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Mehr InfosDiplomarbeit, 2000, 142 Seiten
Diplomarbeit
1 Rechtfertigung der Themenstellung
2 Aufbau der Arbeit
3 Abkürzungsverzeichnis
I Begriffsabgrenzungen
1 Das Internet
1.1 Die Geschichte des Internets
1.1.1 Der militärische Grundgedanke
1.1.2 Das Internet als akademisches Forschungsnetz
1.2 Übergeordnete Organisation des Internets
1.2.1 Technischer Aufbau des Internets – TCP/IP
1.3 Verf-gbare Dienste im Internet
1.3.1 File Transfer Protocol (FTP)
1.3.2 Gopher
1.3.3 World Wide Web
1.3.4 E-Mail
1.3.5 Mailinglisten
1.3.6 Usenet, Newsgroup
1.4 Elektronische Märkte im Internet
1.4.1 Vorläufer elektronischer Märkte
1.4.2 Elektronische Märkte und elektronische Marktplätze
1.4.2.1 Erfolgsfaktoren für Elektronische Marktplätze
1.4.2.2 Elektronische Marktplätze in Österreich
1.5 E-Commerce – eine Herausforderung für das Marketing Management
1.5.1 Definition von E-Commerce
1.5.2 Kategorien im E- Commerce
1.5.3 Einsatzbereiche von E-Commerce
1.5.4 Vorteile des E-Commerce
2 Konsumg-terabgrenzung
2.1 Gebrauchsg-ter
2.2 Verbrauchsg-ter
2.3 Konsumg-tertypologie nach Kaufgewohnheiten
2.3.1 Convenience goods ( G-ter des m-helosen Kaufs)
2.3.2 Shopping goods (G-ter des Such- und Vergleichkaufs)
2.3.3 Speciality goods (G-ter des Spezialkaufs)
2.3.4 Unsought goods (G-ter des fremdinitiierten Kaufs)
II Entwicklungen des Internet und des E-Commerce
1 Größe, Wachstum des Internets weltweit, in Europa, D, und A
1.1 Anzahl und Wachstum der ans Internet angeschlossenen Hosts
1.2 Anzahl und Wachstum der Internetuser
1.2.1 Probleme bei der Bestimmung der Useranzahl
1.2.2 Internet in Österreich: Grunddaten zur Internet-Nutzung
1.2.3 Entwicklung der Internetzugänge in Österreich
1.2.4 Internetuser in Europa – 3. Quartal 1999
1.2.5 Internetuser weltweit nach Regionen in Zahlen
2 Entwicklung des E-Commerce
2.1 Entwicklung des E-Commerce im B-to-C-Bereich weltweit
2.2 Entwicklung des E-Commerce im B-to-B-Bereich
2.3 Gesamtentwicklung des E-Commerce weltweit
2.4 Entwicklung des E-Commerce in Deutschland und Europa
2.5 E-Commerce Verkaufsschwerpunkte
2.6 Auswirkungen und Weiterentwicklung des E-Commerce
III Sicherheit und Bezahlung im Internet
1 Absicherung elektronischer Transaktionen und Nachrichten mit Hilfe der Kryptographie
1.1 Kryptographie
1.2 Arten von Verschl-sselungsverfahren
1.2.1 Symmetrische Verschl-sselungsverfahren
1.2.2 Asymmetrische Verschl-sselungsverfahren
1.2.3 Hybride Verschl-sselungsverfahren
1.3 Digitale Signatur:
2 Bedeutung und Beurteilungskriterien der elektronischen Zahlungssysteme
2.1 Einleitung
2.2 Bedeutung von Zahlungssystemen
2.3 Beurteilungskriterien für elektronische Zahlungssysteme
2.3.1 Systemsicherheit- Datenschutz und Anonymität des Benutzer
2.3.2 Transaktionskosten:
2.3.3 R-ckverfolgbarkeit von Zahlungen
2.3.4 Ergonomie/Benutzerfreundlichkeit
2.3.5 Effizienz
2.3.6 Akzeptanzfähigkeit:
3 Möglichkeiten zur Bezahlung von elektronisch angebotenen Waren
3.1 Einleitung
3.2 Kreditkartenbasierende Systeme
3.2.1 SET
3.2.2 CyberCash
3.3 Bankeinzug (Electronic Direct Debit)
3.3.1 CyberCash EDD
3.4 Guthabenbasierende Systeme
3.4.1 Ecash von DigiCash
3.4.2 CyberCoin
4 Zuk-nftige Entwicklung von Zahlungen im Internet
IV Internetstudie 99: „Das Einkaufsverhalten der Österreichischen Internetuser"
1 Einkaufskaufverhalten in der Theorie
2 Einleitung zur Internetstudie 99
2.1 Kurzübersicht: Userprofile im Vergleich
2.2 Wichtige Fakten zur Interpretation der Studie
Teil I Die Internetuser
1 Soziodemographische Merkmale der Internetuser
1.1 Geschlecht
1.2 Alter
1.3 Bildungsstand
1.4 Berufliche Tätigkeit
2 Das Online-Nutzungsverhalten der Internetuser
2.1 Zeitpunkt des Internetzugangs:
2.2 Intensität der Internetnutzung der Internetuser
2.3 Interessen der Internetuser
Teil II Die Online-Shopper
1 Einkaufen via Internet
1.1 Soziodemographische Daten der Online-Shopper
1.1.1 Geschlecht
1.1.2 Alter
1.1.3 Bildung der Online-Shopper
1.1.4 Beruf der Online-Shopper
1.2 Der erste Einkauf der Online-Shopper
1.3 Bestellhäufigkeit der Online-Shopper
1.4 Erworbene Produkte der Internet-Shopper
1.5 Ausgaben der Online-Shopper
1.6 Der Online-Zahlungsverkehr
1.7 Produkte über die Infos eingeholt, jedoch nicht gekauft wurden
1.8 Möglichkeiten, wie Produkte gefunden werden können
1.8.1 Produkte, die man kaufen wollte aber nicht gefunden hatte
1.9 Regelmäßigkeit der Einkäufe
1.10 Einkaufsstättenwahl
1.10.1 Wahl des Unternehmens
1.10.2 Standortwahl
1.10.3 Gründe für die Auswahl eines Unternehmens
1.11 Welchen Nutzen haben Produktinformationen für den Online-Shopper
1.12 Kaufabsicht
1.12.1 Einfluss auf die Kaufentscheidung
2 Sicherheitsbedenken im Internet
2.1 Gründe warum Sicherheitsbedenken aufkommen
Teil III Die reinen Internetuser
1 Soziodemographische Daten der reinen Internetuser
1.1 Geschlecht
1.2 Alter
1.3 Bildungsstand
1.4 Beruf
2 Hauptgr-nde des Nichtkaufs
2.1 Interesse an Produkten
2.2 Kaufabsicht der reinen Internetuser
3 Fazit
VI Zusammenfassung
VII Abbildungsverzeichnis
VII Literaturverzeichnis
Elektronische Geschäfte im Internet mit Schwerpunkt auf Konsumg-ter
Aufgrund meiner langjährigen Berufstätigkeit als Nachrichtentechniker und der derzeitigen Ausbildung zum Betriebswirt möchte ich mit dem Thema „ Elektronische Geschäfte im Internet“ beide Berufsgruppen miteinander verbinden. In vielen Medien wie z.B. Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen,ist von Internet, von Elektronischen Geschäften (E-Commerce), Online-Shopping, usw. zu lesen oder zu hören. Die Zukunft gehört dem Internet, das ist allen früheren Skeptikern klar geworden. Die Zahl der Internetuser steigt von Jahr zu Jahr, und die Geschäfte, ob es sich jetzt um den Verkauf von Produkten oder das Anbieten von Dienstleistungen handelt, ebenso. Ein amerikanisches Marktforschungsinstitut hat ermittelt, dass die Amerikaner 5 Mrd. Dollar für Weihnachtsgeschenke (1998) die sie via Internet bestellt haben, ausgegeben haben. Dies stellt für das Marketing ein große Herausforderung dar. Es stellt sich die Frage: Wie bringe ich Konsumenten dazu, Produkte via Internet zu kaufen oder Konsumenten langfristig zu binden, Stichwort Beziehungsmarketing. Ein nicht zu unterschätzender Punkt ist die Frage, wie gestalte ich die Werbung im Internet, wie gelangt sie zum Konsumenten,
In dieser Arbeit möchte ich herausfinden, welche Personen es sind, die Produkte im Internet kaufen, was sie kaufen, warum sie kaufen, wann sie kaufen, wie oft sie kaufen, und welche demographischen Merkmale sie aufweisen, wie Beruf, Einkommen, Ausbildung, Alter, Geschlecht.
Dies zu ermitteln und vieles mehr stellte für mich eine große Herausforderung dar, da für mich das Internet und alles was sich rundherum abspielt Neuland, ist und ich es erforschen möchte.
Die vorliegende Diplomarbeit gliedert sich in vier Abschnitte:
Aufgrund des Themas: „Elektronische Geschäfte im Internet mit Schwerpunkt auf Konsumg-ter“, werden im ersten Abschnitt die Grundlagen des Internets erklärt.
Wichtig ist dabei einmal zu erfahren wie das Internet eigentlich entstanden ist, oder besser gesagt welcher Gedanke dahintersteht. Es heißt immer, das Internet gehört niemanden, das ist war, aber es gibt übergeordnete Organisationen, die ich hier kurz vorstellen möchte. Interessant ist auch, welche verf-gbaren Dienste im Internet vorhanden sind. Das Internet hat sich im laufe der Zeit zu einem virtuellen Marktplatz entwickelt. Dargelegt werden in dieser Arbeit einerseits die Vorläufer der Elektronischen Marktplätze, anderseits ein Auszug der derzeit bestehenden Elektronischen Marktplätze. Um sich im Internet behaupten zu können m-ssen Erfolgsfaktoren entwickelt bzw. gelebt werden, denn nur so kann ein Elektronischer Marktplatz überleben. Auch dieser Bereich wird ausführlich beschrieben. Ein wichtiger Punkt, der sich durch die ganze Arbeit zieht ist E-Commerce oder auch Elektronischer Handel genannt. In diesem Abschnitt wird E-Commerce definiert, die Kategorien und Einsatzbereiche erklärt, sowie auf die Vorteile des E-Commerce gegenüber dem traditionellen Handel eingegangen. Um später sich einen Überblick zu schaffen was eigentlich Konsumg-ter sind oder besser gesagt wie sie unterschieden werden, erfolgt im letzten Teil dieses Abschnittes die Konsumg-terabgrenzung.
Das zweite Abschnitt beschäftigt sich mit dem Wachstum und der Entwicklung des Internets in Österreich, Deutschland, Europa und dem Rest der Welt. Es gilt dabei die Tendenzen, die sich rund um das Internet abzeichnen, aufzuzeigen. Dabei soll die Anzahl und das Wachstum der Internetuser sowie die Entwicklungstendenzen ( in Form von Graphiken) in den einzelnen Ländern, bzw. Kontinenten dargelegt werden. Ein Hauptaugenmerk habe ich natürlich auf Österreich gelegt. Dass man mit dem Internet auch Geld verdienen kann, zeigt der zweite Teil dieses Kapitel. Hier geht es um die Entwicklung des E-Commerce. Es wird aufgezeigt, wie sich der E-Commerce einerseits im B-to-B (Business-to-Business) Bereich, und anderseits im B-to-C (Business-to-Consumer) Bereich entwickelt. Der Schwerpunkt in dieser Arbeit ist auf den B-to-C bereich gerichtet. Das der E-Commerce nicht nur Vorteile bringt, wird im Punkt Auswirkungen und Weiterentwicklung des E-Commerce näher betrachtet.
Im dritten Abschnitt liegt der Schwerpunkt im Bereich Sicherheit und Bezahlen im Internet. Das Mißtrauen der Internetuser gegenüber Online-Transaktionen bzw. der Übertragung von Daten und Nachrichten ist sehr hoch. Eine grundlegende notwendige Funktionalität für fast alle Arten der elektronischen Bezahlung ist die Verschl-sselung der Daten und die elektronische Unterschrift. Zu Beginn werden jene Verschl-sselungsverfahren vorgestellt, die die Absicherung elektronischer Transaktionen und Nachrichten gewährleisten sollen (symmetrische, asymmetrische sowie die hybride Verschl-sselungsmethode), sowie die digitale Signatur vor. Im zweiten Punkt dieses Abschnittes geht es um die Bedeutung und den Beurteilungskriterien der elektronischen Zahlungssysteme. Im Vordergrund stehen dabei die Beurteilungskriterien, die für jenen Internetuser die Auswahl des Zahlungssystems erleichtern soll. Im Anschluss daran werden jene Möglichkeiten zur Bezahlung von elektronisch angebotenen Waren vorgestellt. Ein Zahlungssystem, das zur Transaktionsabwicklung im Internet verwendet werden soll, muss bezüglich Eigenschaften wie Sicherheit, Verlässlichkeit, Effizienz usw.,... gewisse Anforderungen erf-llen. Die elektronischen Zahlungsverfahren sind entscheidende Schl-sselfaktoren für den prognostizierten riesigen Markt des E-Commerce. Es soll hier neben den kreditkartenbasierenden Systemen wie z. B. SET (Secure Electronic Transaction) und CyberCash, die lastschriftbasierenden (Bankeinzug, auch Electronic Direkt Debit genannt) aber auch die guthabenbasierenden Zahlungssysteme wie z.B. Ecash und Cybercoin erörtert werden.
Abgeschlossen wird Kapitel drei mit der zuk-nftigen Entwicklung der Zahlungssysteme.
Kapitel vier ist die von mir durchgeführte Internetstudie 99. Sie behandelt das Einkaufsverhalten der österreichischen Internetuser. Damit Erkenntnisse über das Internet gewonnen werden können sind empirische Informationen bzw. Daten, über die Möglichkeiten und den Nutzen des Internets unabdingbar. Um eine aussagekräftige Studie erstellen zu können, ist es wichtig jene Personen zu befragen, die sich schon mit diesem neuen Medium- in diesem speziellen Fall das Internet- auseinandergesetzt haben, bzw. in Berührung gekommen sind.
In dieser Studie sollen dabei neue Tendenzen und Entwicklungen im Bereich E-Commerce in Österreich sichtbar gemacht werden. Die Studie wird unterteilt in drei Teile. Der erste Teil befasst sich mit den Internetusern. Unter Internetuser versteht man dabei die Gesamtheit der Umfrageteilnehmer dieser Studie.
Der zweite Teil befasst sich mit den Online-Shoppern. Unter Online-Shopper versteht man alle Personen, die das Internet in irgendeiner Weise verwenden einschließlich Produktkäufe .
Der dritte und letzte Teil dieser Studie befasst sich mit den reinen Internetusern. Reine Internetuser sind alle Personen, die in irgendeiner Weise das Internet verwenden, jedoch keine Käufe via Internet tätigten
Nicht nur soziodemographische Angaben wie Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Beruf sollten ermittelt werden, sondern auch die Motive und Interessen der Nutzer, z. B. welche Produkte werden bevorzugt gekauft, wie werden diese Produkte bezahlt , ist der Standort eines Online-Händerl wichtig, usw..., um daraus brauchbare Erkenntnisse für die Internetzukunft ableiten zu können.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Internet kam über die Menschen, wie das Telefon. Jedoch plötzlich und unvermittelt, und es blieb keine Zeit, sich daran zu gewöhnen“.[1]
Möchte man eine genau Definition des Internets abgeben, so ist dies schwierig, denn es gibt keine einheitliche.
Trotzdem soll die folgende Definition verwendet werden:
„Das Internet ist ein Zusammenschluss weltweiter Computernetze, die mittels des Datenübertragungsprotokolls TCP/IP miteinander verbunden sind“.[2]
Das Internet ist ein Netzwerk, das die Art und Weise verändert, in der Menschen miteinander kommunizieren und interagieren. „Dieses Netzwerk greift tief in die menschliche Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit ein und durchkreuzt Zeit und Raum in einer Art, von der wir bisher nur träumen konnten“.
Es spiegelt die Änderungen in der menschlichen Interaktion wieder. Das Internet, ein Treffpunkt für Menschen, die zeitlich und räumlich weit voneinander getrennt sind, aber auch ein Informationsmedium mit unwahrscheinlichen Auswirkungen auf die Zukunft .[3]
Ein besonderes Merkmal des Internets ist vielleicht, dass man es nicht genau definieren kann. Es besteht aus einem Netz von Computern, das sich lediglich dadurch auszeichnet, dass diese Computer irgendwie miteinander verbunden sind. Es ist auch interessant, daß es keiner Organisation gehört und auch nicht von irgendeiner Stelle aus zentral geregelt wird. Dennoch existieren eine F-lle von Standards und Regeln, die das Funktionieren dieses Netzes sichern helfen.[4]
Wenn man die historische Entwicklung des Internet beschreiben möchte, stellt bereits die exakte Festlegung des Entwicklungsbeginns ein Problem dar. Die Festlegung fällt deshalb so schwer, da das Internet nicht zu einem fixen Zeitpunkt entstand, sondern sich über verschiedene Stadien entwickelte.[5]
Die 60er Jahre waren eine eigent-mliche Zeit in den Vereinigten Staaten. Der Beginn des Jahrzehnts war geprägt vom Bau nuklearer Raketen in Kuba. Der Kalte Krieg mit Russland drohte zu eskalieren, und die Drohung einer nuklearen Auseinandersetzung war sehr real.[6]
Aufgrund der militärischen und wissenschaftlichen Erfolge im Bereich der Raumfahrt verstärkte die US-Regierung ihre Forschungsprogramme auf diesem Gebiet.
Bei der Entwicklung neuer Übertragungsmethoden griff man auf ein von Baron (RAND Corporation) bereits 1962 präsentiertes, dezentrales, "bombensicheres", Netzwerk-Konzept zurück. Darin wurde die paketorientierte Datenübertragung vorgestellt, die zuk-nftig, das gesamte Feld der Datenübertragung revolutionieren sollte.[7]
1968 wurde die Behörde „Advanced Research Projects Agency“ (ARPA) durch das US-Verteidigungsministerium gegründet. Eine wesentliche Aufgabe von ARPA bestand darin, Methoden der zuverlässigen Datenübertragung zu erforschen und zu testen. Man war bestrebt, ein Kommunikationsmedium zu entwickeln, das den Betrieb auch dann aufrecht erhält, wenn es zu einem atomaren Angriff käme.
Im Herbst 1969 wurde der erste Knoten in der Universität von Los Angeles installiert. Im Dezember 1969 waren es schon vier Knoten in dem kleinen Netzwerk, das nach ihrem Sponsor aus dem Pentagon, ARPANET benannt wurde. 1971 gab es schon 15 Knoten. In den 70ern wuchs das ARPANET immer weiter. Der urspr-ngliche Kommunikationsstandard des ARPANETs hieß NCP (Network Control Protocol). Mit der Zeit wurde NCP verfeinert und es entstand TCP/IP - Transmission Control Protocol . 1977 wurde TCP/IP auch in anderen Netzwerken benutzt, um sich mit ARPANET zu verbinden. Obwohl das ARPANET wuchs, verschwand es immer mehr in der F-lle von vernetzten Computern. In den 70ern und 80ern verbreitete sich TCP/IP immer weiter. Dies hatte zur Folge, dass vollständige Netzwerke in die digitalen Fänge des Internets gerieten. Von dem Moment an war der Begriff "Internet" geboren. 1984 setzte die National Science Foundation (NSF) mit dem "National Science Foundation Network" (NSFNET) setzte einen Wegweiser in Richtung des technologischen Fortschritts. Ab 1986 an wurde das NSFNET kontinuierlich ausgebaut, denn im NSFNET nahm der Datenverkehr mit einer Wachstumsrate von über 10 % im Monat zu. Inzwischen ist das NSFNET zu einem nationalen Forschungsnetzwerk geworden. 1990 wurde das ARPANET aufgelöst und dessen Funktionen in die größere Struktur des Internet integriert. Der Gebrauch von TCP/IP Standards für Computernetzwerke ist heutzutage global. Im Jahr 1971 waren noch vier Computer in das ARPANET involviert. Heute gibt es Tausende Knoten in mehr als 50 Ländern unserer Erde und jeden Tag kommen neue hinzu. Bis zu 200 Millionen Menschen nutzen derzeit die Mutter aller Netzwerke, „DAS INTERNET“.[8]
Trotz der dezentralen Struktur des Internets existieren einige Institutionen die übergeordnete Funktionen im Internet übernommen haben. Die wichtigsten sollen hier kurz beschrieben werden:
Dies ist zum einen die ISOC (Internet Society), eine Organisation mit freiwilliger Mitgliedschaft, deren Zweck es ist, den globalen Informationsaustausch durch die Internet Technologie zu fördern.[9]
Internet Architecture Board (IAB), ein Zusammenschluss von Netzwerkbetreibern, welches zuständig ist, für die Empfehlung von im Internet geltenden Standards. Unter anderem ist IAB zur Vergabe eindeutiger Adressen im Internet (sogenannter IP-Adressen) zuständig.
Der IAB untergordnet sind das IETF (Internet Engineering Task Force) und das IRTF (Internet Research Task Force). Während das IRTF zuständig ist für die Weiterentwicklung von Internettechnologien, ist das IETF ein Forum, in dem technische Probleme des Internets diskutiert werden.
Neben der ISOC und der IAB existieren zusätzlich Organisationen, die für die Vergabe und Verwaltung der Internetadressen zuständig sind.[10]
Oberste Instanz ist die IANA (Internet Assigend Number Authority), welche nach Regionen aufgeteilte sogenannte NICs[11] (Network Information Centers), mit der Vergabe und Verwaltung der Internetadressen beauftragt.
Das TCP/IP (Transmission Control Protocol / Internet Protocol) ist ein paketorientiertes Netzwerkprotokoll und bildet die Grundlage für das Internet. Diese beiden Protokolle TCP und IP beschreiben den Weg, mit dem Botschaften (Daten oder Befehle) zwischen Computernetzwerken im Internet übertragen werden.[12]
- IP: Besondere Computer auch Router genannt, benutzen das Internetprotokoll, um Informationen durch das Internet zu transportieren. Auf jedem der Datenpakete ist die IP- Adresse des sendenden und empfangenden Computer.[13] IP Adressen bestehen aus vier Zahlenreihen die jeweils kleiner als 256 sind. Ausgeschrieben werden die Zahlen durch Punkte getrennt.[14]
(Beispiel 127.70.159.9).
- TCP: Das Transmission Controll Protocol legt fest, wie die Informationen in die Pakete gepackt werden und über das Internet geschickt werden. Da die Datenpakete möglicherweise unterschiedliche Wege durch das Netz nehmen, kommen sie am Zielort oft in der falschen Reihenfolge an. TCP setzt die Informationen wieder zusammen und sorgt dafür, dass kein Datenchaos entsteht.[15] Der Transport der Pakete geschieht dabei nach dem Store-and-Forward Prinzip, d.h. die Daten werden von einem Computer zum nächsten weitergegeben und dort zwischengespeichert. Dieses Prinzip minimiert das Risiko, dass Datenpakete während der Übertragung verloren gehen. Der Vorteil der höheren Robustheit des Internet bringt aber auch ein Problem mit sich, denn aufgrund des Store-and-Forward Prinzips besteht die Möglichkeit die zu übertragenen Daten zu lesen oder gar zu manipulieren.[16]
Domain-Name-System (DNS)
Da die IP-Adressen nur schwer lesbar und wenig einprägsam sind, existiert neben der IP-Adressierung das sogenannte Domain-Name-System (kurz ”DNS”). Das Domain-Name-System ist eine Methode der Namensverwaltung. Jedem Computer, der an das Internet angeschlossenen ist, wird ein Domainname zugeordnet. Der Domain-Name ist eine aus maximal 24 Zeichen bestehende Kette von Buchstaben, Zahlen und Punkten. Die Letzte, im Domain-Namen am weitesten rechts stehende, durch Punkt abgetrennte Zeichenfolge gibt dabei die sogenannte Top-Level-Domain an. Diese gibt die Zugehörigkeit des Computers zur höchsten Netzebene, wie z.B. Länderebenen (Deutschland, England, Frankreich) oder, speziell für in USA stehende Rechner, thematische Ebenen (Unternehmen, militärische Institutionen, Universitäten, etc) an.
In der Praxis gibt es meistens fünf oder weniger solcher Domains, obwohl man beliebig viele nehmen kann.
Es stellt sich zuerst die Frage, was ist eigentlich ein „Dienst“. Kurz gesagt ist es „ein Zusammenspiel von aufeinander abgestimmten Programmen, die über das Internet auf genau festgelegte Weise Daten austauschen“. Das funktioniert unabhängig vom jeweils verwendeten Programm oder Betriebssystem, denn in sogenannten Protokollen ist genau festgelegt, wie die Programme miteinander kommunizieren m-ssen.[17]
Das File Transfer Protocol oder auch Datenübertragungsprotokoll genannt ist ein Verfahren, das Computerdateien von einem Ort zum anderen verschiebt,[18] wobei es dabei unerheblich ist, wo die beiden Computer stehen, wie sie verbunden werden, oder welches Betriebssystem sie nutzen.[19] Der Zugriff ist ohne Benutzererkennung und Passwort möglich. Aus diesem Grund wird auch die Bezeichnung anonymous FTP verwendet. Abrufbar sind entweder kostenlose Freeware- und Public-Domain-Programme oder Shareware- und Demoversionen, die zu Test- und Beurteilungszwecken heruntergeladen werden können. Also sozusagen alles, was ein Anbieter zur Selbstbedienung freigeben und zum Abruf bereitstellen will. Dadurch erreicht man eine schnelle Verbreitung der Produkte unter den.[20]
Gopher soll hier nur kurz erwähnt werden, denn eigentlich ist dieser Dienst fast nur noch von historischem Interesse. Der Grund warum Gopher der Vergangenheit angehört ist, dass Graphiken in Form von Bildern mit Schreibmaschinenzeichen erstellt werden.[21] Gopher ist ein men-geführtes System zur Verbreitung vor allem textbasierter Informationen. Er ist der direkte Vorgänger des World Wide Web. Auch in Gopher-Men-s konnten bereits Verzweigungen zu anderen Gophern eingebaut werden. Gopher war das erste weltweit vernetzte Informationssystem im Internet, das dem Benutzer ermöglichte, von Server zu Server zu springen, ohne sich um genaue Adressen kümmern zu m-ssen.[22]
Das World Wide Web, auch WWW oder kurz Web genannt, ist ein auf Hypertext- System basierendes weltweites Informationssystem, entwickelt durch Physiker am Europäischen Labor für Teilchenphysik in CERN[23], und der Wachstumsmotor des Internet. Die Hypertextnavigation, die mit einem einfachen Mausklick ein beliebiges Dokument auf einem Rechner irgendwo auf der Welt anwählbar macht, hat das WWW und damit auch das Internet für die breite Masse der heutigen Netzteilnehmer nutzbar und attraktiv gemacht.[24] Die Grundlage des WWW bildet die Hypertext Markup Language (HTML) oder auch Dokumentenbeschreibungssprache genannt. Dokumente, die in dieser HTML-Sprache geschrieben sind, können mit speziellen Programmen, sogenannten Browser betrachtet und die in diesen Dokumenten enthaltenen Links durch einfachen Mausklick ausgelöst werden. Entsprechende Browser sind Netscape, Mosaic...[25] Man war sich jedoch schon sehr früh bewusst, dass man bei den Entwürfen zum Web eine einheitliche Adressierung der Hypertext –Dokumente brauchte. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Uniform Resource Locator (URL) entwickelt. Ein URL ist die komplette Beschreibung eines Hypertext-Dokuments, einschließlich des Orts, an dem es zu finden ist. URL`s enthalten die vollständige Adresse eines Dokuments, einschließlich Hostname, Pfad und Dateiname. Die allgemeine Syntax eines URLs lautet:
Zugriffsart://Host.Port/Pfad/Dateibezeichnung
http://www.tronicplanet.de/softdownload.htm
Zugriffsart: Darunter versteht man das Protokoll, das benutzt wird, um auf andere Informationen zugreifen zu können wie z.B. FTP, Gopher, HTTP und andere. Ein Protokoll wird immer nur dann verwendet, wenn Computer Daten untereinander austauschen wollen.. Durch das Protokoll wird festgelegt, wie dieses geschehen soll
Host: Bezeichnet den Computer, auf dem die Informationen zu finden sind.
Pfad: Legt den Pfad fest, unter dem ein Dokument auf dem Host zu finden ist.
Dateibezeichnung: Spezifiziert den Namen des Dokuments.[26]
Die Elektronische Post (E-mail) ist der zur Zeit meist genutzte Internetdienst, den es gibt. Per E-mail schickt man sekundenschnell und kostengünstig Text und Multimedia-Dokumente an einzelne Empfänger oder Empfängergruppen im Internet. Elektronische Post ergänzt die traditionellen Postdienste, Briefpost und Päckchen und Telekommunikationsdienste wie Telefax und Telex.
Vorteile von E-mail:
- E-mail befördert beliebige Dateitypen.
- Emails sind fast immer schneller als Briefe.
- Eingangs E-mails können bequem beantwortet, gespeichert, bearbeitet und weitergeleitet werden.
- E-mail ist nie besetzt, da keine direkte Verbindung zwischen ihrem Rechner und dem Empfänger aufgebaut wird.[27]
Nachteile von E-mail
Da noch keine durchgängigen Übertragungsstandards für die Übermittlung von E-mail- Nachrichten existieren, ergeben sich beim Versenden von E-mail zwischen verschiedenen Netzwerken, wie z.B. von einem Unternehmen zum anderen, oder beim Übergang vom Internet zu anderen Netzwerken Probleme aufgrund der unterschiedlichen Verwendung von Zeichensätzen ( verschiedene Darstellungen von Sonderzeichen wie ä,-,ß auf unterschiedlichen Betriebssytemen). Ein weiterer Nachteil ist, dass der Absender keine automatische R-ckmeldung erhält, ob der Empfänger die Nachricht erhalten hat.
Ein sehr großes Problem bei der Nutzung von E-mails ist, die noch nicht vorhandene absolute Sicherheit im Internet, da alle an der Übertragung vom Sender zum Empfänger beteiligten Computer die Möglichkeit haben die Daten einzusehen. Aus diesem Grund existieren vor allem in großen Unternehmen Vorschriften, vertrauliche Daten nicht über das Internet per E-mail zu versenden.[28]
Ein weiterer wichtiger Weg sich mittels E-mail Informationen zu beschaffen, ist die Benutzung von Mailinglisten. Das Grundprinzip von Mailinglisten ist der automatisierte Versand von Nachrichten an alle eingetragenen Teilnehmer. Es reicht, - um alle Teilnehmer einer Liste erreichen zu können- eine einzige Nachricht an die Adresse der Liste.
Arten von Listen:
- Listen für den Erfahrungsaustausch unter Berufskollegen (Netzwerkverwalter untereinander diskutieren über diverse Probleme
- Listen für den regelmäßigen Austausch zu einem gemeinsamen Interessensgebiet (z.B. Erfahrungsaustausch über bestimmte Themen).
- Einfache K-ndigungslisten, die nicht dem gegenseitigen Austausch, sondern Bekanntmachungen dienen.
Mailinglisten sind sehr wichtige Hilfsmittel, wenn die User über ein bestimmtes Thema ständig am neuesten Stand sein wollen. Wie bei einem Zeitschriftenabonnement landen die Beiträge in ihrer Mailbox. Außerdem können die User über Mailinglisten Kontakte zu anderen Menschen mit gleichem Interesse herstellen, die sie sonst vielleicht niemals kennengelernt hätten.[29]
Ähnlich wie die im vorigen Kapitel beschriebenen Mailinglisten, ist das Usenet ein Diskussionsforum, in dem Personen miteinander über bestimmte Themen diskutieren können.[30] Viele Menschen sind der Meinung, dass das Usenet ein offizielles Netzwerk sei, dem ist jedoch zu widersprechen. Es handelt sich bei Usenet um eine Anzahl von Rechnern, die Nachrichten zu einem vordefinierten Thema austauschen. Diese Nachrichten werden als Artikel bezeichnet; die Themen sind die Newsgroups.[31] Diese Newsgroups funktionieren ähnlich wie schwarze Bretter. Die Teilnehmer schreiben ihre Beiträge und senden sie an eine Newsgroup ab, ganz so, als würde man einen Zettel an eine Pinwand heften. Über das weltweite Netz von Newsservern werden die neuen Beiträge weitergereicht, so dass sie von allen Interessenten gelesen, beantwortet oder kommentiert werden können. Aufgrund der hohen Verbreitung des Usenet ist es möglich, durch das Abschicken einer Nachricht an eine Newsgroup eine hohe Anzahl von Lesern zu erreichen. Dies bietet theoretisch den Unternehmen die Möglichkeit, durch Versenden von Nachrichten in Newsgroups, bestimmte Zielgruppen zu erreichen. Ein ungezieltes Versenden von Werbung führt jedoch zu den gleichen Problemen, wie ungezielter Massenversand per E-mail.[32]
Häufig zitiertes Beispiel ist das der Rechsanwälte Canter und Siegel, die in mehreren Tausend Newsgroups Nachrichten über die Vermittlung von Aufenthaltsgenehmigungen verschickten und deren Internetzugang aufgrund unzähliger Protestnachrichten blockiert wurde.
Einige Unternehmen nutzen das Usenet für das Anbieten von produktspezifischen Newsgroups. Teilnehmer dieser Newsgroups können hier Fragen zu bestimmten Produkten stellen, die von Angestellten des Unternehmens beantwortet werden. Dies führt zum einen zu einer Entlastung und einer Kosteneinsparung beim Kundenservice, und zum anderen besteht ein enger Kontakt mit den Kunden, so dass Kundenw-nsche besser und vor allem schneller erkannt werden.[33]
1.4 Elektronische Märkte im Internet
Der weltweite Netzverbund Internet hat in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen. Die Anbindung kommerzieller Netze an die akademischen Forschungsnetze schafft für Unternehmen die Möglichkeit, sich im Internet zu präsentieren, und ihre Produkte und Dienstleistungen über das Netz anzubieten.
Elektronische Märkte tauchen bereits schemenhaft in den Visionen der 60er Jahre auf. Nachdem das Farbfernsehen im Jahre 1967 seinen Siegeszug begann, wurde Anfang der 70er Jahre in England ein System namens Viewdata und Prestel entwickelt. Dieses System ist am besten mit Videotext vergleichbar und kann als Vorläufer von modernen Online- Diensten angesehen werden.[34] Im Jahre 1977 stellte die deutsche Bundespost das neue Kommunikationssystem Bildschirmtext, kurz BTX genannt, der Öffentlichkeit vor. Diese Art der Kommunikation erlaubte es, dass sich beide Kommunikationspartner direkt per PC und Modem unterhalten (im Grunde genommen die selbe Funktion wie das Internet.[35] Das BTX verbreitete sich jedoch nicht wie gew-nscht. In Deutschland gab es 1986 ca. 60.000 Anschl-sse, in Frankreich dagegen im selben Zeitraum 5 Millionen. Ein Grund war, dass die französische Post Minitel-Terminals kostenlos zu Verfügung stellte und der andere Grund war die von der deutschen Bundespost geforderten umständlichen Bedienung des BTX.[36] In der Zwischenzeit wurde Btx umbenannt in T-Online und wegen des enormen Marktdrucks zum Internet hin geöffnet. Waren Viewdata, Prestel, Teletel und Minitel Systeme, die sich früh an ein potentielles Massenpublikum richteten, so begannen sich parallel elektronische Marktmechanismen für den B-to-B Bereich zu entwickeln, die man Interorganisationssysteme (IOS) oder auch zwischenbetriebliche Informationssysteme (ZBI) nannte.[37]
Der Begriff Elektronischer Markt führt zunächst zu zwei Assoziationen: „Es handelt sich erstens um ein technisches-elektronisches-Medium, welches zweitens den Handel teilnehmender Partner unterstützt“.[38]
„Nach Zimmermann/Kuhn sind Elektronische Märkte im engeren Sinn mit Hilfe der Telematik (Telekommunikation und Informatik) realisierte Marktplätze d.h. Mechanismen des marktmäßigen Tausches von G-tern und Leistungen, die alle Phasen der Transaktion unterst-tzen.“ In ihnen sind die Angebote und Nachfragen als ortslose Informationsobjekte für eine räumlich verteilte Käufer- und Verkäuferschaft simultan verf-gbar. „ Markt“ muss so gesehen nicht unbedingt ein geographischer Ort sein.[39] „Ein Elektronischer Markt ist der gedankliche Ort des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage. Diese Vorstellung lässt sich l-ckenlos umsetzen, wenn digitale G-ter und digitales Geld ins Spiel kommen“.[40]
Der Begriff des Elektronischen Marktes ist in der Fachliteratur bereits etabliert. Ein einheitlicher Sprachgebrauch liegt jedoch noch nicht vor. Folgende Begriffe werden mit „ElektronischeM Markt“ (Electronic Market) synonym verwendet: Elektronischer Marktplatz (Electronic Marketplace, Electronic Mall)), Elektronische Beschaffung (Electronic Purchase), oder Elektronischer Handel (Electronic Trading).[41]
Elektronische Marktplätze (Electronic Mall) können als spezielle Form elektronischer Märkte verstanden werden. Eine Electronic Mall als Ausprägung eines elektronischen Marktes kann durch folgende Attribute gegenüber anderen Formen elektronischer Märkte unterschieden werden:
- „Als Endkunden werden in den meisten Fällen die privaten Haushalte sowie Klein-und Mittelbetriebe angesprochen
- Eine Interaktion (relativ) findet zwischen wenigen Anbietern und vielen Nachfragern statt.
- Professionelle Anbieter interagieren mit nicht-professionellen Teilnehmern (Nachfrager)
- Die Electronic Mall ist prinzipiell offen gestaltet. Das bedeutet, dass jeder Internet Nutzer auf die Angebote zugreifen kann. Es gibt jedoch auch Electronic Malls mit reguliertem Zugang, wie z.B. Wertpapierbörsen“.[42]
Damit man zu einem erfolgreichen Aufbau eines elektronischen Marktplatzes im Internet beitragen kann, m-ssen, - wie auch im klassischen Markt Erfolgspotentiale bzw. Erfolgsfaktoren entwickelt werden, die langfristig den Fortbestand des virtuellen Unternehmens sichern.
Bei den Erfolgsfaktoren stehen die auf dem Elektronischen Marktplatz verf-gbaren Informationen im Vordergrund.
- Attraktive Informationsangebote:
Der wichtigste Erfolgsfaktor für Elektronische Marktplätze ist der angebotene Inhalt. Je interessanter und attraktiver die Angebote sind, desto größer ist die Aufmerksamkeit, desto höher sind die Zugriffszahlen.
- Integration kommunikativer Elemente:
Die Nutzung und Förderung kommunikativer Elemente, die ja Online-Dienste im besonderen auszeichnen ist ein weiterer Baustein für erfolgreiche Elektronischer Marktplätze. Dies gilt sowohl für die Betreiber der Marktplätze als auch für die einzelnen Anbieter. Das Internet bietet aufgrund der Interaktion die Möglichkeit Beziehungen zwischen Produzenten, Anbietern und Kunden entstehen zu lassen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Unternehmen selbst dieses Medium nutzen. Die Kommunikation zwischen Anbieter und Kunde kann dabei über E-Mail, Usenet Newsgroups, Mailinglisten oder sogar über Online Chats erfolgen.
- Aktualität:
Ein weiter Erfolgsfaktoren ist die Aktualität . Jeder Internetuser erwartet, dass die Informationsangebote auf dem aktuellsten Stand sind und dass regelmäßig Updates durchgeführt werden. Wichtig ist dabei, dass immer neue Informationen für den Nachfrager zur Verfügung stehen. Eine sehr hohe Aktualität wird durch tagesaktuelle Publikationen wie Tageszeitungen, Magazine oder Nachrichten erzielt. Somit muss jeder Betreiber eines Marktplatzes bestrebt sein, solche Inhalte anzubieten und mit den Anbietern zusammenzuarbeiten.[43]
- Attraktive Gestaltung der Marktplätze
Die Basis für Elektronische Marktplätze im Internet ist das in CERN entwickelte WWW. Das WWW erlaubt es, die Produkte und Dienstleistungen umfassend und multimedial darzustellen. Bei der Gestaltung der Marktplätze darf jedoch nicht nur auf das Design geachtet werden, sondern was viel wichtiger ist, auf eine benutzerfreundliche Mensch-Maschine Schnittstelle. Allgemein gilt, dass durch die Gestaltung der Benutzerschnittstelle der Benutzer das System sicher, komfortabel und leicht verständlich handhaben können soll.[44]
In weiterer Folge möchte ich über zwei ausgewählte Elektronische Marktplätze in Österreich berichten, nämlich über Austria Home Shop und über die Electronic Mall Bodensee.
Austrian HomeShop [45]
Der Austrian HomeShop bezeichnet sich als erstes österreichisches Einkaufszentrum im Internet. Auf der Startseite werden aktuelle Angebote aufgeführt. Angeboten werden Kindermode, Software, Foto-, Hifi- und Computerprodukte, Spielwaren, Blumen, Erotikartikel, Versicherungs- und Steuerberatungsdienstleistungen, Tourismusangebote (Hotel, Ferienhof), Direktmarketing und PR-Dienstleistungen. Daneben bietet der Hauptverband des österreichischen Buchhandels Informationen an. Insgesamt sind ca. 25 Anbieter vertreten.
Der Kommunikation auf dem elektronischen Marktplatz wird durch die Einrichtung eines HomeShop-Clubs Rechnung getragen. Die Mitgliedschaft ist gratis und bietet den Mitgliedern laufende Informationen über die HomeShop-Aktivitäten. Darüber hinaus werden Sonderaktionen wie z.B. Gewinnspiele durchgeführt. Angek-ndigt ist die Einrichtung eines Internet-Forums für private Kontakte unter dem Namen Homeline.
Electronic Mall Bodensee [46]
EMB ist ein Elektronischer Marktplatz im Bodenseeraum. Dieser Marktplatz wird getragen von der Informationswissenschaft an der Universität Konstanz, vom Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI) an der Universität St.Gallen und vom Vorarlberger Technologietransferzentrum (VTTZ).
Die EMB ist ein B-rgernetz, das neben den kommerziellen Angeboten auch nicht-kommerzielle Informationen für die B-rger der Region anbietet. Geplant sind Infrastrukturinformationen zu Verwaltung, Politik, Wirtschaftsstruktur, Sozialem, Medien, Sport, Tourismus und Kultur in der Bodenseeregion. Neben den kommerziellen Anbietern in der EMB, entstehen somit weitere Angebote, die Mehrwerte für die Nutzer bieten können.
Immer mehr Verkaufs- und Marketingleiter entdecken einen neuen, kostengünstigen Vertriebsweg – Schlagwort „E-Commerce“ im Internet. Das Internet bietet für jedes Unternehmen neue Perspektiven, seine Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen.[47] Mit E-Commerce ist ein neuer Geschäftstyp entstanden, der als ein rein virtueller Verkaufsort weniger Platz benötigt als ein K-hlschrank und weniger Kosten verursacht als klassische Vertriebswege.[48] Im Jahr 1998 begann die Erfolgsgeschichte des E-Commerce. In diesem Jahr begann der Aufbau von Internetshops sowohl für B-to-C als auch für B-to-B Geschäfte. 1997 gab es nur eine geringe Anzahl von Anbietern im Internet, die über dieses Medium ihre Produkte vertrieben. Jene Pioniere, die 1997 ihre Produkte über das Internet zu verkaufen begannen, verbuchten im Jahr 1998 große Erfolge.[49]
Der Englische Begriff Electonic Commerce wird im deutschen mit dem Wort „Elektronischer Handel“ gleichgesetzt. Von der Kundenseite aus wird dabei nur an das Kaufen bzw. Bestellen über Internet gedacht. E-Commerce bedeutet aber wesentlich mehr. Zum Elektronic Commerce gehört der gesamte Geschäftsprozeß, von Werbung, Geschäftsanbahnung und –abwicklung bis hin zu After-Sale Services, Aktionen zur Kundenbindung und Online Banking im neuen elektronischen Medium.[50]
„In einer sehr weiten Begriffsauslegung ist E-Commerce die über Telekommunikationsnetzwerke elektronisch realisierte Anbahnung, Aushandelung und/oder Abwicklung von Geschäftstransaktionen zwischen Wirtschaftssubjekten“.[51] Eine weiter Definition könnte lauten: „Jede Art von geschäftlichen Transaktionen, bei denen die Beteiligten auf elektronischem Weg miteinander verkehren, und nicht durch physischen Austausch oder in direktem physischen Kontakt“.[52]
Und zum Schluss: „E-Commerce ist eine moderne Geschäftsmethodik, die die Notwendigkeit von Organisation, Händlern und Verbrauchern anspricht, die Kosten zu senken, während die Qualität der Waren und Dienstleistungen verbessert und die Geschwindigkeit von der Dienstleistungslieferung vergrößert wird“.[53]
Wie im oberen Abschnitt aufgezeigt, kann E-Commerce als das Kaufen und Verkaufen von Informationen, Produkten und Dienstleistungen über Computernetzerwerken definiert werden, außerdem kann man die Unterstützung für jegliche Art von Geschäftstransaktionen durch eine Digitale Infrastruktur darunter verstehen.[54]
- B-to-C
Diese Kategorie entspricht praktisch dem Electronic Retailing, d.h. dem Einkauf in einem Einzelhandelsgeschäft via Computer. Sie hat mit der Entwicklung des World Wide Web (WWW) ungeheure Ausmaße angenommen, und verzeichnet laufendes Wachstum, wie die Zahlen in einem späteren Kapitel zeigen. Überall im Internet gibt es inzwischen Einkaufszentren sogenannte Shopping Malls oder auch Electronic Malls genannt, die alle Arten von Gebrauchs- und Verbrauchsg-tern von Schokolade bis Wein bis hin zu Computern, Reisen und Kraftfahrzeugen anbieten.[55]
- B-to-B
In den letzten Jahren wurde der B-to-B Bereich im Gegensatz zum B-to-C Bereich weitgehend vernachlässigt, trotz des hohen Potentials. Ein wesentlicher Hauptgrund dafür waren sicherlich die fundamentalen Änderungen im Geschäftsumfeld der etablierten Unternehmen, die mit einem vollen Einstieg in E-Commerce im B-to-B Bereich verbunden wären. Warum sich jedoch viele Unternehmen darauf einlassen beschreibt Mark Hoffmann, Gründer der Datenbankanbieterin Sybase so. B-to-B bringt Geld ein, B-to-C bis heute noch nicht. Es gibt zahlreiche Erfolgsbeispiele die in diesem Bereich liegen.[56]
1.5.3 Einsatzbereiche von E-Commerce
Im Bereich des E-Commerce gibt es eine F-lle von Einsatzbereichen, die ich in weiterer Folge stichwortartig erwähnen möchte:
- Marketing
- Präsentation von Produkten, Dienstleistungen und Technologien
- Gezielte Informationen über Preise, Lagerbestand, Lieferzeiten, Konditionen und allgemeine Geschäftsbedingungen
- Direktvertrieb von Produkten
- Online-Support für Kunden und Geschäftspartner
- Abwicklung von Bestellungen
- Presse und Öffentlichkeitsarbeit
- Kooperation mit Geschäftspartnern in Entwicklung und Konstruktion
Aus dieser F-lle von Möglichkeiten erkennt man sehr deutlich, welches Potential im Bereich E-Commerce steckt.
Die Vorteile des E-Commerce aus Sicht des Käufers bzw. Verkäufers liegen klar auf der Hand.
- Shopping rund um die Uhr: Eine E-Commerce Site ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche geöffnet[57] und von jedem Ort auf der Welt erreichbar. Ladenschluss und Fahrtstrecke werden für den Kunden irrelevant. Aufgrund dieser Tatsachen steigt die Zufriedenheit der Kunden, eben durch Wegfall von Warteschlangen an den Kassen und der langen Anfahrtswege.
- Kosteneinsparung: Durch Wegfall des größten Teils der festen Kosten wie Miete, Personalkosten etc. sowie die Verringerung der Transaktionskosten können Unternehmen des elektronischen Handels mit geringen Margen arbeiten und sind dadurch wettbewerbsfähiger.[58]
- Internationalisierung: Aufgrund der weltweiten Präsenz des Internet liegt ein großer Vorteil in der relativ einfachen Erschließung internationaler Märkte; Entfernungen spielen keine Rolle mehr. Aktuelle Angebote österreichischer Unternehmen können auf allen Kontinenten ohne große Wartezeiten abgefragt werden.[59]
- Verk-rzung oder Abschaffung von Lieferketten/Schnelle Reaktion auf Bedarfssituationen: Durch die Anwendung von E-Commerce können die in Betrieben -blichen Lieferketten auf eine beträchtliche Anzahl verk-rzt werden. Es gibt Beispiele, in denen Waren direkt vom Hersteller zum Endverbraucher gebracht werden, und die traditionellen Zwischenstationen wie Lager des Großhändlers, Einzelhändler und Verkaufsstätte des Einzelhandels nicht mehr notwendig sind.[60]
- Zeitersparnis: Der Ablauf der Produktauswahl und des Kaufens ist schneller, mehr Produkte können in k-rzerer Zeit verglichen werden. Durch Bestellung auf Knopfdruck erfolgt eine schnellere Bestellabwicklung.
- Einfache Zahlung/Sicherer Geldeingang: Die einfache Zahlung erfolgt durch neue und zuverlässige Zahlungssysteme. Die Identifizierungstechniken stellen sicher, dass derjenige, der sich für jemanden ausgibt, auch derjenige ist. Das ist sowohl für den Kunden als auch für Händler wichtig. Die heutigen Verschl-sselungstechniken sollen sicherstellen, dass eine l-ckenlose Übertragung der Daten erfolgt.
- Neue Kunden durch einen neuen Vertriebsweg: Über das Internet ist die Möglichkeit relativ groß überregionale Kunden anzusprechen. Dies ist eine große Chance für klein- und mittelständische Betriebe, da die Kosten für eine Internet Präsenz im Vergleich zum möglichen Gewinn relativ gering ist. Wichtig dabei ist es ein hervorragendes Konzept bereitzustellen.
- Sofortige Auswertung der Kundenbed-rfnisse durch elektronische Registrierung der Kunden: Jeder Kunde akzeptiert die Registrierung beim Kauf von Waren, damit die Sicherheit des Transfers gesichert sind. Das Internet funktioniert auch als schwarzes Brett, da Anregungen, Probleme und W-nsche an die Unternehmen geäußert werden können.[61]
Weitere Vorteile in Kurzform:
- Senkung der Papier und Portokosten
- Senkung der Lagerkosten
- Senkung der Zahlungsabwicklungskosten
- Senkung der Logistikkosten für Beschaffung
- Zielgruppengerechte Kunden und Lieferantenansprache.[62]
Unter Konsumg-tern wird ein gedanklich offener G-terbereich verstanden, der sich aus Kundensicht jeweils neu definiert, der sowohl Produkte aus dem Privatbereich wie Nahrungsmittel, Kleider etc. beinhaltet als auch Produkte aus dem Unternehmensbereich wie B-romaterial, Betriebsstoffe etc.[63] Bei Konsumg-tern handelt es sich um G-ter des täglichen Bedarfs, die von Privatpersonen gekauft werden. Die Käufer bzw. Abnehmer auf diesen Märkten treten in großer Zahl auf, so dass keine individuellen Lösungen angeboten werden. Man spricht in diesem Fall von Massenmärkten.[64] Laut Kulhavy lasssen sich bei Konsumg-tern drei wesentliche Entwicklungsrichtungen feststellen. Es gibt Bereiche, deren Produkte
- Von Land zu Land stark differenziert werden m-ssen,
- Einen Trend zum differenzierten Massenbedarf aufweisen,
- Weltweit uniform angeboten werden[65]
Das Kons-mg-termarketing richtet sich, wie schon oben angesprochen, an die Endstufe des Wirtschaftsprozesses, d.h. an private Konsumenten bzw. Verwender. Dabei ist grundsätzlich zwischen der Vermarktung von Verbrauchs- und Gebrauchsg-tern zu unterscheiden.[66]
Unter Gebrauchsg-tern (langlebige Wirtschaftsg-ter) versteht man materielle Produkte, die im Regelfall viele Verwendungseinsätze überdauern wie z.B. Fernseher, Computer, Autos, Kleidung usw.[67] Bei diesen G-tern dominiert meist das Produkt gegenüber anderen Marketinginstrumenten. Aufgrund der langen Wiederkaufszyklen spielen Maßnahmen zur Sicherung der Markentreue eine wichtige Rolle. Gutes Preis/Leistungsverhältnis, hervorragende Qualität, Garantieleistungen, intensiver persönlicher Verkauf, kompetenter und freundlicher Kundendienst sind solche Maßnahmen, denen große Bedeutung beigemessen wird, denn nur wer zufriedene Kunden hat, hat auch einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.[68]
Unter Verbrauchsg-tern (kurzlebige Wirtschaftsg-ter) versteht man materielle Produkte, die im Regelfall im Laufe eines oder weniger Verwendungseinsätze konsumiert werden z.B. Seife, Salz, Milch oder Zigaretten. Solche G-ter werden schnell verbraucht und haben sehr kurze Wiederkaufszyklen, daher ist es strategisch sinnvoll, diese G-ter an möglichst vielen Orten verf-gbar zu machen, und sie intensiv zu bewerben, um Erstkäufe anzuregen und eine Präferenz für die eigenen Marken aufzubauen.[69] Kennzeichnend für den Absatz dieser G-ter ist also eine hohe Kauffrequenz, eine breite Distribution und die Markierung der Produkte
Eine weitere Klassifikation der Konsumg-ter nimmt auf das Einkaufsverhalten der Konsumenten Bezug,[70] wobei diese Klassifikation auf einer in den zwanziger Jahren zurückgehende Einteilung beruht und auch im deutschen Sprachraum gebräuchlich ist.
Diese G-ter sind für den täglichen Bedarf gedacht. Diese Waren kaufen die Konsumenten mit einem Minimum an Suchaufwand. Die Betroffenen wissen genau was sie wollen, verfügen über ein „evoked set of alternatives“, d.h. einen Satz von qualitativ und preislich etwa gleichwertigen Optionen. Ist das gesuchte Produkt, aus welchen Gründen auch immer, nicht verf-gbar, weicht der Konsument auf ein ihm vertrautes Substitut aus, anstatt zusätzliche Beschaffungsanstrengungen zu unternehmen. Beispiele dafür sind Zigaretten, Zeitungen, Lebensmittel.[71]
Laut Kotler lassen sich die G-ter des m-helosen Kaufs in drei weitere Kaufkategorien unterteilen:
- G-ter des Regelkaufs: Diese G-ter werden regelmäßig gekauft; so könnte sich der Konsument immer für das selbe Produkt entscheiden z.B. Zahncreme
- G-ter des Spontankaufs: Spontan gekaufte Produkte werden ohne Planungs- oder Suchaufwand gekauft. Sie sind an vielen Orten verf-gbar, da die Konsumenten nicht gezielt danach suchen. Als Beispiele seien Schokoriegel und Kaugummi genannt. Sie sind im Supermarkt meist am „Point of Sale“ plaziert, da sie die Konsumenten dort spontan kaufen können.
- G-ter des Dringlichkeitskaufs: Diese G-ter werden in unvorhergesehenen und notfallartigen Situationen gekauft, wie z.B. Regenschirme bei einem Gewitter, Schneeketten bei einer Fahrt ins Gebirge. Die Anbieter offerieren diese G-ter über möglichst viele Distributionspunkte, damit ihnen kein Geschäft entgeht, wenn die Kunden in Dringlichkeitssituationen plötzlich die Ware benötigen
Shopping goods erwirbt man relativ selten und erst nach einem sorgfältigen Vergleich von Qualität, Eignung, Design und Preisen (z.B. Schuhe, Möbel..). Für solche G-ter besitzt der Käufer kein vorgegebenes Präferenzsystem, das ihm einen aufwendigen Entscheidungsprozeß ersparen würde. Diese G-ter lassen sich weiter unterteilen in:
- homogene G-ter: Sind G-ter die nach Meinung der Käufer ähnliche Qualitätsausprägungen bei unterschiedlichen Preisen besitzen, so dass Vergleichsangebote gesucht werden m-ssen. Der Anbieter muss seine Preiswürdigkeit herausstellen.
- heterogene G-ter: Beim Kauf von heterogenen G-tern, wie z.B. Kleidung oder Möbel ist der Produktaustattungsvergleich für den Konsumenten oft wichtiger als der Preisvergleich. Der Anbieter von heterogenen Vergleichsg-tern muss folglich ein breites Angebot führen, das den geschmacklichen Präferenzen der einzelnen Konsumenten entspricht, und auch über gut geschultes Verkaufspersonal verfügen.
Diese G-ter werden ebenfalls in größeren Abständen gekauft, befriedigen spezielle Bedürfnisse und rechtfertigen daher beachtliche Anstrengungen durch einen Interessenten (z.B. Herrenanzug, Photoausr-stung). Sie sind G-ter mit einem besonders eigenständigen Charakter und besonders eigenständiger Markenidentität, d.h. dass im Bewußtsein des Verbrauchers ähnlich wie bei „convenience goods“ präzise Vorstellungen existieren. Dazu gehören z.B. spezielle Ausr-stungen für Wassersportler, Bersteiger, Angler. Aber auch ganz bestimmte Marken und Typen von G-tern, mit denen man sich hervortun kann, wie z.B. Autos, Photoausr-stungen...
- Dies sind Waren, die der Verbraucher nicht kennt oder die ihm zwar bekannt sind, an eine Anschaffung er im Normalfall jedoch nicht denkt. Kommen neue Produkte auf den Markt, sind sie solange fremdinitiiert bis der Konsument durch Werbung oder Mundpropaganda auf sie aufmerksam wird.[72] Beispiele dafür sind Bewegungsmelder oder Mikrowellenherde. Typische Beispiele für bekannte aber in der Regel fremdinitiierte G-ter sind Lebensversicherungen, Grabsteine...Aufgrund der besonderen Charakteristika dieser G-ter m-ssen erhebliche Marketinganstrengungen in Form von Werbung und persönlichen Verkauf unternommen werden .[73]
Trotz der Unterschiede bei den einzelnen Produktkategorien sind für alle Formen des Konsumg-termarketing tendenziell die folgenden Merkmale kennzeichnend:
- Originärer Bedarf
- Große Zahl von Bedarfstägern
- Hoher Anteil an Individualentscheidungen
- Mehrstufige, indirekte Distribution
- Hoher Anteil an anonymen Marktkontakten (z.B. Massenwerbung)
Dementsprechend spielen beim Konsumg-termarketing die verschieden Absatzmittlerstufen ( Groß- und Einzelhandel) eine besondere Rolle.[74]
Die weltweite Verbreitung des Internets hat in den letzten Jahren explosionsartig zugenommen. Ziel dieses Kapitels ist es daher einen Überblick zu geben über Größe und Wachstum des Internet in Österreich, Deutschland, Europa und Welt , und um Anhaltspunkte zur Abschätzung der Bedeutung des Internets zu geben.
Zur Bestimmung der Größe und Attraktivität eines Marktes für ein Unternehmen sind verlässliche Werte über Nutzeranzahl, Marktvolumen und Wachstum des Internets unerlässlich.[75] Da der Nutzen eines Mediums mit der Anzahl der Nutzer wächst lässt sich die Bedeutung des Mediums Internet an der Anzahl der Nutzer bzw. damit verbundener Kennzahlen wie Anzahl der Hosts, Marktvolumen, etc, ablesen.
Problematisch bei der Verwendung von Statistiken sind die teilweise stark streuenden Werte bezüglich Nutzeranzahl und Umsatz, z.B. als Ursache unterschiedlicher Definitionen eines Internetusers. Es ist daher eine gewisse Skepsis gegenüber euphorisch hohen Nutzerzahlen oder Eletronic Commerce Umsätzen angebracht.[76]
Das Wachstum des Internets lässt sich gut an der Anzahl der an das Internet angeschlossenen Computer (Hosts) beobachten. Es gibt verschiedene Information- System-Center die in periodischen Abständen solche Computerzählungen durchführen. Eine vom Network Wizards[77] halbjährlich durchgeführte „Internet Domain Survey“, ermittelt anhand einer Stichprobe, die im Domain-Name-System verzeichneten erreichbaren Hosts, um dadurch die Gesamtzahl abzuschätzen.[78] Die nachfolgend zitierten Zahlen d-rfen jedoch nicht als exakte Messgröße aufgefaßt werden. Aufgrund der verschiedenen
Möglichkeiten, wie ein Computer mit dem Internet verbunden sein kann (z.B. permanent verbunden, wie z.B. Großrechner; temporär verbundene Computer privater User, Verbindung privater User über online Dienste), ist eine genaue Bestimmung der Anzahl der an das Internet angeschlossenen Hosts nicht möglich.[79]
Abb.: 1 Entwicklung der Internethostzahlen weltweit von 1997-1999
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Network Wizard, [80] [81]
Geht diese Entwicklung in diesem Stil weiter, d.h. eine durchschnittliche Wachstumsrate von 20%, so würde im Jahr 2000 die Anzahl der Hosts weltweit auf über 70 Millionen.[82]
Abb.: 2 Entwicklung der Internet-Hostzahlen in Österreich von 1996-1998
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: AIM, Integral/Fessel-Gfk
Zur Zeit gibt es in Österreich, laut RIPE .NET Stand 15.N0V. 1999 „321.144 Hosts.
Unter der Adresse: http://www.ripe.net/statistics/hostcount.html#dnsdomain sind die aktuellsten Hostcountzahlen aller Länder nachzulesen.
Wieviele Menschen nutzen eigentlich das Internet? Auf diese Frage geben verschiedene Quellen Antworten, die eines gemeinsam haben: Die Nutzungszahlen weisen steil nach oben, denn immer mehr Menschen, deren Bildungs- und Einkommensstruktur exzellent ist, nutzen das Netz.
Zur Beurteilung der Bedeutung des Internets ist die Anzahl der Personen, die Zugang zum Internet haben ausschlaggebend. Das nachfolgende Kapitel soll daher einen Überblick über die Anzahl der Internetuser in Österreich, Deutschland im Vergleich mit Europa, und weltweit geben.[83]
Wenn man verschiedene von Marktforschungsinstituten durchgeführte Studien betrachtet, so wird einem auffallen, dass zum Teil stark abweichende Ergebnisse bei der Angabe von Zahlen zur Verbreitung des Internets vorliegen. Gründe für die Differenzen liegen am sehr schnellen Wachstum des Internets, an den unterschiedlichen Messmethoden und an den unterschiedlichen Definitionen der Institute zur Bestimmung wer als Internetuser zählt und wer nicht.
Man hat zwei Möglichkeiten zur Abschätzung der Anzahl der Internetuser. Die erste Möglichkeitist die Ermittlung der an das Internet angeschlossenen Hosts mit anschließender Multiplikation der durchschnittlich pro Computer angeschlossenen Nutzer. Je nach Studie wird ein Multiplikator zwischen 4 und 7,5 verwendet, ohne dies jedoch ausreichend zu begründen. Solche ermittelten Werte sind daher mit Vorsicht zu verwenden.
Die zweite Möglichkeit, die wesentlich sichere, aber auch aufwendigere zur Ermittlung der Internetuser, ist die Durchführung einer Stichprobe bei einem Teil der Bevölkerung.[84]
Bei der Bewertung von Zahlen über Internetuser muß auch ber-cksichtigt werden, wie in der jeweiligen Studie der Internetuser definiert wird. Hier m-ssen folgende Faktoren ber-cksichtigt werden:
- Art des Internetzugangs: direkter Anschluß an das Internet über Internet-Service-Provider, oder indirekter Zugang zum Internet über Online-Dienste,
- Qualität des Internetzugangs: voller Zugang im Gegensatz zum eingeschränkten Zugang bei dem z.B. nur Email verwendet werden kann und
- Nutzungsverhalten des Internets: ständige Nutzung, oder Nutzung innerhalb der letzten Monate
Es ist daher nicht so einfach, die exakte Anzahl der User zu bestimmen.
[...]
[1] vgl.: Zechner./Feichtiger: Handbuch Internet: Intelligenter Einstieg und erfolgreiche Präsenz im Internet, 1996, S 11
[2] vgl.: Krol/Hoffman: What is the Internet, Network Working Group Request for Comments, 1993, S 1
[3] vgl.: Barron/Ellsworth/Savetz: Internet für Insider, SAMS Verlag, M-nchen, 1996, S 40
[4] vgl.: Merkmale und Entwicklung des Internets: http://gwdu19.gwdg.de/~mromppe/is2.htm
[5] vgl.: Alpar, P.: Kommerzielle Nutzung des Internet, Springer Verlag Berlin Heidelberg, 1996, S 13
[6] vgl.: Barron/Ellsworth/Savetz: a.a.O., S 42
[7] vgl.: Alpar, P.: a.a. O., S 14
[8] vgl.: Die Geschichte des Internets: http://www.netplanet.org/geschichte/history.html
[9] vgl.: Krol/Hoffman: a.a.O., S 5
[10] vgl.: Krol, E: Die Welt des Internet: Handbuch und Übersicht, 1 Auflage, International Thompson Verlag, 1995, S 43
[11] vgl.: De-nic-Statistiken: http://www.nic.de/
[12] vgl.: Barron/Ellsworth/Savetz: a.a.O., S 46
[13] vgl.: Klau, P.: Das Internet: Der größte Info-Highway der Welt, 2 Auflage, international Thomson Publishing, Bonn, 1997, S 21
[14] vgl.: Krol, E.: a.a.O., S 28
[15] vgl.: Klau, P.: a.a.O., S 21
[16] vgl.: Fox, D.: Private Kommunikation, in c`t Magazin für Computertech., Heft 9/98, S 184
[17] vgl.: Babiak Ulrich: Effektive Suche im Internet; Suchstrategien, Methoden, Quellen, 2 erweiterte Auflage, O`Reilly Verlag, Köln, 1998, S 41
[18] vgl.: Gilster Paul: Suchen und Finden im Internet, Carl Hanser Verlag Wien, 1995, S 14
[19] vgl.: Krol, E.: a.a.O., S 77
[20] vgl.: Gilster P.: a.a.O., S 14
[21] vgl.: Canter L.A./Siegel M.S.: Profit im Internet, Metropolitan Verlag M-nchen-D-sseldorf, 1995, S 16
[22] vgl.: Babiak U.: a.a.O., S 32
[23] vgl.: Grigoleit U.: Internet: Vertraulich; Highlights, Expertentips, Undokumentierte Features, SYBEX-Verlag D-sseldorf, 1995, S 225
[24] vgl.: Babiak U.: a.a.O., S 30
[26] vgl.: Horvath, P.: Online- Recherche: Neue Wege zum Wissen der Welt, international Thomson Publishing, Bonn, 1996, S 41
[27] vgl.: Grigoleit U.: Internet: a.a.O., S 41
[28] vgl.: Oelnitz/Müller: Einsatzpotentiale und Diffusionsbarrieren des Internet, in Zeitschrift,
Die Unternehmung 4/96, S 261f
[29] vgl.: Babiak, U.: a.a.O., S 34ff
[30] vgl.: Krol, E.: a.a.O., S 177
[31] vgl.: Barron/Ellsworth/Savetz: a.a.O., S 35
[32] vgl.: Babiak Ulrich: a.a.O., S 37f
[33] vgl.: Canter/Siegel: a.a.O., S 32f
[34] vgl.: Illik J.A.: E-Commerce – eine systematische Bestandsaufnahme, in Wirtschaftsinformatik 1995, S 13
[35] vgl.: Reinhold, G.: BTX – Einführung und Überblick, Markt&Technik Verlag M-nchen, 1991, S 9
[36] vgl.: Schulz, U.: Die Welt der PC – Kommunikation, Alles über Modems, BTX und Fax,
1 Auflage, International Thompson Verlag, 1994, S 3
[37] vgl.: Illik, J.A.: a.a.O., S 14
[38] vgl.: Merz, M.: Elektronische Märkte im Internet, 1 Auflage, International Thompson Verlag, 1996,S 7
[39] vgl.: Schmid, B.: Electronic Mall: Banking und Shopping in globalen Netzen, Teubner Verlag, Stuttgart, 1995, S 16ff
[40] vgl.: Illik, J.A.: a.a.O., S 12
[41] vgl.: Schmid, B.: Elektronische Märkte, in Heft Wirtschaftsinformatik, 5/1995, S 465
[42] vgl.: Schmid, B.: a.a.O., S 37
[43] vgl.: Elektronische Marktplätze in Österreich:
http://www.inf-wiss.uni-konstanz.de/CURR/DA-Archiv/felten/markt/5-5.htm
[44] vgl.: Schmid B.: a.a.O., S 51
[45] vgl.: Austrian Homeshop: http://www.homeshop.at/
[46] vgl.: Electronic Mall Bodensee: http://www.bodan.net/
[47] vgl.: Oberösterreichische Nachrichten: Revolution Im Verkauf! Online Geschäfte boomen 12/1998, S 14
[48] vgl.: Wiegmann, A.: E-Commerce-Mehr als nur ein Einkaufsnetz: In Office Management, Heft 1/99, S 9
[49] vgl.: News im Archiv: http://www.E-Commerce.org/news/archiv/981223-news.html
[50] vgl.: Was ist E-Commerce: http://www.E-Commerce.org/fragen-antworten/frage-1.html
[51] Zitat : Schoder, D.: Electronic Commeerce, in Zeitschrift Industrie Management, Heft 1/99, S 55
[52] Zitat: Internet Business, Interest Verlag, Augsburg 1997
[53] Zitat: Kalakota/Winstom.: Frontiers of E-Commerce., Addison-Wesley Publishing Company, INC., 1996,S1
[54] vgl.: Schuh/Dierkes/Friedli: E-Commerce-Herausforderung aus der Sicht der Unternehmen: In Industrie Management, Verlag GITOmbH,1/99, S 9
[55] vgl.: E-Commerce Forum: http://www.eco.de/234.htm
[56] vgl.: Schuh/Dierkes/Friedli. a.a.O., S 10
[57] vgl.: Wiegmann, A.: a.a.O., S 10
[58] vgl.: Oberösterreichische Nachrichten: a.a.O., S 14
[59] vgl.: Schuh/Dierkes/Friedli. a.a.O., S 11
[60] vgl.: E-Commerce Forum: a.a.O.
[61] vgl.: Heinen, I.: Internet–von der Idee zum kommerziellen Einsatz, Deutscher Internet Kongress,dpunkt.Verlag,1998, S 170f
[62] vgl.: Nenninger, M.: Starkes Instrument zur Markterschließung, in Zeischrift Unternehmermagazin,
Heft 9/98 S 52f
[63] vgl.: Schikarski/Schikarski: Internationales Marketing, Arno Spitz Verlag Berlin,1998, S 227
[64] vgl.: Weiß, C.: Marketing, 10 Auflage, Friedrich Kiel Verlag Ludwigshafen,1997, S 30
[65] vgl.: Kulhavy, E.: Internationales Marketing, 5.Auflage, Rudolf Trauner Verlag Linz, 1993,S 174
[66] vgl.: Meffert, H: Marketing – Grundlagen der Absatzpolitik, 7., erweiterte Auflage , Gabler Verlag Wiesbaden, 1986, S 40
[67] vgl.: Kotler/Bliemel: Marketing-Management – Analyse, Planung, Umsetzung und Steuerung, 8 Auflage, Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart, 1995, S 663
[68] vgl.: Meffert, H.: a.a.O, S 40
[69] vgl.: Kotler/Bliemel: a.a.O, S 663
[70] vgl.: Meffert, H: a.a.O., S 40
[71] vgl.: Nieschlag/Dichtl/Hörschgen: Marketing, Duncker&Humbolt Verlag, Berlin, 1994, S154
[72] vgl.: Kotler/Bliemel: a.a.O., S 41
[73] vgl.: Nieschlag/Dichl/Hörschgen a.a.O., S 154f
[74] vgl.: Hansen/Bode: Marketing und Konsum , Theorie und Praxis von der Industrialisierung bis ins 21 Jahrhundert, Verlag Vahlen, M-nchen, 1999, S 259
[75] vgl.: Kotler/Bliemel a.a.O., S 137
[76] eigene Interpretation
[77] vgl.: Network Wizard: http://www.nw.com/
[78] vgl.: Internet immer häufiger genutzt: http://www.welt.de/archiv/1998/06/26/0626ws03.htm
[79] vgl.: Internet Domain Survey, July 99: http://www.isc.org/ds/WWW-9907/report.html
[80] vgl.: Network Wizard: a.a.O.
[81] vgl.: Kneip, A.: Ein Dorf namens Babylon, in Zeitschrift der Spiegel, Heft 3/99 S 131
[82] vgl.: Comcult –Studie: Die Interessen der Internetuser – Zielgruppen im Netz , 1998, S 10
[83] eigene Interpretation
[84] vgl.: http://www.integral.co.at/aim/index.htm
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