Veröffentlichen auch Sie Ihre Arbeiten - es ist ganz einfach!
Mehr InfosDiplomarbeit, 2001, 117 Seiten
Diplomarbeit
1,4
Einleitende Gedanken
Aufbau der Arbeit
1. Gewerkschaften als kollektive Vereinigungen der modernen Industriegesellschaft
1.1 Arbeit - Arbeitsbedingungen zur Zeit der großen Industrie
1.2 Unsoziale Bedingungen in der Moderne
1.3 Die Entstehung von Klassen – die Arbeiterklasse als Gegengewicht
1.4 Der Beruf und seine neue Bedeutung in der Moderne
1.5 Gewerkschaften vor dem Hintergrund von Werten
1.6 Gewerkschaften vor dem Hintergrund von Rationalität
2. Gewerkschaften in der individualisierten Gesellschaft der Postmoderne
2.1 Als die Arbeit nicht mehr entfremdet war
2.2 Sozialere Bedingungen?
2.3 Individualisierungsgesellschaft – klassenlose Postmoderne
2.4 Das Ende des Berufs – hin zum Lernen
2.5 Gewerkschaften ohne Hintergrund von Werten
2.6 Gewerkschaften vor dem Hintergrund von Rationalität?
3. Gewerkschaften heute – Probleme und Lösungsansätze
3.1 Gewerkschaft – ein Auslaufmodell?
3.2 Gewandelte Probleme
3.3 Postmoderne Organisation
4. Schlussbetrachtung
5. Literaturverzeichnis
6. Ehrenwörtliche Erklärung
In den Diskussionen über die Gründe und die Folgen eines schon seit Jahren anhaltenden Bedeutungsverlusts der Gewerkschaften und einer immer stärker werdenden Überalterung dieser Vereinigung stehen heute folgende Punkte im Vordergrund: Zum einen verzeichneten die Gewerkschaften einen Mitgliederverlust: Zwischen 1991 und 1998 schrumpfte die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder in Deutschland von 11,8 Millionen auf 8,3 Millionen.[1 ] Zum anderen wächst die Diskrepanz zwischen der - angesichts des Schwunds der Industriearbeiter - zukünftig zu erwartenden Beschäftigungsstruktur und der gegenwärtigen Struktur der Gewerkschaften. Kritiker gehen noch einen Schritt weiter: Sie behaupten, dass Gewerkschaften als Dinosaurier der ersten industriellen Revolution heute keine Zukunft mehr haben. Sie haben nur unzureichende Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen und mobilisieren deshalb einen immer geringeren Teil der Arbeitnehmerschaft.[2 ]
Vor diesem Hintergrund ist das Thema der Arbeit die Bedeutung der Gewerkschaft in heutigen, postmodernen Zeiten. Die These, die dieser Arbeit zugrunde liegt, lautet: „Gewerkschaften haben als kollektive Vereinigungen der Moderne in der heutigen individualisierten Postmoderne ihre Grundlagen verloren und stehen somit vor einem Rechtfertigungsproblem.“ Die Fragen, die sich stellen, sind:
- ie können Worauf begründen sich die Gewerkschaften in der Moderne?;
- Was hat sich diesbezüglich in der Postmoderne geändert?;
- Mit welchen Auswirkungen sind die Gewerkschaften heute konfrontiert?;
- Wsie auf diese reagieren?.
Um sich diesen Fragen zu nähern, ist es nötig, die Bedingungen, die in beiden Epochen geherrscht haben, zu skizzieren. Zunächst spielen also die Grundlagen einer Gewerkschaftsentstehung in der Moderne eine Rolle. Um meine These zu rechtfertigen, erfolgt dann darauf aufbauend die Beschäftigung mit postmodernen Veränderungen in Bezug auf diese Grundlagen.
Da die sozialen Prozesse der Entstehung und der dauerhaften Stabilität der Gewerkschaften als kollektive Vereinigung auf einer gesellschaftlichen Ebene und nach dem Nutzen für das Individuum interpretierbar sind, ist es nötig, dass im Zuge meiner Arbeit beide Ebenen betrachtet werden. In den Erläuterungen über die Grundlagen, auf denen sich Gewerkschaften begründen, und deren heutige Relevanz, wird in dieser Arbeit zwischen einem kollektivistischen und einem individualistischen Ansatz unterschieden:
Kollektivistische Konzeptionen kann man aus einem wertorientierten Ansatz heraus erklären. Dementsprechend steht die Untersuchung kollektiver Handlungen unter dem Primat überindividueller Muster. Max Weber definiert, dass das Individuum ohne Rücksicht auf die Folgen (also beispielsweise mögliche Erfolge), im Dienste seiner Überzeugungen von dem, was seine Pflicht ihm gebietet oder seine Würde ihm befiehlt, handelt.[3 ] Offensichtlich wird eine Handlungsalternative der anderen ohne Notwendigkeit rationaler Gründe vorgezogen. Hier spielen Begriffe wie „besser“ eine Rolle, also auch die Vorstellung von Gut und Schlecht. In seinem Persönlichkeitsmodell spielt für Durkheim neben einem biologischen auch folgender Aspekt eine Rolle: Der Mensch ist ein Wesen, das metaphysische Interpretationen der Welt entwickelt und eine moralische Verpflichtung gegenüber Werten empfindet.[4 ] Diese normativen, auf einer höheren Ebene angesiedelten Elemente disziplinieren und kontrollieren das Individuum. Dabei ist in Werten die Idee des Guten, Rechten oder Anzustrebenden verankert. Sie sind somit mehr als Gesetze, da sie menschlichem Handeln die individuelle Willkürlichkeit entziehen.[5 ] In diesem Sinne liegt eine Beschäftigung mit Werten und deren Bedeutung auf das Handeln von Individuen in Bezug auf die Entstehung der kollektiven Vereinigung Gewerkschaften nahe.
Die Entstehung kollektiver Vereinigungen lässt sich aber auch aus ökonomischer Sicht betrachten: Individualistische Ansätze sind dadurch gekennzeichnet, dass sie den Schwerpunkt auf das handelnden Individuum legen. Diesbezüglich sind ohne das Verständnis der Intentionen der Akteure kollektive Prozesse nicht nachzuvollziehen.[6 ] Schon Hobbes erklärte, dass gesellschaftliche Gebilde durch individuelles Handeln entstehen würden.[7 ] Diese Argumentationen stützt sich auf die rationale Handlungstheorie. Eine handlungstheoretische Erklärung des Handelns zeigt Motive auf, die dem Handeln Richtung geben. Es gibt verschiedene Erklärungsmodelle, bei denen verschiedene Arten von Motiven bzw. verschiedene Begrifflichkeiten im Vordergrund stehen. Einige Beispiele: Wright spricht von einer intentionalen Erklärung, wenn das Handeln von den Intensionen des Handelnden her verstanden wird; Taylor spricht von einer teleologischen Erklärung, wenn das Ziel der Handlungen im Vordergrund steht; und Dray von einer rationalen Erklärung, wenn die Handlung in Bezug auf die Gründe gesehen wird.[8 ] Allen diesen Ansätzen ist gemein, dass Intentionen, Ziele und Gründe als subjektive, bewusste Motive aufgefasst werden. Die Betrachtung der Gewerkschaften erfolgt dementsprechend auch auf der Ebene der ökonomischen Entscheidung des Einzelnen.
Die Beschäftigung mit beiden Ebenen, also mit dem normativen Rahmen und dem rationalen Wahlhandeln, ist durchaus zielführend. Weber erklärt, dass es nur durch einen Mischtypus beider Rationalitäten zu einem Rationalitätsplus - gegenüber der Einseitigkeit der Betrachtung einer einzelnen - kommt. Dieses Plus entsteht durch Verantwortung gegenüber Gesinnungs- und Erfolgswert des Handelns.[9 ] Da sich beide Ebenen gegenseitig bedingen, ist eine Betrachtung der Entstehung bzw. der Festigkeit der Gewerkschaft in Moderne und Postmoderne rational auf einer individuellen und normativ auf einer gesellschaftlichen Ebene durchaus hilfreich.
Diese Diplomarbeit handelt von der Thematik des gesellschaftlichen Wandels in den verschiedenen Epochen. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über die (Veränderungen in der) Postmoderne zu vertiefen, und um diese mit der Praxis, anhand der Gewerkschaften, in Beziehung zu setzen.
Mein Dank gilt den Betreuern der Arbeit, Herrn Prof. Dr. Karlheinz Geißler und Frau Prof. Dr. Andrea Maurer für die beratende Unterstützung. Besonders danke ich Herrn Dr. Olaf Geramanis für seine konstruktive Kritik.
Aufbau der Arbeit
Gemäß der Thematik erscheint eine Dreiteilung der Arbeit schlüssig:
Zur Erläuterung der Grundlagen für die Entstehung der Gewerkschaften in der Moderne beschreibe ich in einem ersten Teil die sozialen Bedingungen (1.2) und dabei explizit die Arbeit (1.1). Auf diesen grundlegenden Erkenntnissen aufbauend, beschäftige ich mich mit den Gründen für einen kollektiven Zusammenschluss zur Gewerkschaft. Hier spielt vor allem die Arbeiterklasse eine Rolle (1.3). Warum der Beruf einen weiteren, für die Gewerkschaft elementaren Bereich darstellt, begründe ich im folgenden Kapitel (1.4). Arbeit und auch der Beruf sind durchaus Unterpunkte der sozialen Bedingungen, die ich aber explizit herausstelle, da sie besondere Bedeutung für die Gewerkschaften haben. Die Entstehung und vor allem die Dauerhaftigkeit der Gewerkschaften betrachte ich dann auf den beiden bereits skizzierten Ebenen der Werte und des ökonomischen Kalküls: Zum einen stelle ich die Gewerkschaft als eine kollektive Institution dar, welche seine Grundlage in einem wertorientierten Ansatz hat (1.5). Zum anderen wird der Zweck, der den Gewerkschaften zugeschrieben wird, und damit die rationale Entscheidung zur Mitgliedschaft, zum Gegenstand meiner Betrachtungen (1.6). Die geschichtliche Entwicklung der Gewerkschaften werde ich dabei nur bedingt anreißen, da das nicht Schwerpunkt dieser Arbeit ist und dieser Punkt bereits mehrfach in der Literatur behandelt wurde.[10 ]
Im zweiten Teil greife ich die in der Moderne aufgestellten Kriterien der Arbeit (2.1), der sozialen Bedingungen (2.2) und der Bedeutung des Berufs (2.4) wieder auf. Ihre Betrachtung erfolgt diesmal allerdings aus postmoderner Sicht. Ziel ist es, Veränderungen gegenüber der Moderne aufzuzeigen. Darauf Bezug nehmend, stellt sich im Folgenden das Problem der Rechtfertigung der Gewerkschaften unter den veränderten, postmodernen Bedingungen. Dazu gehe ich auf die Individualisierung ein und frage nach der heutigen Legitimation des Klassenbegriffs (2.3). Auch die Bedeutung von Werten (2.5) und die ökonomische Begründung (2.6) der Gewerkschaften in der Postmoderne sind Bestandteil der Argumentation. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den verschiedenen postmodernen Veränderungen in der Gesellschaft in Bezug auf die modernen Bedingungen, auf denen sich die Gewerkschaft begründet.
Es schließt sich ein dritter Teil an, indem Anhaltspunkte gegeben werden, wie die Gewerkschaft auf die veränderte Situation in der Postmoderne reagieren kann. Ziel ist es nicht, eine endgültige Strategie zur Bewältigung der postmodernen Anforderungen zu entwickeln, sondern ich kann nur in eine Richtung weisen, in die mögliche Lösungsansätze gehen müssen. Dazu werden zunächst einige Probleme (3.1) und deren Wandel (3.2) aufgezeigt und daran anschließend Hinweise gegeben, wie gewandelte Organisationsstrukturen (3.3) sowie neue Handlungsfelder der Gewerkschaften heute und in der Zukunft aussehen könnten.
Im Schlussteil werden die Ergebnisse aufgegriffen und ich werde in einer Einschätzung auf meine These eingehen. Mit einem Ausblick endet diese Arbeit.
Die Diplomarbeit wendet sich an eine Lesergruppe, die sich mit gesellschaftlichen Veränderungen in der Postmoderne und deren Folgen für die Gewerkschaften beschäftigt.
Den Anmerkungen von Habermas[11 ] folgend, stehen die Überlegungen über die Moderne im Zeitraum der Industrialisierung in Deutschland. Will man - wie Welsch - die Moderne in drei Teilen betrachten – das Projekt der Aufklärung des 18. Jahrhunderts; das Fortschrittsprogramm des Industrialisierungs- prozesses im 19. Jahrhundert; und die Moderne des 20. Jahrhunderts mit der Krise der Wissenschaften oder den politischen Totalitarismen – so liegt der hier zum Gegenstand gemachte Zeitraum etwa zwischen den letzten beiden Epochen. Der Grund für diese Überschneidung ist im späteren Einsetzen der Industrialisierung in Deutschland (gegenüber England) zu sehen. Speziell wird die Wende zum 20. Jahrhundert betrachtet. Diese Zeit ist als Hochzeit der Gewerkschaften zu bezeichnen, da hier der endgültige Durchbruch zur Massenvereinigung erfolgte.[12 ]
Ziel dieses ersten Teils der Arbeit ist es, die Hintergründe, die in der Moderne zu einem kollektiven Zusammenschluss einer Gewerkschaft geführt haben, zu beschreiben. Dazu werden die sozialen Bedingungen, die für einen Zusammenschluss in Kollektive verantwortlich waren, dargestellt. In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung des Berufs für die Gewerkschaften untersucht. Weiter spielen Werte, die einen gewissen Einfluss auf diese Kollektive haben, eine Rolle. Gemäß der Einteilung in kollektivistische und individualistische Ansätze sind die aus den modernen Arbeits- und Lebensbedingungen ableitbaren rationalen, ökonomischen Beweggründe für diesen Zusammenschluss letztlich auch Bestandteil dieses Kapitels. Hier wird also die Grundlage skizziert, auf der die Gewerkschaft aufbaut. Die hier zum Thema gemachten Sachverhalte bieten außerdem Anknüpfungsmöglichkeiten für die Betrachtung der Veränderungen in der Postmoderne.
In diesem Kapitel erfolgt die Betrachtung der Moderne unter dem Gesichtspunkt der Arbeit, wie sie zur Zeit der Gründung und dem Aufstieg der Gewerkschaften bestand. Wie bereits erwähnt, klammere ich die Arbeit hier aus den sozialen Bedingungen aus. Ziel meiner Ausführungen ist es, einen grundlegenden Überblick über die Arbeitssituation zu geben, vor deren Hintergrund sich die Entstehung der Gewerkschaften abgespielt hat - und damit weiter – ein Kriterium der Moderne aufzustellen, auf das ich in der Postmoderne erneut eingehen werde. Um grundlegende Entwicklungen darzustellen und dem Leser eine Einordnung in die Situation der Zeit zu bieten, wird zunächst überblicksartig die Industrialisierung skizziert.
Voraussetzung und Motor der Industrialisierung waren technische Neuerungen. Neu war vor allem der Einsatz von Maschinen. Wichtigste frühe Stationen der Mechanisierung, die von England ausging, waren Erfindungen und Bau der Dampfmaschine (1765), der Spinnmaschine (1769) und der Lokomotive (1803/04 bzw. 1814), um nur einige zu nennen.[13 ] In Deutschland entfaltete sich die Industrialisierung erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Dafür ging die Entwicklung um so schneller. Besonders in der Eisenproduktion und in der Textilindustrie war ein enormer Zuwachs zu verzeichnen.[14 ] Rechtliche Bedingungen erleichterten diese Entwicklung. So wurde im § 134 der Preußischen Gewerbeordnung des Jahres 1845 folgendes festgehalten: „Die Festsetzung der Verhältnisse zwischen den selbständigen Gewerbetreibern und ihren Gesellen, Gehilfen und Lehrlingen ist Gegenstand freier Übereinkunft.“[15 ] Man ging dabei von der Grundannahme aus, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer wirtschaftlich gleich starke Verhandlungspartner waren. Weitere wichtige Regelungen waren z. B. die Gewerbefreiheit (1810) oder die Gründung des Deutschen Zollvereins (1834).
Der elementare Wandel, den die Industrialisierung ausgelöst hatte, vollzog sich in allen Bereichen der Gesellschaft. Einige dieser Bereiche und die notwendigen Reaktionen der Menschen werden im Weiteren thematisiert.
Der freie Lohnarbeiter und seine Arbeitskraft
Wie oben schon erwähnt, begünstigten politische Rahmenbedingungen das industrielle Wachstum. So entstand durch die Bauernbefreiung nach 1807 eine ländliche Bevölkerungsschicht aus ehemaligen Leibeigenen, die nun als freie Lohnarbeiter zur Verfügung standen.[16 ] Der Begriff der Freiheit in Bezug auf den Lohnarbeiter fand seine Legitimation dadurch, dass er frei von feudalen Bindungen war und somit über sich und sein Leben frei bestimmen konnte. Aber auch der Begriff des Lohnarbeiters benötigt eine weitere Erklärung. Der nunmehr freie Arbeiter besaß keine Besitz an Grund und Boden, Werkzeuge oder Maschinen. Er war aufgrund dieser Besitzlosigkeit gezwungen, seine Arbeitskraft gegen Lohn auf dem Arbeitsmarkt zu verkaufen, um seine Existenz sicherstellen zu können. Dabei ist Arbeitskraft nach Marx der Kraftüberschuss des menschlichen Körpers, der in der Lage ist, ein Überschuss (oder Mehrwert) zu produzieren, also die Leistungsfähigkeit, die nach Hervorbringen der eigenen Lebensmittel noch nicht verbraucht ist.[17 ] Diese Arbeitskraft bedingt dann wiederum Produktivität. Produktiv ist nach Marx der Teil der Arbeit, den der Arbeiter leistet, nachdem seine Lebenserfordernisse und denen seiner Familie Genüge getan wurde.[18 ]
Entgegen des oben zitierten Gesetzestextes war der Lohnarbeiter dem Unternehmer beim Verkauf seiner Arbeitskraft nicht gleichberechtigt. Aufgrund seiner existentiellen Abhängigkeit vom Lohn bei der Aushandlung des Arbeitsvertrages musste der Arbeitnehmer, wollte er den Arbeitsplatz bekommen, sich den vom Unternehmer diktierten Lohn- und Arbeitsbedingungen fügen. Dieser erwarb nicht nur die Arbeitskraft, sondern auch eine weitgehende Herrschaft über die Person des Arbeiters.[19 ] Der Unternehmer, der die Arbeitskraft kaufte, gliederte sie in Produktionsprozesse, über deren Bedingungen der Arbeitnehmer nicht bestimmen konnte, ein. Der Beschäftigte wurde damit einer betrieblichen Herrschaft untergeordnet. Die Arbeit war somit fremdbestimmt bzw. entfremdet[20 ] und der Arbeiter wurde, nicht zuletzt aufgrund des schlechten Lohns, ausgebeutet.[21 ] Gerade diese geringen Löhne waren ausschlaggebend für Frauen- und Kinderarbeit. Nicht nur die Männer arbeiteten in Fabriken, sondern auch die Arbeit von Frauen und Kindern wurde Normalität. Die Mitarbeit der Familienmitglieder wurde angesichts der geringen Löhne unerlässlich.22
Im Zuge der Industrialisierung verschwand die Heimarbeit und die Landwirtschaft verlor stark an Bedeutung. Allerdings war das eine Entwicklung, die mehrere Jahrzehnte benötigte. Es muss dabei darauf hingewiesen werden, das noch bis in die zwanziger Jahre ein großer, traditioneller Sektor von Landwirtschaft und Handwerk bestand.[23 ] Industriearbeit setzte sich dennoch nach und nach durch; und das vor allem in den Städten. Dieser Entwicklung folgten die Arbeitnehmer mit einem Umzug. Die Bevölkerung in den Städten der Industrieschwerpunkte (z.B. Oberschlesien, Ruhr- und Saargebiet) wuchs sprunghaft an. Aus diesen Gründen kam es zu einem Überangebot an Arbeitskräften. Die Konkurrenz der Arbeiter untereinander wiederum führte zu einer verschärften Ausbeutung: eine Arbeitszeit von mehr als 15 Stunden pro Tag und eine Entlohnung, die immer weiter gedrückt wurde.[24 ]
Die geregelte Arbeitszeit
Ein Begleitphänomen der Industrialisierung war das Entstehen von geregelten Arbeitszeiten. Arbeitszeitinstitutionen (wie Arbeitstag, Arbeitswoche, Arbeitsjahr, Urlaubstage, Wochenende und Feierabend) banden die Menschen in das System der industriellen Arbeit ein. Tyrell stellt fest, dass nicht nur die zeitliche Ordnung an sich, sondern auch das Erleben von „Immer wieder“, des Normalen, des Regulären eine Rolle in Bezug auf Sicherheiten - also in diesem Falle auf eine Gewöhnung - spielen.[25 ] Bei meinen weiteren Betrachtungen der Arbeitszeit beziehe ich mich hauptsächlich auf die Ausführungen von Maurer[26 ]:
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren einheitliche Arbeitstage unbekannt. Sie waren eher durch natürliche Vorgänge (z.B. durch das Tageslicht), konkrete Aufgaben und soziale Ereignisse festgelegt. Die Arbeitsweise der vorindustriellen Ökonomie kannte keine Trennung von Produktions- und Reproduktionszeit. Die Arbeitstage waren verschieden und unregelmäßig, und ihr Verlauf konnte spontan von den Menschen gestaltet werden.
Es besteht in der Wissenschaft wohl Übereinkunft darüber, dass mit der industrie- kapitalistischen Produktionsweise eine enorme Ausdehnung der Arbeitszeit einherging. Indem man feste, tägliche Arbeitszeiten definierte, konnten die Arbeiter dieser Entwicklung entgegnen. Die Vorteile, die der Unternehmer von festen Arbeitszeiten hatte, waren trotz dieses Verlusts von Arbeitsstunden erheblich, denn er konnte ein bestimmtes Quantum an Arbeit einklagen und hatte dadurch eine Basis für Kontrolle und Sanktionierung bei Nichteinhaltung. Hier war die Möglichkeit gegeben, um die Arbeit rational zu organisieren. Die Arbeitszeit war weiter ein Mittel zur Schaffung eines pünktlichen, kontinuierlichen und disziplinierten Verhaltens. Maurer stellte es so dar: „Der Mensch sollte dazu gebracht werden, die Maxime der Ökonomie, „Zeit ist Geld“, die lineare Zeitlogik der Produktion und die Maschinenzeit einzuhalten oder gar zu adaptieren.“[27 ] Es setzte sich bei den Arbeitnehmer die Idee vom Arbeitstag als verkaufte Lebenszeit durch. Pankoke stellt fest: Der „Beginn des Feierabends war nun nicht mehr dadurch bestimmt, dass „das Tagwerk“ vollbracht oder man von der Arbeit müde war, sondern durch den erlösenden Uhrschlag, mit dem das Werkzeug - ... – fiel und der Tageslohn verdient oder die bezahlte Zeit abgelaufen war.“[28 ]
Die Arbeiterbewegung forderte seit Mitte des 19. Jahrhunderts Arbeitszeitverkürzung (Die Arbeitszeit betrug nicht selten 15 – 16 Stunden täglich.). Die Gründe dafür waren Reproduktion der Arbeitskraft, Gesunderhaltung und natürliche Beschäftigung. Nur durch Standardisierung und Normierung der Arbeitszeit war ein Schutz vor Über- aber auch Unterbeschäftigung zu erreichen.[29 ]
Arbeitsteilung
Bei der Betrachtung der Arbeitsbedingungen in der Moderne ist die Arbeitsteilung ein wichtiges Thema. Mit dem Begriff der Arbeitsteilung ist wiederum der Taylorismus eng verknüpft. Ein Ziel der Methode von Frederick Winslow Taylor (1856-1915) war die Steigerung des Ertrags von Massenprodukten.[30 ] Seine zentrale These war, dass den Arbeitern genau vorgegeben werden müsse, auf welche Weise, mit welcher Körperbewegung und in welchen Arbeitsschritten die Arbeit auszuführen sei, um die Arbeitsintensität zu steigern. Ziel war die Standardisierung von Arbeitsabläufen. Im Klartext bedeutete das eine „Verdichtung“ der Arbeit: Kein Handgriff durfte mehr Zeit als absolut notwendig in Anspruch nehmen.[31 ] In der Praxis hatten die Ingenieure die Aufgabe, den Arbeitsplatz zu studieren, die erforderliche Zeit für einen Bewegungsablauf zu messen und daraus ein Konzept zu erstellen. Diese Arbeitsplatz-, Zeit- und Bewegungsstudien halfen dann bei der Suche nach Regeln, um die Effizienz zu steigern. Das bedeutete ganz bewusst die strikte Trennung von einer dispositiven Kopfarbeit des Ingenieurs und der nachvollziehenden Tätigkeit des Arbeiters.[32 ] Ein weiteres Merkmal der Industrialisierung war die Fließfertigung, wie sie beim Fordismus ihre Anwendung fand. Das Vorbild dazu kam - wie der Taylorismus - von der Automobilindustrie der USA. Henry Ford (1863 -1947) gliederte die Arbeit in einzelne, genau spezifizierte Arbeitsabschnitte und wies diese den Arbeitern an den einzelnen Arbeitsplätzen zu.[33 ] Eine weitere Neuerung in den Arbeitmethoden war die Einführung des Fließbandes. Das Ziel von Fließbandarbeit und Arbeitsteilung war „eine Verminderung der Denktätigkeit des Arbeitenden und die Reduzierung seiner Bewegungen auf das Mindestmaß. Nach Möglichkeit hatte er ein und dieselbe Sache mit nur ein und derselben Bewegung zu verrichten“ -und weiter - „Mit Hilfe wissenschaftlicher Experimente ist ein Arbeiter heute imstande, das Vierfache von dem zu leisten, was er vor noch verhältnismäßig sehr wenigen Jahren zu leisten vermochte.“[34 ] Die Tätigkeit in den Fabriken war somit eine monotone, körperlich erschöpfende, nur aus einem oder wenigen Routinehandgriffen bestehende und jeder Zeit auswechselbare Arbeit. Die Logik, die dahinter steckte, war folgende: Der Übungseffekt und die Trennung von Denken und Tun verringerte zwar die Entfaltungsmöglichkeit des einzelnen, die Vergangenheit hatte aber gezeigt, dass so die Arbeitsproduktivität stieg.[35 ] Es wurde mit dieser arbeitsteiligen Arbeitsweisen eine drastische Senkung der Preise erreicht, die jegliche Konkurrenz ausstach.[36 ] Dadurch waren auch Arbeitszeitverkürzungen und Lohnerhöhungen möglich, die dafür sorgten, dass immer neue Arbeitskräfte die vor diesen Methoden davonlaufenden Arbeiter ersetzten.[37 ]
Die entfremdete Arbeit
Um später, aus der dargestellten Situation der Arbeiter in der Moderne, die Entstehung der kollektive Vereinigung Gewerkschaft ableiten zu können, erfolgt nun die Beschäftigung mit dem Begriff der entfremdeten Arbeit, der den Charakter der Arbeitsbedingungen der Moderne umfassend beschreibt. Zur Annäherung an diesen Begriff der entfremdeten Arbeit stützt sich diese Arbeit vor allem auf das Gedankenmodell von Marx zu diesem Thema.
Der Entfremdungsbegriff ist bei Marx eine zentrale Kategorie des kapitalistischen Wirtschaftsystems. Laut Marx ist der Mensch hineingezwungen in Beziehungen zu sich, zu den Mitmenschen und zu den Dingen. Diese sind nicht für ihn beherrschbar; genauer: er kann bei der Gestaltung dieser Beziehungen nicht mitwirken.[38 ] In Bezug auf die Produktion, also die Arbeit an sich, bedeutet das, dass die Arbeitnehmer fremdbestimmt werden. Sie müssen
- an Arbeitsplätzen arbeiten, auf deren Gestaltung und Umgebung sie keinen Einfluss haben;
- mit Arbeitsgegenständen (Maschinen und Anlagen) arbeiten, die nicht nach menschlichen Bedürfnissen, sondern nach Gesichtspunkten größtmöglicher Arbeitsproduktivität konstruiert sind;
- sich in eine arbeitsteilige Organisation eingliedern lassen, die ihre Arbeitsaufgaben, ihren Arbeitsrhythmus und ihre Arbeitsgeschwindigkeit festlegen;
- Produkte herstellen, die sie nicht geplant haben.[39 ]
Hier ist also die Rede von der Entfremdung in Bezug auf die Arbeit, auf das Produkt der Arbeit, auf andere Personen und sich selbst gegenüber. Das benötigt noch einige weitere Erklärungen:
Entfremdete Arbeit ist Selbstaufopferung. Der Arbeiter kann sich nicht entwickeln und es kommt zu einer Rückbildung körperlicher und geistiger Anlagen. Marx spricht von einer offen zu Tage tretenden realen Abstraktion der Arbeit durch Trennung der Arbeiter von den Produktionsmitteln, durch Arbeitsteilung, durch Verwandlung der Arbeit in Lohnarbeit und Produktionsmittel in Kapital.[40 ] Marx nennt aber auch ein Charakteristikum der Arbeit, wodurch diese eben nicht entfremdet wäre: die Freiheit.[41 ] Er thematisiert Freiheit dabei in Bezug auf die Bedürfnisse. Der Mensch produziert erst wahrhaftig, wenn er gemäß dem Bedürfnis nach Selbstbestimmung arbeitet, er sich quasi selbstverwirklichen kann.
Marx definiert in Bezug auf das Produkt der Arbeit Entfremdung als: „die Austauschbarkeit aller Produkte, Tätigkeiten, Verhältnisse gegen ein Drittes, Sachliches, was wieder gegen alles ohne Unterschied ausgetauscht werden kann – also die Entwicklung der Tauschwerte (und der Geldverhältnisse) ... .“[42 ] Dem Arbeiter bleibt weder die Freude noch der Gebrauchswert an seinem erstellten Produkt. Da für Marx nur gegenständliche Tätigkeit zur Herstellung eines gegenständlichen Produktes „wahres“ Arbeiten bedeutet, wird deutlich, dass durch Arbeitsteilung und durch Austauschbarkeit der Produkte, Arbeit entfremdet wird.[43 ] Das Produkt des Arbeiters tritt ihm „als fremdes Wesen, als eine von dem Produzenten unabhängige Macht gegenüber... .“[44 ] Fremd wird das Produkt auch, da es dem Arbeiter „weggenommen“ wird.
Entfremdet in Bezug auf andere Personen ist der Mensch, indem er in ihnen den Träger verwertbarer Waren, und nicht mehr nur den lebendigen Mitmenschen sieht.[45 ] Dieser Sachverhalt wird klarer, wenn ich an den Begriff der Marktrationalität erinnere. Die Kategorie käuflich - verkäuflich bzw. Nutzen – Nichtnutzen trifft – nach Marx - auch auf den Umgang mit anderen Menschen zu. Marx beschreibt hier das Abwägen menschlicher Beziehungen nach diesen Kriterien.[46 ]
Letztendlich ist der Mensch sich selbst gegenüber entfremdet, da seine Fähigkeiten und Eigenschaften nicht nur als Ausdruck seiner Gesamtpersönlichkeit erscheinen, sondern zu auf dem Markt verwendbaren bzw. hinderlichen Dinge werden.[47 ]
Zusammenfassend kann man feststellen, dass in der Industrialisierung der Moderne der Arbeiter aufgrund seiner Besitzlosigkeit gezwungen war, seine Arbeitskraft zu verkaufen. Die Produktionsarbeit, die den Arbeiter in den Betrieben erwartete, war von Arbeitsteilung und Fließbandarbeit gekennzeichnet. Diese Arbeitsbedingungen führten in vielfältiger Weise zu einer Entfremdung. Der Arbeiter war allerdings aufgrund seiner existentiellen Abhängigkeit vom Lohn und aufgrund hoher Konkurrenz gezwungen, die entfremdeten und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen anzunehmen.
Bevor ich, aufbauend auf den dargestellten Arbeitsbedingungen der Industrialisierung, die Entstehung des Kollektivs Gewerkschaft in der Moderne betrachte, gehe ich auf weitere soziale Bedingungen und auf die Bedeutung des Berufes für die Gewerkschaften ein. Wie bereits dargestellt, wurden die Arbeitskräfte durch die strikte Trennung von Planung auf Managementebene und Ausführung seitens der Arbeiter, sowie durch Teilung und Zerlegung der Arbeit und steigender Mechanisierung und Automatisierung degradiert und dequalifiziert. Marx bemerkte in diesem Zusammenhang, dass die Konsequenz der Arbeitsteilung, die jede Tätigkeit in ihre winzigsten Bestandteile zerlegt, bis ein Minimum an Fertigkeiten genügt, sie auszuführen, die Abschaffung der gelernten Arbeit ist.[48 ] Wenn das Thema auf die gelernte Arbeit fällt, so liegt auch eine Beschäftigung mit dem Beruf nahe. Zunächst aber werde ich mich mit den sozialen Bedingungen in der Moderne beschäftigen, da die Gewerkschaften letztendlich auch vor dem Hintergrund dieser sozialen Bedingungen entstanden sind.
Die Betrachtung der sozialen Bedingungen der Moderne zur Zeit der Industrialisierung ist im Folgenden das Thema. Ziel ist es, neben der Arbeit auch die Situation zur Zeit der Jahrhundertwende zu skizzieren, in der die Arbeitnehmer lebten.
Der Zugang zur Bildung
Trotz der Einführung der allgemeinen Schulpflicht (in Preußen im 18. Jahrhundert), die in Deutschland für niedrige Werte in der Analphabetismusstatistik sorgte, konnte man zu Beginn der Industrialisierung nicht von einer Bildungsexpansion sprechen: Mädchen waren generell ausgeschlossen; es war ein Schulgeld zu entrichten, das sich nur wenige Arbeiter leisten konnten; Kinderarbeit musste aufgrund der wirtschaftlichen Not zum Lebensunterhalt der Familie beitragen; Hochschulen waren lange eine Domäne der Elite und öffneten sich nur langsam anderen Bevölkerungskreisen. Die Folge war, das nur wenige Arbeiterfamilien ihre Kinder nach den vier Pflichtjahren auf eine höhere Schule schickten.[49 ] Burkart verweist auf die strikte Trennung der höheren Bildung für Kinder des gehobenen Standes gegenüber der rudimentären Bildung für die Kinder des Volkes.[50 ] Erst sehr langsam nahm diese gegen Ende des 19. Jahrhunderts ab.
Arbeitslosigkeit und Armut
Arbeitslosigkeit (besonders über einen langen Zeitraum) war in Deutschland zumindest ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur für einen kleinen Bevölkerungsteil ein Grund für Armut. Man kann davon ausgehen, dass bis zum Kriegsausbruch „Vollbeschäftigung“ in dem Sinne herrschte, dass die Arbeitslosenquote um etwa zwei Prozent lag.[51 ] Nichts desto trotz war Arbeitslosigkeit für die Betroffenen ein hartes Schicksal: Durch die existenzielle Abhängigkeit der Lohnarbeiter von einer Anstellung war oft ein dequalifizierender Berufswechsel, beispielsweise zur Übernahme ungelernter Tätigkeiten, oder zumindest die Annahme eines Arbeitsplatzes zu verschlechterten (Lohn-)Konditionen, nötig. Wenn das auch keinen Erfolg versprach, z.B. bei älteren Arbeitnehmern, kam es sehr schnell zum Abrutschen in die Armut: Aufgrund der niedrigen Löhne konnten keine Rücklagen gebildet werden; so sammelten sich Mietrückstände an, was letztendlich zum Auszug zwang; Teile des Besitzes mussten verpfändet werden; Frauen und Kinder übernahmen Heimarbeit. Diese Entwicklungen bekamen angesichts einer fehlenden bzw. nur ungenügenden sozialen Absicherung besondere Brisanz. Zwar wurden unter der Kanzlerschaft Bismarcks die ersten Sozialgesetze (Krankenversicherung 1883, Unfallversicherung 1884, Invaliditäts- und Altersversicherung 1889) im Deutschen Reich eingeführt, aber diese Regelungen waren vollkommen unzureichend.[52 ] Es gab eine zu geringe Unterstützung oder diese begann erst in einem Alter, das die meisten nicht erreichten. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass vor dem letzten Schritt, der Anmeldung zur Armenfürsorge, viele Arbeiter zurückschreckten. Der Empfang dieser Unterstützung war zum einen mit Rechtseinbußen (z.B. Verlust des Wahlrechts) und zum anderen mit einem Verlust der Wertschätzung verbunden: Arbeitslosigkeit wurde oft noch mit Arbeitsscheu gleichgesetzt.[53 ]
Aber nicht nur Arbeitslosigkeit, sondern vor allem Arbeitsbesitz bedingte Armut: Die unter der Arbeitnehmerschaft weit verbreitete Armut begründete sich hauptsächlich durch die minimalen Löhne der Arbeiter. Das Einkommen einer Arbeiterfamilie war bis Ende des 19. Jahrhunderts bei weitem zu gering, um eine ausreichende Versorgung der Familie gewährleisten zu können. In Bezug auf die Ernährung war die Folge nicht selten sogar Unterernährung.[54 ] Dennoch waren die Arbeitnehmer existentiell auf einen Arbeitsplatz angewiesen. Es gab keine anderen Einkunftsmöglichkeiten für sie. Das war - zusammen mit der großen Konkurrenz der Arbeiter untereinander - der Grund für das niedrige Niveau der Löhne und der damit verbundenen Armut.
Familie und Wohnungssituation
Die starke Einbindung in Familie und Verwandtschaft wirkte sich bei Arbeitslosigkeit und vor allem bei Armut abfedernd aus. Die traditionelle Bindung zur Familie blieb vor allem bei der Landbevölkerung und bei den Heimarbeitenden bestehen. Aber auch bei den Industriearbeitern waren weiterhin enge Familienbindungen feststellbar. Oftmals wurden diese Bindungen wieder verstärkt, z.B. aus der wirtschaftlichen Not heraus, um sich gegenseitig zu unterstützen. Es bestand eine wechselseitige Abhängigkeit von Frau und Mann: Sie war abhängig von seinem Lohn, während er ihre Versorgung brauchte, um „funktionsfähig“ und „einsatzbereit“ bleiben zu können.[55 ] Aber auch durch den Bau von Werkswohnungen in der Nähe der Fabriken, durch den einige Unternehmer (z.B. Krupp) versuchten, eine Stammbelegschaft aufzubauen, half zumindest bis zum Beginn des ersten Weltkrieges diese Strukturen aufrechtzuerhalten. Die Arbeiterfamilie hatte gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer noch eine erhebliche Bedeutung im proletarischen Lebenszyklus.[56 ]
Die sozialen Schichten begannen sich wohnlich von einander zu trennen. Die Arbeitnehmer zogen in die Nähe der Fabriken. Es kam zur Konzentration der Arbeiter auf die Vororte oder bestimmte Wohnviertel. Mehrstöckige „Mietskasernen“ waren die Antwort auf die steigenden Bodenpreise, die aufgrund steigender Nachfrage entstanden waren und gleichzeitig zum Symbol der Überbevölkerung in den Städten wurden. Die Situation in den Wohnungen war katastrophal: Vor allem Überbelegung, Nässe und eine damit verbundene Krankheitsgefahr waren ein großes Problem.[57 ] Das Dilemma der Armut verhinderte eine Verbesserung dieser Situation.
Die Konzentration der Arbeiter bewirkte, dass sich die Menschen mit analogen Einkommensverhältnissen, in ähnlichen Wohnverhältnissen und mit den gleichen Lebensgewohnheiten untereinander nachbarschaftlich halfen. Es entstand ein Gefühl der Gemeinsamkeit.[58 ] Das aufgrund der Wohnsituation entstandene informelle Milieu in der Nachbarschaft, der Gaststätten und des Quartiers ist ein kollektiventstehendes Kriterium.[59 ]
Um die Betrachtungen der sozialen Bedingungen und der Arbeit abzuschließen, gilt es zusammenzufassen: Die Industrialisierung brachte weitreichende Veränderungen in allen Bereichen mit sich. Die Besitzlosigkeit der Arbeiter, der damit verbundene Zwang zum Verkauf der Arbeitskraft, entfremdete Arbeitsverhältnisse, geringe Löhne und Ausbeutung, Armut, unzumutbare Wohnverhältnisse und Hunger sind nur einige Beispiele für eine allen gemeinsame, schlechte soziale Lage der Arbeiter und ihrer Familien. Diese für alle gemeinsamen sozialen Bedingungen der Moderne und die politisch- rechtlichen Ausgrenzung und Benachteiligung (z.B. das Dreiklassenwahlrecht) werden unter anderem als ausschlaggebend für das Entstehen eines einheitlichen Arbeiterbewusstseins gesehen und bedingen einen kollektiven Zusammenschluss z.B. in Form einer Gewerkschaft.[60 ] Die hier schon angerissenen Zusammenhänge zwischen sozialen Bedingungen und Kollektivierung werden im Folgenden genauer betrachtet, da gerade dieser Punkt den Schwerpunkt dieses ersten Teils der Arbeit darstellt: Die Entstehung der kollektiven Vereinigung Gewerkschaft in der Moderne. Dazu wird zunächst auf die Klassen eingegangen, da sie unmittelbar mit den Gewerkschaften verknüpft sind.
Ausgehend von der Feststellung, dass die dargestellten Arbeits- und Sozialverhältnisse für alle Arbeiter gleich waren und dass dieser Umstand ein Kriterium für die Bildung von Kollektiven war, beschäftigt sich dieser Abschnitt mit der Sozialstruktur des 19. Jahrhunderts. Sie entwickelte sich aus den Fabriken: Es verschmolzen die vorindustriellen Stände und Schichten der Dienstboten, Knechte, Mägde, Handwerker, Ingenieure und Angehörigen der ständischen und agrarländlichen Gesellschaft. Die neuen Strukturen hießen hauptsächlich Unternehmer und Arbeiter. Sie verwiesen auf eine bestimmte Funktion in der Arbeitsteilung der Firma.[61 ] Um sich der Thematik dieser neuen Strukturen zu nähern, wird im Folgenden zunächst auf den Klassenbegriff eingegangen, um später den Zusammenhang zwischen Klassen und Gewerkschaften herzustellen.
Zur Annäherung an den Klassenbegriff stütze ich mich auf die Ausführungen von Karl Marx (1818 – 1883): Er sieht die Entstehung von den Klassen der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber (bei ihm Proletariat und Bourgeoisie) in der Tatsache begründet, dass „Mehrarbeit“ geleistet wurde.[62 ] Mehrarbeit entsteht dabei durch Verbesserung der Arbeitsmittel und – methoden, durch Arbeitsteilung und bedeutet, dass Produkte über den eigenen Subsästenzbedarf hinaus produziert und bevorratet werden. Diese Mehrproduktion ermöglicht erst Arbeitsteilung. Nun kann eine Arbeitsgruppe sich anderen Aufgaben zuwenden, da sie weiterhin durch das Mehrprodukt versorgt wird. Wer die Kontrolle über die Mehrarbeit und somit dem Mehrprodukt hat, wird durch den Besitz über die Produktionsmittel geregelt. Damit hat der Eigentümer der Produktionsmittel nicht nur die Kontrolle über diese, sondern gleichzeitig auch über die Produzenten.[63 ] Hier beginnt für Marx die Spaltung der Gesellschaft in den Gesellschaftsteil, der von fremder (Mehr-) Arbeit lebt und dem Teil, der diese Arbeit produziert.[64 ] Marx erklärt: Sobald das Mehrprodukt in Form von Eigentum vorliegt, strukturiert sich die Gesellschaft in Klassen. Das Mehrprodukt wird von einer herrschenden Klasse (Bourgeoisie) kontrolliert und es wird einer unterdrückten Klasse von unmittelbaren Produzenten (Proletariat) vom Arbeitsergebnis abgezogen. Also ist die Klassenstruktur identisch mit dem System der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit.[65 ]
Max Weber (1864-1920) begründet die Klassenentstehung weniger mit der Arbeitsteilung, sondern definiert Klasse als ein Ort, an dem ein spezifischer Teil der Lebenschancen von einer Mehrzahl von Menschen gleich ist. Dieser spezifische Teil stellt sich unter den Bedingungen des Marktes als Besitz- bzw. Erwerbsinteressen dar.[66 ] Unter den oben dargestellten sozialen Bedingungen der Moderne, die allen Arbeitern gleich waren, lässt sich der Begriff der Arbeiterklasse hier durchaus darstellen. Im Punkt der den Arbeitern gemeinsamen Situation lässt sich die Theorie Webers, trotz erheblicher Unterschiede, mit der von Marx durchaus verbinden. Das Übereinstimmung (z.B. in den Lebenslagen) Kollektive erzeugen können, bestätigt Ross: „... the Group does not make the ties; the ties make the group.“[67 ] Wie sah das praktisch aus? Neckel dazu: „Die Sozialstruktur besteht aus dem „System der Abstände“ (Pierre Bourdieu), durch die sich Gruppen und Klassen voneinander distinguieren. Ihre gegenseitige Wahrnehmung lassen Deutungen und Gefühle über die soziale Ungleichheit entstehen. ... Die Situation eines anderen stellt immer den greifbarsten Maßstab der eigenen sozialen Lage dar, ... .“[68 ] Gemäß diesem „Systems der Abstände“ gibt es eine Kluft zwischen den beiden Klassen. Es wurden soziale Ungleichheiten erkannt. Wenn also die Leistungsgerechtigkeit als nicht durchgesetzt gesehen wird, die unterschiedlichen Lebenschancen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern als etwas nicht Gegebenes bzw. Hinzunehmendes empfunden werden und die Bedingungen und die Wirkungen der Klassenentstehung deutlich erkannt werden, wird mit Kollektivierung reagiert.[69 ]
Als zentrale These ist festzuhalten, dass gleiche Lebensbedingungen einer Personengruppe ein Kriterium für die Klassenentstehung sind. Angesichts der oben skizzierten Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter ist eine Kollektivierung zu Klassen hier nachvollziehbar.
Zwischen Arbeitgeberklasse und Arbeitnehmerklasse entstand ein Konflikt. Dieser industrielle Konflikt begründete sich auf dem Grundkonflikt zwischen Besitz der Arbeitgeber und Nichtbesitz der Arbeitnehmer und ist somit ein Grundtatbestand kapitalistischer Industriegesellschaften. Seine Hauptursachen lagen in der Eigentumslosigkeit der Arbeitnehmer und dem daraus entstehenden Zwang zum Verkauf ihrer Arbeitskraft. Es entstand eine doppelte Konfliktstruktur: Zum einen der Gegensatz zwischen Arbeitskraft und Kapital, und zum anderen der Widerspruch zwischen rechtlich gleichberechtigten, freien Bürgern und dem benachteiligten Arbeitnehmer als Fabrikuntertan.[70 ] Es kam zur Monopolisierung der Besitzenden, die nicht nur bessere Chancen auf dem Markt hatten, sondern auch auf einen Tausch nicht unbedingt angewiesen waren. Dadurch hat diese herrschende Klasse eine größere Macht im Preiskampf, da der Besitzlose aus Gründen der Existenzsicherung auf einen Tausch unbedingt angewiesen war.[71 ] Diese Entwicklungen werden von Kreckel bekräftigt, in dem er feststellt, dass die Arbeitskraft weit aus „verderblicher“ ist als das Kapital. Wenn die Arbeitskraft brach liegt (sei es durch Streik oder Arbeitslosigkeit), dann führt es für den Einzelnen schnell zu einer finanziellen und persönlichen Krise: Die Arbeitskraft wird wertlos. Kapital hingegen ist flexibler und beständiger und ist somit konfliktfähiger.[72 ] Diese Aussagen haben durchaus einen realen Hintergrund. Ich verweise auf die hohe Konkurrenz unter den Arbeitern, die es den Arbeitsgebern ermöglichte, ihre Bedingungen zu diktieren. Wenn ein Arbeiter die mit dem angebotenen Arbeitsplatz verbundenen schlechten Arbeitsbedingungen kritisierte, bekam eben ein konkurrierender Arbeiter die Stelle. Der einzelne Arbeiter hatte somit keine Chance gegen die monopolisierte Macht der Unternehmer.
Hier ist auch eine enge Verbindung mit der Theorie der sozialen Ungleichheit zu sehen: Die Ungleichheit zwischen den besitzlosen Arbeitern und den besitzenden Unternehmern hinsichtlich der Lebenschancen und -bedingungen. Es können in der Theorie der sozialen Ungleichheit drei Sachverhalte unterschieden werden: Erstens gibt es Positionen, die verschieden in ihren personellen Anforderungen, ihren Rollenerwartungen und Rollenverpflichtungen sind. Zweitens kann die Verteilung von Gütern auf diese Positionen gleich oder ungleich sein. Drittens können die Zugangschancen zu diesen Positionen ungerecht verteilt sein.[73 ] Ich werde in dieser Arbeit nicht näher auf diese Theorie der sozialen Ungleichheit eingehen, da das zu weit führen würde, allerdings lassen sich auch hier Verbindungen zur Arbeiterklasse knüpfen.
Durch die Entstehung der Arbeiterklasse wird ein Gegengewicht zur monopolisierten Unternehmerklasse gebildet. Hier wird Konkurrenz zwischen den Arbeitern abgeschafft. Gerade dadurch erreichen die Arbeitnehmer (Gegen-)Macht: Sie sind nicht mehr gegeneinander ausspielbar; sie stehen nicht mehr alleine. Nicht mehr der einzelne Arbeiter, sondern die Arbeiterklasse wird Verhandlungsgegner der Arbeitgeberklasse. Durch Kollektivierung wird also der Versuch unternommen, die unterschiedlichen Lebenschancen und Lebensbedingungen auszugleichen. In diesem Zusammenhang geben Parkin und Weber mit dem Begriff der Schließung eine ergänzende Erklärung zum Begriff der Klassen[74 ]: Schließung bedeutet, dass Gruppen durch ein gemeinsames Merkmal gekennzeichnet sind und sich zum Monopolisieren bestimmter Chancen zusammenfinden. Dabei wird zwischen Exklusion und Usurpierung unterschieden. Exklusion ist die Schließung nach unten (z.B. durch Eigentum der Produktionsmittel), Usurpierung ist der Versuch, gegen diese Schließung nach unten (z.B. mit Hilfe von Sanktionen) etwas zu unternehmen. Ein kollektiver Zusammenschluss der Arbeiter soll helfen, die Interessen am Arbeitsmarkt mit Hilfe von Sanktionen durchzusetzen. Die Arbeiterklasse entstand also als ein Gegenpol zu den monopolisierten Unternehmern.
Somit ist der Zusammenhang zwischen den benachteiligten bzw. entfremdeten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter und der Kollektivierung (hier am Beispiel der Klassen gezeigt) hergestellt. Festzuhalten ist, dass auf Seiten der Arbeitnehmer, aus den gemeinsam erlebten Situationen und Risiken Dynamiken entstanden, in deren Verlauf sich Klassen konstituierten. Es stellt sich die Frage, wo der Zusammenhang zwischen Klassen und Gewerkschaften liegt.
[...]
1 Vgl. Forum (24. Februar 2000): Seite 6
2 Vgl. Fröhlich, Dieter; Krieger, Hubert; Rudat, Reinhard; Schneider, Reinhart (1989): Seite 14ff
3 Vgl. Von Wright, Georg, H. (1994): Seite 45
4 Vgl. Schwinn, Thomas (1993): Seite 245
5 Vgl. Wickert, Ulrich (1995): Seite 52f
6 Vgl. Kunz, Volker (1997): Seite 16
7 Vgl. Luckmann, Thomas (1992): Seite 10
8 Vgl. Widdershoven, Guy A.M. (1984): Seite 185
9 Vgl. Schwinn, Thomas (1993): Seite 67f
10 Vgl. hierzu ausführlich Borsdorf, Ulrich (Hrsg.) (1987); Hemmer, Hans, O. (Hrsg.) (1990); Hornstein, Christel (1995); Limmer, Hans (1996); Schneider, Michael (1989)
11 Vgl. Habermas, Jürgen (1994): Seite 177ff
12 Vgl. Welsch, Wolfgang (Hrsg.) (1994): Seite 2f
13 Vgl. Schneider, Michael (1989): Seite 18
14 Vgl. Schneider, Michael (1989): Seite 18
15 Preußische Gestesammlung 1845, zit. in: Schneider, Michael (1989): Seite 19
16 Vgl. Schneider, Michael (1989): Seite 18ff
17 Vgl. Arendt, Hannah (1967): Seite 81ff
18 Vgl. Arendt, Hannah (1967): Seite 81ff
19 Vgl. Limmer, Hans (1996): Seite 19f
20 Der Begriff der entfremdeten Arbeit wird in diesem Kapitel noch näher behandelt.
21 Vgl. Müller – Jentsch, Walther (1997): Seite 34
22 Vgl. Buhlmann, Silke (1990): Seite 25ff
23 Vgl. Bosch, Gerhard (1986): Seite 165
24 Vgl. Schneider, Michael (1989): Seite 18ff
25 Vgl. Beck, Ulrich; Beck- Gernsheim, Elisabeth (1994): Seite 17
26 Ref. nach Maurer, Andrea (1992): Seite 282
27 Maurer, Andrea (1992): Seite 288
28 Pankoke, Eckart (1990): Seite 236
29 Vgl. Maurer, Andrea (1992): Seite 287
30 Vgl. Müller – Jentsch, Walther (1997): Seite 59
31 Vgl. Kurz, Robert (1999): Seite 371
32 Vgl. Rupert, Wolfgang (1993): Seite 42
33 Vgl. Rupert, Wolfgang (1993): Seite 42ff
34 Ford, Henry, zit. in Kurz, Robert (1999): Seite 379f
35 Vgl. Bornschier, Volker (1983a): Seite 324
36 Vgl. Kurz, Robert (1999): Seite 371
37 Vgl. Kurz, Robert (1999): Seite 383ff
38 Vgl. Kirsch, Guy (1984): Seite 4f
39 Vgl. Müller – Jentsch, Walther (1997): Seite 34
40 Vgl. Mauke, Michael (1973): Seite 22
41 Vgl. Mauke, Michael (1973): Seite 22
42 Karl Marx, zit. in: Kirsch, Guy (1984): Seite 6
43 Vgl. Volf, Miroslav (1988): Seite 25
44 Marx, Karl: zit. in: Volf, Miroslav (1988): Seite 44
45 Vgl. Kirsch, Guy (1984): Seite 7
46 Vgl. Kirsch, Guy (1984): Seite 7
47 Vgl. Kirsch, Guy (1984): Seite 7f
48 Vgl. Arendt, Hannah (1967): Seite 83
49 Rothenbacher, Franz (1989): Seite 208ff
50 Vgl. Burkart, Lutz (1983): Seite 226
51 Vgl. Ritter, Gerhard, A.; Tenfelde, Klaus (1992): Seite 241f
52 Vgl. hierzu ausführlich Bundeszentrale für politische Bildung (1993)
53 Vgl. Ritter, Gerhard, A.; Tenfelde, Klaus (1992): Seite 161, 243f
54 Vgl. Buhlmann, Silke (1990): Seite 32ff; Vgl. Ritter, Gerhard, A.; Tenfelde, Klaus (1992): Seite 525
55 Vgl. Beck- Gernsheim, Elisabeth (1994): Seite 121f
56 Vgl. Ritter, Gerhard, A.; Tenfelde, Klaus (1992): Seite 241, 278, 636
57 Vgl. Buhlmann, Silke (1990): Seite 30
58 Vgl. Uhen, Leo (1964): Seite 63
59 Vgl. Hornstein, Christel (1995): Seite 10
60 Vgl. Schneider, Michael (1989): Seite 33ff
61 Vgl. Rupert, Wolfgang (1993): Seite 47
62 Vgl. Mauke, Michael (1973): Seite 7
63 Vgl. Mauke, Michael (1973): Seite 7f
64 Vgl. Mauke, Michael (1973): Seite 7f
65 Vgl. Mauke, Michael (1973): Seite 9ff
66 Vgl. Weber, Max (1985): Seite 531ff
67 Ross, Edward A., zit. in: Hahn, Cornelia (1995): Seite 71
68 Neckel, Sighard (1986): Seite 145
69 Vgl. Weber, Max (1985): Seite 531ff
70 Müller – Jentsch, Walther (1997): Seite 78
71 Vgl. Weber, Max (1985): Seiten 531ff
72 Vgl. Kreckel, Reinhard (1983): Seite 137ff
73 Rothenbacher, Franz (1989): Seite 26
74 Sackmann, Reinhold (1990): Seite 54f
Kommentare