicht, der zur Verfügung stehenden Lösungen für Mobile-TV in Deutschland, richtet sich der Fokus auf den bereits im kommerziellen Betrieb befindlichen DMB[5] Standard aus. Eine kurze Erläuterung der technischen Rahmenbedingungen gibt ein Verständnis für die weiteren Untersuchungen.
Eine Liste aller gestalterischen Elemente, die bei einer Fernseh-Produktion zum Einsatz kommen können, hilft gezielt aus dem laufenden Mobile-TV Programm repräsentative Mitschnitte aufzuzeichnen. Mit Hilfe dieser Videobeispiele werden anschließend Schlüsse auf die generelle Eignung der jeweiligen Einstellung/Szene für Mobile-TV gezogen. Parallel sind die Video Clips zur Bewertung auf einer eigens angelegten Internetseite online gestellt. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden anschließend zur Bestätigung der Theorien herangezogen.
Um TV Programme für den Empfang mit mobilen Endgeräten auszustrahlen zu können, stehen in Deutschland mehrere technische Standards zur Verfügung. Neben DMB (Digital Multimedia Broadcasting) und DVB-H (Digital Video Broadcasting Handhels) ist UMTS als dritter Standard zu nennen. Welcher sich in Zukunft durchsetzten wird ist noch nicht abzusehen.
Der bisher einzige kommerzielle Anbieter von mobile TV in Deutschland ist MFD - Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH. MFD strahlt das Programm, bestehend aus fünf TV Sendern und einem visuellen Radiosender, verschlüsselt im DMB Standard aus[6]. Aufgrund dieser Tatsache wird diese Arbeit an den technischen Rahmenbedingungen des DMB Standards ausgerichtet.
DMB steht für „Digital Multimedia Broadcasting“ und bezeichnet einen digitalen Daten- und TV-Übertragungsstandard. Er ermöglicht den Empfang von Fernsehen mit mobilen Endgeräten wie Handys oder Navigationssystemen und kann terrestrisch (T-DMB) oder via Satellit (S-DMB) ausgestrahlt werden. Technisch gesehen setzt T-DMB auf den digitalen Hörfunkstandart DAB[7] auf und erweitert ihn um bewegte Bilder. Dabei ist DMB speziell darauf ausgerichtet, audiovisuelle Inhalte auf sich schnell bewegende Empfänger zu übertragen. Da die Technik auf den seit nun mehr 10 Jahren existierenden DAB Standard aufsetzt, kann die vorhandene Infrastruktur genutzt und dadurch eine nahezu flächendeckende Versorgung ermöglicht werden.
Vorteile:
- Ausgebaute Infrastruktur und flächendeckende Versorgung
- Empfang bei sich schnell Bewegenden Objekten
- Stromeffizienz
Nachteile:
- Eingeschränkter Empfang in Gebäuden
- Geringere Bandbreite gegenüber konkurrierenden DVB-H Standard
Die Bildqualität eines Mobile-TV Signals am Empfangsgerät ist eng mit den technischen Rahmenbedingungen der Ausstrahlung verknüpft. Die Bandbreite[8] und die Anzahl der darauf unterzubringenden Programmkanäle legen fest, in welchem Maß das Fernsehsignal komprimiert werden muss, damit es anschließend ausgestrahlt werden kann. Das Maß der Komprimierung[9] ist zu gleich stärkster Einflussfaktor auf die Bildqualität.
Weiterhin sind das Display am Empfangsgerät und störende Umwelteinflüsse als Qualitätskriterien zu nennen. Eine Verminderung der Bildqualität erfolgt hier jedoch erst bei der Ausstrahlung bzw. dem eigentlichen Empfang und der Wiedergabe des fertigen Signals am Endgerät. Da dies keinen direkten Einfluss auf die Produktionsphase der Mobile-TV Formate darstellt, sollen sie, im Rahmen dieser Arbeit, unberücksichtigt bleiben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Einflussfaktoren auf die Bildqualität
In Deutschland ist primär das L-Band, das im Frequenzbereich von 0,390 GHz bis 1,550 GHz liegt, zur DMB Ausstrahlung vorgesehen. Im L-Band stehen 23 Teilfrequenzbereiche (LA bis LW) mit jeweils 1,7MHz und einer theoretischen Bandbreite von 2304 Kbps zur Verfügung. Diese sind am oberen Ende des Frequenzbandes ab 1,4 GHz angesiedelt. Aufgrund von Fehlerschutzmechanismen beläuft sich die tatsächlich nutzbare Bandbreite jedoch nur auf 1152 Kbps[10].
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Bandbreitenverteilung DMB Frequenz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: L-Band DMB Frequenzbänder
Die tatsächlich nutzbare Bandbreite wird nun auf die auszustrahlenden TV Programme „verteilt“. Im Fall von watcha sind dies Das Erste, ZDF, N24, ProSiebenSat1-Mobile, MTV und der visuellen Radiosender BigFM2see. Dies geschieht nicht einheitlich. Als Grund sind hier zum einen unterschiedliche Decodertypen zu nennen. Ältere Versionen liefern deutlich schlechtere Ergebnisse wie die der neuesten Generation. Um eine vergleichbare Qualität sicher zu stellen muss hier eine Bandbreitenverteilung zu Gunsten der älteren Decoder erfolgen. So ist zum Beispiel zu erklären, dass der Kanal „Das Erste“ mit einer Bandbreite von 200 Kbps ausgestrahlt wird, ZDF hingegen mit einer Bandbreite von 240 Kbps.
Als zweiter Grund für die unterschiedliche Bandbreitenverteilung sind die Verschlüsselungsmechanismen zu nennen. Lediglich die zwei öffentlich rechtlichen Sender, Das Erste und ZDF, sind frei zu empfangen. Für die restlichen Programmkanäle muss ein Verschlüsselungscode mit eingerechnet werden, welcher ebenfalls Bandbreite erfordert.
Der visuelle Radiosender BigFM2see benötigt außerdem eine deutlich geringere Bandbreite, da er hauptsächlich aus statischen Bildern besteht und eine Aktualisierung im fünf Sekunden Takt erfolgt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Bandbreitenverteilung TV-Programme „watcha“[11] /[12]
Die Komprimierung des Videosignals auf eine sendefähige Datenrate stellt die größte Qualitätsbeeinträchtigung dar. Die Höhe der erforderlichen Komprimierung ist wiederum von den technischen Rahmenbedingungen abhängig. Bei aktuell sechs ausgestrahlten Programmen schwankt die, pro Kanal zur Verfügung stehende, Bandbreite zwischen 96 Kbps und 240 Kbps. Eine Auflösung von 320x240 Pixel und eine Bildrate von 12,5 Bildern pro Sekunde sind weitere technische Vorgaben für die Komprimierung[13].
Um die notwendige Datenreduzierung zu erreichen, stehen verschiedene Kompressionsverfahren zur Verfügung. Die wichtigste Entwicklung im Bereich Audio und Videokompression ist die DCT (Discrete Cosinus Transformation), die im MPEG-Standart zum Einsatz kommt. Informationen, die das menschliche Auge und Ohr nicht wahrnehmen können, werden vor der Übertragung aus dem Signal entfernt und somit Übertragungskapazität eingespart.
Das zu übertragende Videosignal wird bei DMB zurzeit im MPEG-4 bzw. H.264 und das Audiosignal im BSAC oder HE AAC+ Standard kodiert.
- H.264
Dies ist ein hoch effizienter Standard zur Videokompression. Er ist sowohl für den mobilen Einsatz als auch für den TV und HD Bereich geeignet. Gegenüber Mpeg2 reduziert H.264 die Datenrate, bei gleicher Qualität, um die Hälfte; allerdings erhöht sich der Rechneraufwand um den Faktor zwei bis drei[14].
- HE AAC+
Der MPEG4 High Efficience Advanced Audio Coding (HE-ACC) Standard ist ein sehr effizienter Audio Codec. Er ist speziell für niedrige Bitraten ausgelegt und ermöglicht eine hohe Klangqualität. Dadurch ist er optimal für den Einsatz im Mobilfunk und Mobile-TV geeignet[15].
Da bei der Kompression des Videosignals Daten irreversibel verloren gehen, spricht man hierbei von einer verlustbehafteten Codierung, welche unweigerlich Bildfehler nach sich zieht. Diese Signalstörungen werden auch als „Kompressionsartefakte“ bezeichnet und können sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Neben unscharfen Kanten und Farbverfälschungen (Bleeding) sind „Verblockung“, „Ringing“ und „Farbwabern“ als besonders gravierende Kompressionsfehler zu nennen und nachfolgend kurz erläutert[16] /[17].
Die Verblockung (bzw. Kästchenmusterbildung) ist der auffälligste Bildfehler, der durch die Videokompression auftreten kann. Das Bild weist hier, nach der Kompression, ein kästchenförmiges Muster auf.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Verblockung/Kästchenbildung
Bei harten Farbübergängen, wie Text oder Strichzeichnungen, kommt es oft zum so genannten „Ringing-Effekt“. Grund hierfür ist ein Nachschwingen des Signals an der Sprungstelle (steigende oder fallende Flanke). Damit beeinflusst das Ringing die Farbstabilität und es ist nicht mehr gewährleistet, dass ein weißer Pixel exakt die gleichen Farbwerte aufweist wie der nächste weiße Pixel[18]. Durch den H.264 Standard, bei dem eine 4x4 Pixel Blöckchenauflösung, anstelle der 8x8 Pixel Auflösung wie bei herkömmlichen Verfahren, verwendet wird, kann dieser Effekt zwar verringert aber nicht verhindert werden[19].
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Nachschwingen des Signals
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Gegenüberstellung Ringing
Das so genannte „Farbwabern“ ist ein sehr unschöner Bildfehler, hervorgerufen durch die Kompression. Er tritt in großflächigen Bildbereichen mit einer ähnlichen Farbzusammensetzung auf. Dies kann, wie in Abbildung 6 zu sehen ist, eine grüne Wiese sein. Aber auch eine graue Betonflächen, ein blauer Himmel oder schon das Gesicht einer Person kann für Farbwabern anfällig sein.
Diese farbähnlichen, detailreichen Flächen werden durch die Kompression verschwommen und farblich angeglichen dargestellt. Das Bild verliert in diesen Bereichen enorm an Detailgehalt. Hinzu kommt ein „ruckweises“ Anpassen dieser Flächen bei Veränderungen im Bild. Das können Kamerabewegungen oder Bewegungen in der Szene sein.
- Merkmale:
- Verschwommene Darstellung
- Farbangleichung/Farbfehler
- Ruckweise Anpassen an Bewegungen
Wie schon erwähnt kann dieser Bildfehler bereits bei der Darstellung eines Gesichts auftreten. Hier ist dieser besonders schwerwiegend, da er im schlimmsten Fall die kompletten Gesichtszüge entstellt, was der Zuschauer als besonders störend empfindet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Farbwabern
Das folgende Kapitel gibt einen Überblick, welche filmischen und gestalterischen Stilmittel bei einer Fernsehproduktion zum Einsatz kommen und sich, bei der späteren Komprimierung, negativ auf die Bildqualität auswirken können. Es wird zwischen filmischen Stilmitteln in der Drehphase und gestalterischen Elementen der Postproduktion unterschieden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 8: Zusammenspiel Gestaltungs- und Stilelemente
Bereits bei den Dreharbeiten ist darauf zu achten, dass die geplanten Aufnahmen und die verwendeten filmischen Stilmittel für Mobile-TV geeignet sind. Eine spätere Korrektur ist hier oft nicht möglich oder nur durch ein kostspieliges Nachdrehen der Szene realisierbar. Auch sollten die Einstellgrößen mit bedacht gewählt werden.
Der Zoom im Film imitiert eine Hin- und Rückfahrt durch eine Veränderung der Brennweite am Kameraobjektiv.
Als Kamerafahrt wird die Bewegung der Kamera durch den Raum bezeichnet.
Bei einem Kameraschwenk wird die Kamera über eine Einstellung oder Szene bewegt (geschwenkt). So soll dem Zuschauer ein Überblick verschafft werden. Die Kamera verlässt dabei aber ihren Standort nicht.
Bei der Aufnahme von Filmszenen ohne Stativ ist ein Wackeln der Kamera fast unvermeidlich. Als gestalterisches Element findet ein absichtliches Kamerawackeln aber auch Verwendung in der Filmproduktion.
Die Einstellungsgröße ist eine Angabe über den gezeigten Ausschnitt einer Filmszene. Sie kann von einem Gesamtausschnitt (Super Totale) bis hin zu einer besonders nahe Detailaufnahme variieren.
Die Super Totale oder auch Panorama genannt soll das Geschehen in einer Umgebung zeigen. Menschen erscheinen darin verschwindend klein.
Hier steht eine Person oder eine Gruppe vollständig sichtbar in ihrer Umgebung. Die Landschaft macht nicht mehr den Hauptinhalt aus; die Personen wirken aber dennoch relativ unwichtig.
Die Personen werden von Kopf bis Fuß gezeigt. Dadurch lässt sich mit dieser Einstellung besonders die Körpersprache betonen.
Hier werden die Personen vom Kopf bis kurz über das Knie gezeigt. In der deutschen Filmproduktion wird diese Einstellung auch „Halbnaher Einer, Zweier oder Dreier“ genannt.
Die „Halb Nahe“ kommt oft in Gesprächsszenen zum Einsatz. Die Personen werden hier vom Kopf bis zur Mitte des Oberkörpers gezeigt.
Kopf und Schulter werden gezeigt. Die Mimik steht deutlich im Vordergrund.
Neben der Kamerabewegung und deren Einstellungen ist die zu filmende Szene zu betrachten. Hier bieten sich ebenfalls eine Vielzahl von Möglichkeiten an, aktiv auf eine bessere Bildqualität hin zu arbeiten.
Grelles Licht oder Nachtaufnahmen; während eines Filmdrehs sind Aufnahmen zu unterschiedlichen Tageszeiten oder Lichtverhältnissen oft nicht zu umgehen.
Der Detailgehalt eines Bildes bzw. einer Filmszene gibt an, aus wie vielen Einzelheiten sich das Gesamtbild zusammensetzt. So ist zum Beispiel der Detailgehalt einer bunten Blumenwiese deutlich höher wie der einer Schneelandschaft.
Substantieller und nicht zu ersetzender Bestandteil einer jeden Filmszene sind Bewegungen; egal ob Autos, Menschen oder Tiere. Diese können weder „weggelassen“ noch ersetzt werden. Einziger Ansatzpunkt für eine Beeinflussung der Bildqualität stellt hier die Geschwindigkeit der Objekte in der Filmszene dar. Als Ausnahme ist das Standbild zu nennen. Dieses wird gesondert betrachtet.
Oft sind es nur kleine Objekte die sich im Verhältnis zum Gesamtbild sehr schnell bewegen. So zum Beispiel bei einem Tennisball, die Hockeyscheibe oder der Fußball bei Sportübertragungen.
Im Verhältnis zum Gesamtbild sind es bei Rennsportübertragungen, wie der Formel1 oder Rallye Meisterschaften, große Objekte die sich sehr schnell Bewegen.
Nach dem Filmdreh ist die Postproduktion der dritte Schritt hin zum fertigen Mobile-TV Format. Auch hier ist darauf zu achten, dass die verwendeten Elemente und Effekte für den Empfang auf mobilen Endgeräten geeignet sind. Folgende Effekte und grafische Einbettungen finden in der Postproduktion sehr oft Anwendung.
[...]
[1] MFD hat das Recht, selber das Programm inhaltlich zu gestalten
[2] MFD hat das Recht, das Programm per Rundfunk zu verbreiten
[3] Nötige Arbeitsschritte um einen Film nach den Dreharbeiten fertig zu stellen
[4] „Mystery Messege“, „Kill Your Darling“, „100 Sekunden Tagesschau“
[5] Digital Multimedia Broadcasting
[6] ARD und ZDF aus rechtlichen Gründen unverschlüsselt
[7] Digital Audio Broadcasting
[8] Die digitale Datenmenge, die innerhalb einer Zeiteinheit über einen Übertragungskanal übertragen werden kann.
[9] Verlustbehaftete Verringerung der Datenrate eines Digitalen Signals
[10] Angaben MFD
[11] EPG = Elektronischer Programmführer
[12] EMM.CAS = Programmverschlüsselungen
[13] MFD Firmenangaben
[14] www.wikipedia.de, www.netzwelt.de/news/73129-h264-der-videocodec-der-zukunft.html
[15] www.wikipedia.org/wiki/MPEG-4_High_Efficiency_Advanced_Audio_Coding
[16] www.wikipedia.de (Kompressionsartefakte)
[17] http://www.studentenpilot.de/studieninhalte/onlinelexikon/da/Datenkompression/
[18] http://de.wikipedia.org/wiki/Gibbssches_Ph%C3%A4nomen
[19] http://de.wikipedia.org/wiki/H.264
Kommentare