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Mehr InfosMagisterarbeit, 2004, 105 Seiten
Magisterarbeit
Universität Bielefeld (Linguistik und Literaturwissenschaft)
1,0
1. Einführung
2. Die Bedeutung, Leistung und Funktion von Anredepronomina
2.1 Geschichte der deutschen Anredepronomina ab dem 18. Jahrhundert
2.2 Geschichte der englischen Anredepronomina bis 1800
2.3 Kontrastive Darstellung der Gegenwartsnormen Englisch - Deutsch
3. Anredeformen in literarischen Texten
3.1 Bedeutung von Figurenrede in literarischen Texten
3.2 Die Bedeutung von Anredeformen in Figurenrede
3.3 Aspekte und Probleme beim Übersetzungsprozess
4. Analysekriterien zur Betrachtung der Werke
5. Auswahlkriterien und äußere Darstellung der verwendeten Werke
5.1 Lolita (Nabokov)
5.1.1 Die Handlung
5.1.2 Die Beziehungen der Charaktere
5.1.3 Die relevanten Situationen
5.1.4 Sprachkontrastive Interpretation der Situationen
5.2 Disgrace (Coetzee)
5.2.1 Die Handlung
5.2.2 Die Beziehungen der Charaktere
5.2.3 Die relevanten Situationen
5.2.4 Sprachkontrastive Interpretation der Situationen
5.3 The Human Stain (Roth)
5.3.1 Die Handlung
5.3.2 Die Beziehung der Charaktere
5.3.3 Die relevanten Situationen
5.3.4 Kontrastive Interpretation in beiden Sprachen
5.4 The Weight of Water (Shreve)
5.4.1 Die Handlung
5.4.2 Die Beziehung der Charaktere
5.4.3 Die relevanten Situationen
5.4.4 Sprachkontrastive Interpretation der beiden Sprachen
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Sekundärliteratur
Aufsätze
Abbildung 1 Brown/ Gilman Superior vs. Inferior
Abbildung 2 Gilman/Brown, T-V Division
Abbildung 3 Die Verteilung der deutschen Anredepronomen
Abbildung 4 Die Verwendung der deutschen Anredepronomen
Abbildung 5 Flussdiagramm zur Ermittlung der pronominalen Anrede DU/SIE
Abbildung 6 An American address system
Abbildung 7 Modell von Jakobson über die Konstituenten von Sprechakten
Abbildung 8 tabellarische Zusammenfassung von Kapitel 2.2
Abbildung 9 erweitert auf Konkreta innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen
Abbildung 10 Beziehungsschema: Abhängigkeit
Abbildung 11 Beziehungsschema, Sozialer Rang
Abbildung 12 Beziehungsschema: Emotionale Verbundenheit
Abbildung 13 Beziehungsschema: Abhängigkeit
Abbildung 14 Beziehungsschema: Sozialer Rang
Abbildung 15 Beziehungsschema: Abhängigkeit
Abbildung 16 Beziehungsschema: Emotionale Verbundenheit
Abbildung 17 Beziehungsschema: Abhängigkeit
Abbildung 18 Beziehungsschema: Emotionale Verbundenheit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Doch welche Regeln gelten? Diese Frage habe ich mir bei der Lektüre einiger Romane gestellt, nachdem ich auf den Kohärenzbruch bei Anredepronomina[1] in englisch-deutschen Übersetzungen aufmerksam geworden bin. Wieso duzen sich viele der dargestellten Charaktere erst nach dem sexuellen Akt, während sie sich vorher noch konsequent siezen?
Welche Regeln und Normen verwenden Übersetzer, um mit den verschiedenen Sprachnormen konform zu gehen? Aber vor allem (und diese Frage hat mich lange beschäftigt) : welche semantischen Ver-änderungen ergeben sich bei der subjektiv interpretativen Übersetzung der Anredepronomina durch den Übersetzer? Wirken nicht die Charaktere im Plot häufig anders, wenn sie einen unbeholfenen Umgang mit den deutschen Höflichkeitsnormen aufweisen? Welche Wirkung hat die Verwendung des Du oder Sie in situationsspezifischen Dialogen auf den Leser/ für den Plot?
Da mich diese Fragen zu interessieren begannen, habe ich beschlossen meine Magisterarbeit darüber zuschreiben. Dabei wurde mir deutlich, dass eine adäquate Bearbeitung Methoden aus Soziolinguistik (Anrede-pronomen), Textlinguistik (Diskursanalyse) und Literaturwissenschaft (Struktur- und Wirkungsveränderung innerhalb der Werke) erfordert und insofern in hohem Maße interdisziplinär angelegt sein muss. Dennoch sehe ich nur in dieser Weise eine der Problematik angemessene Heran-gehensmöglichkeit. Erst durch Betrachtung der Historie, durch Bestimmung der gesellschaftlichen Anrede- und Übersetzungsnormen, durch Analyse der in der Literatur vorkommenden Situationen und der dort verwendeten Anredeformen kann auf die eventuell entstandenen Veränderungen eingegangen werden. Ziel dieser Arbeit ist anhand der dargelegten Analysen und Beispielen aus ausgewählten literarischen Werken einen normativen Weg zur Übersetzung linguistisch ambivalenter Textstellen im Bereich der Anrede zu finden.
Konkret möge der Ablauf wie folgt aussehen:
In einer kurzen historischen Darstellung der Anredepronomina in den englischsprachigen Ländern sowie dieselbe für das sogenannte „Zielland der Übersetzung“ wird eine historische Herangehensweise gewählt.
Diese wird im Folgenden mit der heutigen Situation kontrastiert. Daraus ergeben sich Schemata für die gebräuchlichen Anredenormen und situativen Bräuche. Dafür werden verschiedene Werke aus Sozio- und Psycholinguistik konsultiert sowie Umgangsformen- und Fremdsprachen-lehrwerke beider Sprachen aus der heutigen Zeit.
Ziel dieses Vorgehens ist es Kriterien herauszuarbeiten, die den jeweiligen Gebrauch der Anredepronomen einleiten, erfordern oder möglich machen und deren Bedeutung zu untersuchen. Anhand dieser Kriterien und diskursanalytischer Unterteilungen werde ich dann auf die in den Texten gefundenen Stellen in folgender Weise eingehen:
Die Charaktere werden vorgestellt sowie (in schematischer Form,) ihr Verhältnis zueinander. Hierauf werden für das Thema der Arbeit relevante Stellen herausgearbeitet und beschrieben sowie die Originalversion mit der deutschen Übersetzung verglichen. Nach einer „normativ-neutralen“ Betrachtung in der Originalsprache werden die nämlichen Segmente in der Übersetzung eingeteilt und kategorisiert, um dadurch zu ihren sprachlichen Unterschieden und somit dem damit einhergehenden Bedeutungswandel zu gelangen.
Als Fazit wird anhand der dargestellten Kategorien und Untersuchungen eine Methode vorgeschlagen, semantische Kohärenz in interkulturellen Übersetzungen bezüglich der Anredepronomina zu erlangen.
Anrede
Andererseits ist es dann auch wieder so,
dass man manchen Leuten nach näherer
Bekanntschaft das Sie anbieten möchte.
Gunnar Homann[2]
Die Wahl des sozialen Sprachregisters und somit auch die Wahl des Anredepronomens bringt für Sprecher wie Adressaten viele, oft un-geahnte Aspekte mit sich.
Heutzutage geht mit der Entscheidung, welche Anredeform zu verwenden ist, auch eine Unsicherheit einher, die darin liegt, dass die strikte Trennung und Anwendungsregelung, welche bis spät ins neunzehnte Jahrhundert galt[3], durch die Auflösung herkömmlicher sozialer Hierarchien verwischt worden ist.
Die einst deutlichen Macht- und Solidaritätsstrukturen (vgl. Brown und Gilman[4] ) sind den heutigen ‚unübersichtlichen Strukturen von Un-gleichheit’ weitestgehend gewichen. Generell war bis spät ins 19. Jahrhundert hinein Machtverteilung in der Gesellschaft durch das nicht-reziprok verwendete Anredepronomen erkennbar: „In America and in Europe there are forms of nonreciprocal address for all the dyads of asymmetrical power; customer and waiter, teacher and student, father and son, employer and employee.“ (Gilman/ Brown, 1968:268)
Das nicht-reziprok verwendete Anredepronomen ist außer in der Kind-Erwachsenen-Kommunikation heute jedoch fast nicht mehr vorstellbar, was bedeutet, dass die Kommunikationspartner einen ungeschriebenen Ritus befolgen. Normalerweise schlägt der Ranghöhere das Anredepronomen vor, welches dann von dem Gegenüber übernommen werden muss. Dabei gibt es verschiedene Unterteilungen, die im Folgenden vorgestellt werden.
Brown und Gilman (1968:257) stellen in ihrem Aufsatz „The Pronouns of Power and Solidarity“ folgende Unterteilung vor:
Abbildung 1 Brown/ Gilman Superior vs. Inferior
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 Gilman/Brown, T-V Division[5]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Im Rahmen der Studentenbewegung und der proklamierten Gleichheit, die mit der Zeit um 1968 identifiziert wird, ist bei der Verwendung von Anredepronomina in Deutschland ein Wechsel aufgetreten. Das dominante Sie unter fremden Personen ist, je nach gesellschaftlicher Zugehörigkeit, politischer Einstellung und Gruppensolidarität (Studenten, Linke, Kommunisten) dem solidarischen Du gewichen. Zum Vergleich die Verteilung von Bayer[6] (1979:231).
Abbildung 3 Die Verteilung der deutschen Anredepronomen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2 Anredepronomen als semantischer Marker von Solidarität bis sozialer Distanz
Das Du wird in den oben angeführten Abbildungen generell als Standardanrede bezeichnet, was impliziert, dass es deutlich verbreiteter ist als das Sie.
Zugleich wird hier erkennbar, dass die Wahl des Pronomens eine oft polyvalente Aussage hat. Selbst bei der lexikalisch korrekten Variante kann es jedoch zu Missverständnissen kommen. Im schlimmsten Fall kann es, wie 1976 in Deutschland, zu einem spektakulären Gerichtsfall führen, in dem eine Frau (die „streitbare Gustl“) zu 2250,- DM[7] (heute ca. 1100.-€) Strafe verurteilt worden ist, da sie einem Polizisten das Sie verweigert hat und wegen „Respektlosigkeit gegenüber der Staatsgewalt“ verurteilt worden ist. Ihre Argumentation: „Wenn man den Herrgott schon duzt, dann dürfte eigentlich ein Polizeioberkommissar wegen eines Du nicht beleidigt sein“ weist auf die Inkongruenz des deutschen Anredeverhaltens hin, gleichzeitig aber auch auf das Konfliktpotential, das die Anwendung in sich birgt.
Hier sei auf die dichotomische Funktion[8] von Anredepronomina hinzuweisen: Das Pronomen der zweiten Person singular „Du“ kann im Deutschen
1. als Ausdruck der Vertrautheit und des Wohlwollens
2. als Ausdruck der Geringschätzung (Kohz, 1982:47)
verwendet werden. So kann das Sie als respektvolle Distanz und ehrerbietende Anredeform genauso gewertet werden wie als Distanziertheit, um mit seinem Gesprächspartner keine Gleichheit oder Nähe eingehen zu wollen. Anredepronomina sind somit in ihrer Verwendung gleichermaßen Reflexe, sowohl linguistische, wie auch sozialen Regeln, die in einer Gesellschaft gelten. Ihr semantischer Gehalt bestimmt sich jeweils nur in ihrer Relation von Sprecher zu Adressat. Die Funktion der Anredeform liegt darin, zwischen den Kommunikations-partnern Verhältnisse aufzubauen und Rollenzuweisungen vorzunehmen.
„Die traditionelle, bürgerliche Tradition, in der das Du die Anrede des intimen persönlichen Umfeldes ist. Man duzt nach dieser Konvention gute Verwandte und gute Freunde und behandelt das Anbieten und Aushandeln des Du als Ritual. In allen anderen Fällen ist das Sie zu verwenden, das Distanz, ein gewisses Maß an Respekt und das Nichtvorhandensein einer intimen Beziehung ausdrückt.
Die Kehrseite dieser Konvention ist das Du der Geringschätzung. Unteroffiziere duzen die Soldaten, der Prinzipal den Laden-schwengel (...). Dieses Du, das eigentlich ein vorenthaltenes Sie ist, setzt den Angesprochenen herab, ihm wird gesagt, dass er keinen Anspruch auf Respekt hat.“ (Glück/Sauer 1997:119)
Angesichts der hohen Relevanz der Wahl der Anredeformen erscheint es schwierig, die semantisch korrekte Übertragung in andere Sprachen vorzunehmen, ohne dass unabsichtlich schwerwiegende Veränderungen vorgenommen werden. Die Gefahr ist bei Sprachen wie dem Englischen die (mittlerweile) ohne Unterteilung der V-T Pronomina auskommen, besonders groß. Es werden Freiräume wahr: („This linguistic ‚rite de passage’ has, for English speakers, a waiting room in which to screw up courage“ (i.e. „sich vor der Wahl der Anredepronomina zu drücken“) (Gilman/ Brown 1968:268, Hervorhebungen im Text)), welche schwerlich übersetzbar sind. Somit stößt man bei Übersetzungen auf Schwierig-keiten:
„When styles are ‚interpreted’, language behavior is functionally expressive. On that abstract level where the constancy is Indo- European and the styles are French, German, English, and Italian, interpretations of styles must be statements about communities of speakers, statements of national character, social structure, or group ideology.” (Gilman/ Brown 1968:269)
Es gibt eine Reihe von Untersuchungen (Gilman/ Brown 1960, Braun 1988, Forschergruppe Wahlen e.V. Mannheim 1985, Institut für Demoskopie Allensbach 1993), auf deren Ergebnisse hier im Einzelnen nicht weiter eingegangen wird, welche aber darauf hindeuten, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der präferierten Anredepronomen-verwendung und der politischen Gesinnung, dem Alter, dem Geschlecht, sowie der Herkunft und dem Bildungsstatus besteht. Von empirischen Schlüssen dieser Art wird hier Abstand genommen, dennoch kann aus der Anredeform zwischen zwei Gesprächspartnern offensichtlich mehr semantischer Inhalt entnommen werden als die bloße lexikalische Bedeutung indiziert.
Um dieses Phänomen anhand historischer Hintergründe zu überprüfen, soll in den zwei folgenden Kapiteln kurz auf die Entwicklung der Anredeformen eingegangen werden.
Das deutsche System der Anredepronomina war, mit seinen bis zu fünf[9] verschiedenen Anredeformen[10], im 18 Jhd. wohl eines der komplexesten Europas. Eine geradezu widersinnige und ungrammatische Entwicklung der Anredepronomina wirft Grimm der deutschen Gebrauchssprache vor:
„du war die einfache und natürliche anrede der ersten person an die zweite und ursprünglich wuszte man von keiner anderen. im 9ten jahrhundert fieng man an die zweite person des pl. auch statt des sing. für bestimmte verhältnisse daneben gelten zu lassen. im 17ten jahrhundert ging man weiter und gebrauchte in gewissen fällen die dritte person des sing. für die zweite, womit natürlich die unterscheidung der geschlechter verbunden war. am ende des 17ten jahrhunderts steigerte sich der misbrauch so weit dasz man auch die dritte person des pl. für die zweite zuliesz. es ward dadurch allerdings möglich die abstufung der geselligen verhältnisse feiner auszudrücken, aber das widernatürliche und ungrammatische dieser steigerungen, die jetzt eingewurzelt sind, läszt sich nicht verwischen. der letzte grad findet sich in keiner anderen sprache, nicht in den romanischen, selbst in den neuniederländischen nicht, die doch den ganzen singular des pronomens aufgegeben hat. „so bestanden im vorigen jahrh. vier stufen der anrede, die sich in aufsteigender reihe so anordneten: du – ihr – er bez. sie (sing.) – sie (plur.), und eine auszerordentlich manigfache und fein nuancierte abschattung der höflichkeit gestatten“ (Grimm,[11] 1905:767)
Da in dieser Arbeit nur die Zweitteilung Du- Sie Beachtung findet, werden die restlichen Formen nicht näher behandelt. Es ist jedoch auch ausreichend, da allein für die Herausbildung der Dritte- Person- Plural- Anrede drei mögliche Ansätze (vgl. Listen 1999) zur Verfügung stehen:
1) Gedike (1794) stellt fest, dass die Sie - Anrede ein Zusammenschluss der dritten Person Singular Anrede mit der Plural- Anrede sei. Er nannte es das „unnatürliche Sie“ und seine Theorie wäre formelhaft wie folgt darzustellen:
Ihr (Vervielfachung) + Er (Entfernung) = Sie (Verabwesendung, Ehrfurcht, Untertänigkeit)
2) Schmeller (1828) vermutet eher, das Sie sei durch den ellipsierten Plural von Euer Gnaden entstanden.
3) Grimm (1837) widerspricht[12] aber Schmellers Auffassung und stellt die These auf, das Sie sei schlicht durch einen grammatikalischen Wechsel im Numerus entstanden (sg. -> pl.)
Generell wird heutzutage aber davon ausgegangen, dass Schmellers Theorie die wahrscheinlichste ist.
Wann das Sie als Anredepronomen zuerst eintrat, ist ebenfalls umstritten. Während Grimm (1837) schrieb: „gegen den schluß des 17jh. wurde eine neue steigerung ersonnen, die mit der eben auseinandergesetzten beobachtung des er, ihr und du eine zeitlang zu kämpfen hatte, endlich aber, ungefähr zwischen 1730- 1740 den sieg davon trug, [...] die ersten einzelnen spuren des pluralen sie mögen zwischen 1680 –1690 aufzuweisen sein“ waren sich Gottsched (1762) und Gedike (1794) einig, dass der Beginn der Verwendung des Plural- Sie nicht über 1700 hinaus geht. Heute geht man generell davon aus, dass die tatsächliche Verwendung des Sie als Anredepronomen zu Beginn des 18 Jhd. anzusiedeln ist. Die 3. Person Singular Anrede verlor ihren Höflichkeitsstatus und verschwand nach und nach aus dem deutschen System (allerdings wird der endgültige Untergang erst Ende des 19. jhd. diagnostiziert[13] ). Das Ihrzen nahm zu u.a. verursacht, durch die Vorbildfunktion des Französischen[14] (tu - vous). Da das Ihr jedoch dem Adel vorbehalten war, gewann das Sie als ständeübergreifendes Anredepronomen zunehmend an Bedeutung.
Nach einhergehenden Problematiken des pluralen Anredesystems und Erlassen wer wann wem gegenüber welches Anredepronomen verwenden darf bzw. muss, hat sich um 1900 die ursprüngliche Dichotomie des Mittelalters Du - Sie erneut durchgesetzt:
„Das plurale Personalpronomen,[...], hat im Deutschen, weil hier die Verwendung eben pluraler Abstrakta häufig war, nunmehr als direktes Anredepronomen fast alleinherrschende Stellung erlangt“
„Aus diesen Anfängen ist der jetzige allgemeine Gebrauch des Sie als direktes Anredepronomen entstanden“ Svennung (1958)[15]
Anders aber als im Mittelalter signalisiert diese Zweiteilung keine Standesfunktion mehr, denn das Du gewann auch an Bedeutung „indem manche soziale Kontakte [...] nicht mehr ständisch gesehen, sondern- durch den Einfluß Rousseaus – als Beziehungen der Vertrautheit von Mensch zu Mensch interpretiert wurden.“ (Augst, 1977:39).
Soweit die etwas schwerfällige und komplizierte Entwicklung im Deutschen. Wie die Historie im Englischen, das immerhin seit mehr als 300 Jahren mit nur einem Anredepronomen auskommt, aussieht, wird im folgenden Kapitel dargestellt.
„The pope set up you to one in his pride, and it is the pride which cannot bear thou and thee to one but must have, and would have you from the Author their Father in their pride, which must not but have the word thou, which was before their Father the Pope, which was God’s language, and will stand when the Pope is ended.” G.F. (George Fox)
Dass der “Ur- Vater ” der Quäker hier irrt, wird im Folgenden dargestellt, vielmehr war es umgekehrt als er angenommen (bzw. gewünscht) hat.
Die ersten eindeutigen Belege für ein V- Pronomen (im Folgenden an Anlehnung an Finkenstaedt[16] Plural-Pronomen genannt), welches tatsächlich als Standesplural gewertet werden kann, wurden in der zweiten Hälfte des 13. Jhds gefunden. (In Kennedy (1250): Genesis and Exodus). Die ersten Belege dieser Anredeform in der Umgangssprache können erst ab dem 14. Jhd. nachgewiesen werden (vgl. Finkenstaedt 1963:51). Vorrangig trat er am königlichen Hof, beim Adel und später auch im gehobenen Bürgertum auf:
„At its best the use of the more formal pronoun can only be said to be in its experimental stage. Persons of all ranks naturally use the sg. still and is only when a speaker – usually one of the higher classes who knows the fashions of the day, linguistic as well as otherwise – desires to make a god impression upon some superior that he employs the pl. The common people do not show a very strong tendency to use the pl.” (Kennedy, 1914:17)[17]
Das ändert sich jedoch im Laufe der politischen Entwicklung der folgenden Jahrhunderte; das Bürgertum wird stärker, während die Rosenkriege und die Kämpfe der Tudorzeit einen Großteil des Adels vernichten. Aus dem erstarkten Bürgertum wächst ein neuer Geldadel heraus, und auf Kleidung und Auftreten, auch in den unteren Schichten wird besonders viel Wert gelegt, um zumindest äußerlich „gleichberechtigt“ zu erscheinen. Dies wiederum erschwert die Wahl des Anredepronomens. Mit dem formalen y ou war man generell „auf der sicheren Seite“[18]. Hinzukommt, dass das singuläre Pronomen immer mehr als abwertende (oder aber sehr intime) Anredeform verwendet wurde.
„All he did was at thy investigation, thou viper; for I thou thee, thou traitor“ (1603, Sir Edward Coke im Raleigh Prozess zu dem Angeklagten) (Brown & Gilman 1968: 275)
Byrant & Aiken[19] sehen in der Abschaffung des sg. Pronomen einen Sieg der Demokratie:
“The loss of the singular form of though my be described as a triumphing of the democratic principle. While the plural you was used between strangers and people of equal rank, this form thou was used to express intimacy, affection, contempt, snobbery, the relation of master to servant and generally of superior to subordinate“ (Byrant & Aiken, 1990:134)
Hier ist hervorzuheben, dass die Verwendung der Anredepronomen im Englischen sehr viel mehr auf psychologischer Ebene zu betrachten ist (und betrachtet wurde: vgl Pyles (1971)[20], Mühlhäusler (1990), Finkenstaedt (1963)) als das deutsche Pronominal System. Das Anredepronomen im Singular ist Ausdruck des Affekts geworden, im Positiven wie im Negativen. Zu erwähnen sei hier auch Shakespeare, der zu seiner Zeit (1564 - 1616) in seiner expressiven „Drama- Sprache“ exzessiven Gebrauch beider Pronominal-Formen gemacht hat: „if thou thou’st him thrice, it shall not be amiss“ (Shakespeare, Twelfth Night)
Neben den vorher genannten Aspekten kam im 17. Jhd. noch ein weiterer hinzu, welcher den Untergang des thou/ thee mitverantwortet[21]: die Quäker, eine enthusiastische Religionsgemeinschaft (der sog. Circle of Friends, Gründer: George Fox) proklamierten den konsequent durchgeführten Gebrauch des religiösen Sg. der Bibelsprache. Bald schon gab es das Quäker-thou[22] (vgl. auch Zitat von G. Fox). Ihre Weigerung, ein standesgemäßes Pronomen zu verwenden, vor Gericht (wo sie häufig aufgrund von Missachtung von Gesetzen und Konventionen standen) einen Eid abzulegen und ihre eigenwillige Kleiderordnung machten sie häufig zum Gespött ihrer Zeitgenossen. Sie mussten auch scharfe Kritik über sich ergehen lassen. Schon bald wurde denjenigen, die weiterhin das thou verwendeten, vorgeworfen, ein Quäker zu sein, zeitgleich begann das Aussterben des thou in der Umgangssprache auszusterben.
(Warum nun you (Akkusativ) und nicht yee (Nominativ) verwendet wird, ist ein phonetisches und/ oder grammatisches Phänomen, auf welches hier nicht näher eingegangen werden kann.)
Das Verkümmern des Singulars wird auf verschiedene Weise begründet. Knorrek, (1938:65)[23] bietet folgende Erklärung:
1. „Thou war, wie bemerkt, schon zur Zeit Shakespeares zum Ausdruck des Affekts geworden. Dies erklärt seinen Ursprung [i.e. den Ursprung der Alleinherrschaft des you ] in einem Zeitalter des Verstandes und der kühlen Sachlichkeit.
2. Den Stimmungen des Sprechenden gemäß konnte innerhalb der selben Rede sowohl thou als auch you gebraucht werden. Dies widerspricht dem Ringen nach einer formal logischen Ausdrucksweise.
3. Durch das Nebeneinander von thou and you waren zur Kennzeichnung des Sg. der 2. Person mehr Formen als erforderlich vorhanden. In einer Epoche nun, in der man sich nicht mehr in hervorragender Weise von der Ausdruckstätigkeit bestimmen ließ, wandte man sich gegen diese doppelte Bezeichnungsmöglichkeit und verallgemeinerte die eine dieser Formen“
Warum „die eine dieser Formen“ das you und nicht das tho u war, begründet auch Knorrek (vgl. Finkenstaedt) durch die Nicht-Markiertheit desselben durch gesellschaftliche Strömungen (i.e. Quäker). (Knorrek, 1938:69)
Dazu kommt der Einfluß Lockes : „the natural fellowship we were born into“[24]. Er proklamierte die Gleichheit der Menschen und die grundsätzliche Achtung der Menschen untereinander. So ist es weder legitim noch erstrebenswert, herablassend zu anderen zu sprechen und somit das differenzierende thou zu verwenden. Wie sehr der Toleranz-Aspekt mitwirkte zeigt sich auch daran, dass das Sg. Pronomen bei den amerikanischen Siedlern des 17. und 18 Jhd. kaum mehr aufgetreten ist.
Diese sprachliche Monotonie der Anredeform hat sich bis heute überwiegend unverändert gehalten.
Die Dichotomie der deutschen Anredepronomina bringt aufgrund der pluralen Bedeutungen und Möglichkeiten im Gebrauch notwendigerweise Schwierigkeiten mit sich: Glück & Sauer[25] (1997:120) sprechen in ihrem Werk „Gegewartsdeutsch“ von zwei Konventionen des Duzens und Siezens, welche heute gebräuchlich sind:
„Die erste ist die traditionelle, bürgerliche Tradition, in der das Du die Anrede des intimen persönlichen Umfeldes ist. Man duzt nach dieser Konvention Verwandte und gute Freunde und behandelt das Aushandeln und Anbieten des Du als Ritual. In allen anderen Fällen ist das Sie zu verwenden, das Distanz, ein gewisses Maß an Respekt und das Nichtvorhandensein einer intimen Beziehung ausdrückt. [...] (Daneben) steht eine zweite Konvention, der egalitäre, progressive Absichten zugrunde liegen. Dieses brüderliche Du, ist das Du unter jungen Leuten unter Arbeitern und in der Landbevölkerung, das Du der Gewerkschaften und der linken Parteien. [...] Andere Autoren haben das Boutiquen-du, das Betroffenheits-du oder Psycho - du, das du der Stallwärme, das du der Situationsbrüderschaft, das tyrannische du, das Schnorrer du und das deutschdeutsche - du beobachtet“.(Glück & Sauer, 1997:120)
Wann und wo welche Anrede zu gebrauchen ist, ist regulativ jedoch oft nicht bestimmbar. Augst (1977:19) schlägt dazu folgendes Schema vor:
Abbildung 5 Flussdiagramm zur Ermittlung der pronominalen Anrede DU/SIE
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nicht berücksichtigt wird hier jedoch das häufig auftretende Du der Geringschätzung „Dieses Du, das eigentlich ein vorenthaltenes Sie ist setzt den Angesprochenen herab, ihm wird gesagt, dass er keinen Anspruch auf Respekt hat.“ (Glück & Sauer 1997:121)
Schon die ersten zwei Seiten dieses Kapitels lassen erkennen, wie komplex das deutsche System der Anrede ist, selbst nachdem es sich von einer Pluralität an Möglichkeiten (vgl Kap. 2.1) auf die Du/Sie-Dichotomie verringert hat. Zum Englischen schreibt Besch:
„Heute hat das englische Anredesystem den Ruf der Einfachheit: You gilt für alle, man muss also nicht nach bestimmten Kategorien zwischen zwei Pronomen wählen. Fast in gleicher Weise gilt dann auch der Vorname für alle, abgesehen einmal von gewissen Subtilitäten, die aber Fremden oft nicht genau bekannt sind. Schließlich hat man bei förmlich-offiziellen Anreden den Familiennamen oder Titel, oder beides kombiniert. Das ist schon das ganze System. Glückliches Albion!“ (Besch, 1996:121)
Es gilt aber zu bezweifeln, ob Besch das System in seiner Gänze erfasst hat. Auch Braun stellt fest: „The non-differentiating pronominal address in English, you, does not necessarily make English Speakers perceive each other as equal.“ (Braun, 1988:65)
Eleanor Dickey gibt dazu folgende Beobachtung wieder: „Nominal forms are the only type of address available for study in languages like English which lack a distinction in address pronouns.“ (Dickey, 1997:225). Hinsichtlich dieser Erkenntnisse lässt sich festhalten, dass das differenzierende Pronominalsystem im Deutschen im Englischen durch nominale Anredeformen wiedergegeben wird.
Aus der folgenden Abbildung wird ersichtlich, dass das englische Anredesystem vergleichbar komplex ist wie das deutsche. Es sei allerdings hervorzuheben, was auch schon im vorangestellten Kapitel deutlich wurde, dass die Auswahl der Anrede sich hier nicht auf Pronomen, sondern auf die Wahl der Titel / Namen bezieht. (Titel + Last name/ Mr. +Last name/ Mrs. + Last name/ Miss + Last name/ Kintitle + First name/ First name/ nothing).
Folgendes Schema hat Ervin-Tripp dazu entwickelt:
Abbildung 6 An American address system
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten (Ervin–Tripp[26], 1973:305)
Die Wahl der Anrede, im Deutschen des Pronomens, im Englischen die Form, verweist, wie in den Kapiteln 2.1-2.3 umrissen, vorrangig auf die verteilten Macht- und/oder Vertrautheitsverhältnisse:
„The person with higher rank, if there is one, has the privilege of controlling interaction. (…) If one’s superior consistently chooses formal greetings, this maintains authority. The underlying who must always respond to ‘How are you today Mr./Mrs./Miss ____’ (Title+Lastname vergl.: Abbildung 6 meine Anmerkung) with ‘Fine, thank you Mr./Mrs/Miss’ is kept at a distance” (Chaika[27], 1982:76)
Chaika insistiert weiter, dass belanglose lockere Vertrautheit in einer formalen Anredesituation unmöglich sei. Durch den entgegengebrachten Respekt, welcher Formalität impliziere, sei eine unüberwindbare Distanz zwischen den Gesprächspartnern geschaffen.
Hier wird häufig[28] der Vergleich zum Tierreich hergestellt:
„Animals, in their ritualized greetings, attend to their status differences, and the consequence of failing to do so can be quite hazardous, and occasionally fatal. While the consequences are rarely so severe (abgesehen von der streitbaren Gustl (Kap. 2.1), meine Anmerkung) for human interactants, greetings do, to a certain extent, ‚mark’ or reflect the interactants relative standing on social dimension” (Holtgraves 1983:40)
(Diese These korrespondiert übrigens stark mit der von Brown und Gilman entwickelten Theorie der “Power und Solidarity” Verteilung (vgl.: Kap. 2.2)).
Chaika verweist zusätzlich auf ein modernes Phänomen, welches die Wahl des Vornamens als Anrede als eine Art „künstliche Gleichgestelltheit“ auslegt, sodaß Konfliktmöglichkeiten in Vorfeld eingedämmt werden. „First-naming allows a pretense of equality even though one outranks the other.“ Somit sei, laut Chaika (1982:32), ein Zustand erreicht: “which is intended to avoid confrontation”. Dies sei insbesondere bei Arbeitsrangverhältnissen ein angestrebtes Ziel. Der so ‘Untergeordnete’ hat als Beeinflussungsoption nur, dass “although inferiors cannot bridge social distance by initiating first-naming, they can maintain it by refusing to first-name superiors.“ (Chaika, 1982:33) Das bedeutet, dass der von seinem Vorgesetzten mit jovialem Du Angesprochene die reziproke Verwendung verweigern kann, indem er bei Sie bzw. beim Nachnamen bleibt. Hierzu folgt in Kap. 5.1.1 ein Beispiel.
Es wird hier noch erwähnt, dass das you im Englischen nicht immer gleich verwendet wird. Es nimmt gleichzeitig mehrere Funktionen ein: intimes- you, freundliches- you, höfliches- you, neutrales- you, unfreundliches- you (You! What are you doing) und beleidigendes- you. (Chaika 1990:21)
[...]
[1] Hierbei beziehe ich mich erstrangig auf 2.Person Singular- und Pluralpronomen des Englischen und Deutschen.
[2] Titanic, März 04, Nr.3, S.43
[3] vlg. Besch (1996): “Duzen, Siezen, Titulieren”, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht
[4] Brown, R: & A. Gilman (1968): The pronouns of power and solidarity. In T. Sebeok (ed.), Style in language. Cambridge, Mass.: MIT Press, pp. 253-276. (FB ger/spr )
[5] T und V sind hier in Anlehnung an das Lateinische tu (T) und vos (V) als Darstellung für die Anredepronomenunterteilung verwandt.
[6] Bayer, Klaus (1979): Die Anredepronomina Du und Sie. In: Deutsche Sprache. Mannheim, Erich Schmidt Verlagf, S.223-278
[7] StGB §185
[8] Kohz, Armin (1982): „Linguistische Aspekte des Anredeverhaltens“, Tübingen: Gunter Narr Verlag
[9] Gottsched, Johann C. (1978): „natürlich: ich bitte dich/ althöflich: ich bitte euch/ mittelhöflich: ich bitte ihn/ neuhöflich: ich bitte Sie/ überhöflich: ich bitte dieselben“. In: Ausgewählte Werke/ 8.1 Deutsche Sprachkunst; T.1. Bearbeitet von Herbert Penzel. Berlin / New York: de Gruyter, S.329
[10] Vergleiche: Kretzenbacher, 1991: 25
[11] Grimm, Jakob & Grimm, Wilhelm: Deutsches Wörterbuch, Bd 10,2 (=Seeleben - Sprechen). Leipzig: Hirzel 1905. Artikel „Sie“, 760 - 773
[12] Listen (1999): The Emergence of the German polite Sie, New York: Peter Lang Publishing
[13] Augst, Gerhard (1977): Sprachnorm und Sprachwandel, Wiesbaden: Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion
[14] Simon, Horst J.(2003): Für eine grammatische Kategorie >Respekt< im Deutschen, Tübingen: Max Niemeyer Verlag
[15] Zitiert nach: Listen (1999:21)
[16] Finkenstaedt, Thomas (1963): Thou and You. Studien zur Anrede im Englischen, Berlin: Walter de Gryter&CO
[17] Kennedy, A.G. (1914): The Pronoun of Address in English Literature of the Thirteenth Century. Stanford University Publications
[18] Mühlhäusler, Peter & Harre, Rom (1990): Pronouns and People: The sociolinguistic Construction of Social and Personal Identity. Oxford: Basil Blackwell Ltd., S. 153
[19] Mühlhäusler, Peter & Harre, Rom (1990): Pronouns and People New York: Colombia University Press,
[20] Pyles, Thomas (1971²): The Origins and Development of the English Language. New York: Harcourt Brace Jovanovich, Inc
[21] Finkenstaedt, S.213
[22] Finkenstaedt, S.177
[23] Knorrek, M.(1938), Der Einfluß des Rationalismus auf die englische Sprache. (Sprache und Kultur der germanischen und römischen Völker, A 30), Breslau S. 65
[24] Zitiert bei: Richmond, W.K. (1958): The English Disease, A Study in Despondency. London
[25] Glück, Helmut & Sauer, Wolfgang Werner (19972) Gegenwartsdeutsch. Stuttgart [u.a.] : Metzler
[26] Ervin–Tripp (1973):Language Acquisition and Communicative Choice. Stanford: Stanford University Press
[27] Chaika, Elena(1982): „Language the social Mirror”, Massachusetts: Newbury House Publishers
[28] Vgl.: Ferguson C. (1976): The Structure and Use of Politeness Formulas. Language in Society5; Goffman, E.(1971): Relations in Public: Microstudies of the Public Order. New York: Basic Books; Holtgraves , Thomes Michael (1983): The Role of Direct and Indirect Speech Acts in Social Interaction, Michigan: University Microfilms International
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